kann es theoretisch passieren, das der Wert im Monitor RGB genau zwischen zwei 8-Bit RGB Werten genau liegt.
Deine Überlegung wäre richtig, wenn die High-End Monitore über die du sprichst, intern ebenfalls nur mit lediglich 8-bit Präzision rechnen würden.
Die sind aber schon seit Jahren wesentlich genauer bei der Berechung ankommender Signale.
Tatsächlich sieht es also wie folgt aus:
Eine normale 8-bit Grafikkarte schiebt bis zu 256 Tonwerte je Farbkanal eines anzuzeigenden Pixels aus dem Ausgang.
Dadurch kann sie maximal 2^8(bit)^3(R,G,B)= 16,7 Mio Farben darstellen.
Eine 10-bit fähige Grafikkarte schiebt deutlich mehr Farben aus dem Ausgang. Nämlich: 2^10^3 = 1,07 Milliarden Farben.
Anders ausgedrückt: Statt 256 Tonwerte kommen hier schon 1024 Tonwerte aus dem Ausgang.
Ein aktueller Monitor (z.B. NEC PA271) verarbeitet diese 256 ankommenden Tonwerte einer 8-bit Grafikkarte intern mit bis zu 16-bit Präzision.
16-bit Präzision bedeutet 2^16= 65536 Tonwerte.
Für 8-bit Zuspielung verständlicher: 256 (Quellpräzision Grafikkarte) x256 (höhere Auswertungspräzision Monitor) Tonwerte...
Betrachtung 8-bit Ausgang der Grafikkarte:
Jeder einzelne Tonwert der von der Grafikkarte kommt, wird im Monitor also nochmal in 256 verschiedene Möglichkeiten "zerlegt".
In Abhängigkeit der benachbarten Pixel entscheidet die Monitorelektronik über den flüssigsten Übergang und wählt aus seinen 256 Möglichkeiten die er für diesen
einen ankommenden Tonwert errechnet hat.
Ein flüssiger Übergang ist also garantiert!
Für 10-bit Zuspielung verständlicher: 1024 (Quellpräzision Grafikkarte) x64 (höhere Auswertungspräzision Monitor) Tonwerte...
Betrachtung 10-bit Ausgang der Grafikkarte:
Jeder einzelne,
bereits deutlich präzisere Tonwert (Quelle) einer 10-bit fähigen Karte wird vom Monitor trotzdem noch in weitere 64 Varianten unterteilt... u.s.w.
Führt ein 10 Bit Signal Signal sichtbar zu einer genaueren Farbdarstellung?
Theoretisch und praktisch ja, weil die Quelle (Grafikkarte) die gewünschte Farbe bereits präziser (1024 Stufen statt 256) beschreibt / zur Verfügung stellt.
Die Schlacht wird aber
immer(!) über die Güte / Präzision der Monitorelektronik gewonnen.
Um auf eine in diese Zusammenhang oft gestellte Frage einzugehen:
Bei der Frage nach dem passenden Monitor fragen mich viele immer wieder nach zwei Kandidaten, deren (kriegsentscheidender!) Unterschied offensichtlich nicht verstanden wird.
Also zum lieblingsthema Nummer 1 zur Zeit: Lass uns die Hälfte sparen! Oder besser nicht?
Ring frei für NEC PA271 vs. Dell U2711
In Zahlen wird der Unterschied sehr deutlich:
NEC intern 16-bit Präzision = 65536 Tonwerte
Bei 8-bit Zuspielung errechnet er 256 Varianten eines Tonwertes der Quelle,
bei 10-bit Zuspielung immer noch 64.
Dell intern 12-bit (2^12) Präzision = 4096 Tonwerte.
Demnach errechnet er bei 8-bit Zuspielung 16, bei 10-bit nur noch 4 Varianten eines ankommenden Tonwerts...
Allein hieran sieht man bereits einen deutlichen Unterschied.
Dazu kommt noch, dass der Dell keine regelbaren Presets (nur damit gibt es die Möglichkeit auf sRGB!) besitzt.
Man kann in seinem Adobe oder sRGB Modus nix außer der Helligkeit verstellen.
RGB Regler? Fehlanzeige!
Das Altern des Gerätes kannst du später also nicht oder nur über Verbiegen der Grafikkarte (=automatisch Tonwertverluste bereits an der Quelle!) ausgleichen.
Einzig sein Custom-Mode ist (zumindest für diese Geräteklasse in relativ großen Teilen) regelbar. Der Custom Mode bezieht sich allerdings ausschließlich auf den nativen Monitorfarbraum. Also ~ Adobe RGB.
Im Gegensatz hierzu ist der NEC mit ALLEN denkbaren Reglern ausgestattet, lässt sich durch die
immer verfügbaren Regler in jedem Farbraum permanent regeln und somit permanent an seiner maximalen Präzision betreiben. -Auch im "Alter".
Ich hoffe der Unterschied zwischen diesen heißen Kandidaten ist nun ausreichend deutlich beschrieben worden, sodass ihr euch besser vorstellen könnt, warum der Dell sich nicht wirklich mit dem NEC messen kann.
Denn es stehen sich Sylvester Stallone als Rocky (mit Boxhandschuhen) und ein voll bewaffneter Schwarzenegger (samt Minikanone) im Ring gegenüber.
