Hallo,
1) Für die Unterwasserfotografie gilt: Finger weg vom Zoom! Wenn das Frontglas zu weit weg ist, hast Du schlecht recherchiert oder vor dem Kauf nicht getestet.
Entschuldige, wenn ich das so direkt schreibe, aber: Flexible Plastikhüllen sind für ernsthafte UW-Fotografie völlig ungeeignet! Weshalb eine Kamera samt Objektiv, die vermutlich jenseits von 1000 Euro gekostet haben, in einem Plastiksack um 50 Euro mit zum Tauchen nehmen?
2) Die Spiegelungen verschwinden vermutlich schon in einigen m Wassertiefe. Ich gehe davon aus, dass Du an der Oberfläche getestet hast.
3) Die Tatsache, dass die Kamera (deutlich?) kleiner als die Hülle ist, aber auch weil der Frontport weit weg vom Objektiv ist, und weil die Kombination heftigen Auftrieb hat, dürfte bedeuten: Du hast den falschen Plastiksack gekauft. Für vernünftige Gehäuse benötigst Du KEINE Gewichter, eher Auftriebsmittel, und zwar meist in Form von Auftriebs-Armen für die ebenfalls empfohlenen Blitze.
4) Ich kenne Deine Kamera nicht, gehe aber davon aus, dass sie ähnlich wie andere Kameras funktioniert. Es gibt vielerlei mögliche Gründe für Dein Problem. Unterwasserfotografie, vor allem die Belichtung, ist ein ganz eigenes Kapitel der Fotografie. Das ist Vieles ganz anders als über Wasser.
Das hier spezifisch angesprochene Problem ist vermutlich, dass das Objekt nicht im Fokusfeld lag.
Meist bist Du unter Wasser mit dem kleinstmöglichen Fokusfeld am besten beraten. Wenn Du Fische mit Blitz fotografierst sollte auch die Belichtung spotbasiert sein, das minimiert starke Überbelichtung durch Reflexion über die glänzenden Fisch-Schuppen. Und natürlich musst Du den Fisch genau anvisieren, sonst wird das nichts. Wenn Du über Wasser eine Blüte fotografierst und daneben fokussierst, ist sie ja auch unscharf.
Eine weitere Vermutung wäre, dass Du die Kamera ohne Blitz eingesetzt hast. Unter Wasser ist es meist deutlich dunkler als über Wasser, wenn die Kamera im Auto-Modus ist, ist dann die Belichtungszeit zu lang und bewegte Motive (Fische) werden unscharf. Unter Wasser ist es auch schwieriger, die Kamera ruhig zu halten, als über Wasser. Mit Blitz werden Bewegungen eingefroren, weil der Blitz nur wenige µs andauert und es dann vor allem in dunklem Wasser fast egal ist, ob sich das Objekt bewegt oder nicht, auch bei einer Belichtungszeit > Blitzdauer.
Empfehlung für Unterwasser: Kamera komplett manuell (M) betreiben, also Blende und Belichtungszeit manuell wählen. ISO etwas hoch, 400 oder 800, je nach Umgebungslicht auch mehr.
Ich gehe mal davon aus, dass Du nicht gleich mit Fisheye Objektiv und Domeport begonnen hast. Hier ist es dann nämlich so, dass aufgrund des Überganges von Wasser in die Luft (also ins Gehäuseinnere) der Domeport als Linse fungiert und man bei manchen Objektiv/Domeport Kombinationen ohne zusätzliche Nahlinse überhaupt nicht mehr scharfstellen kann. Man benötigt idealerweise ein Objektiv mit geringer Naheinstellgrenze, weil in manchen Fällen das virtuelle Bild sogar innerhalb des Domeports liegt!
Ganz allgemein gesprochen benötigst Du für ernsthafte Unterwasserfotografie ein vernünftiges Gehäuse aus Alu oder Karbon sowie einen Amphibienblitz inklusive Elektronik (TTL Konverter), wenn Du nicht auch noch den Blitz manuell steuern möchtest. Weiters ein Makro-Objektiv mit möglichst kurzem Frontport (nahe ran ans Motiv!!) und/oder ein Weitwinkel (besser noch Fisheye)-Objektiv mit Domeport. Alles andere führt zu unbefriedigenden Ergebnissen. Leider ist dieses Gesamptpaket dann teuer, so richtig teuer! Und bevor Du ernsthaft beginnst, mach erst einmal (falls noch nicht geschehen) Deine ersten 100-200 Tauchgänge. Die Umwelt wird es Dir danken!
Grüße,
DS