Digitale Bilder: Darstellung, Druck, DPI, PPI
Da es wohl einigen Erklärungsbedarf gibt, was diese Begriffe angeht, möchte ich hier den Versuch starten, die Zusammenhänge verständlicher zu machen.
Wenn ein digitales Bild auf dem Monitor (zu Hause oder im Web) angezeigt wird, ist einzig und allein die Anzahl der Pixel des Bildes dafür zuständig, wie groß das Bild angezeigt wird. DPI oder PPI (Erklärung weiter unten) sind absolut bedeutungslos! Wenn das Bild also z.b. eine Dateigröße von 1,5MB hat und diese Datei ein Bild mit 1024x768 Pixeln beinhaltet, so wird dieses Bild formatfüllend auf einem Monitor mit einer 1024x768-Darstellung angezeigt. Es spielt absolut keine Rolle, ob das Bild in der Datei nun 1 dpi oder 500 dpi als Auflösung gesetzt hat. Das gilt natürlich bei einer 1:1- (oder 100%-) Darstellung und nicht, wenn per Software die Darstellung vergrößert oder verkleinert wird. Nichts desto trotz wird auch bei Vergrößerung oder Verkleinerung bei der Monitordarstellung der DPI-Wert ignoriert. (Einige hochwertige Layoutprogramme nutzen den in der Datei hinterlegten DPI-Wert allerdings, um das Bild im Layout in der entsprechenden Skalierung anzuzeigen. Das soll hier aber der Einfachheit halber nicht weiter betrachtet werden.)
Ok, nochmal: Um die Anzeigegröße eines digitalen Bildes am Monitor zu beeinflussen, wird einzig und allein die Anzahl der Pixel in Länge&Breite des Bildes manipuliert, der DPI(oder PPI)-Wert ist völlig belanglos. Ein Bild mit 3000x2000 Pixeln wird somit wohl in den allermeisten Fällen zu groß sein, um als ganzes auf einem heutzutage gebräuchlichen Monitor dargestellt werden zu können. Für eine Webdarstellung wird es zudem auch sicherlich viel zu lange Ladezeit beanspruchen. Um das Bild jemandem als ganzes Bild auf einem 1024x768-Monitor präsentieren zu können, wird man es wohl auf ca 900x675 Pixel verkleinern müssen (Das Browserfenster ist kleiner als die Monitorfläche!). Dies wird in der Bildbearbeitungssoftware erledigt. Das kann jede Software, hier ist nichts spezielles erforderlich.
PPI bedeutet "Pixel per Inch", also "Pixel pro Zoll" und wird ausschließlich beim Druck eines Bildes verwendet, nicht für die Monitordarstellung. 1 Zoll entspricht 2,54cm. Wenn ein Bild eine Größe von 800x600 Pixeln hat und es nun mit 100 PPI ausgedruckt wird, so hat das Bild eine Druckgröße von 8x6 Zoll (20,32x15,24cm). Wenn es mit 200 PPI ausgedruckt wird, ist es nur noch 4x3 Zoll groß (10,16x7,62cm). Der 200 PPI-Druck wird sicherlich in der Qualität höher sein, dafür ist er aber kleiner. 320 PPI sind wohl das meiste, was man je brauchen wird, denn mehr kann ein "normales" menschliches Auge sowieso nicht mehr als einzelne Pixel auflösen. 240 PPI ist guter Durchschnitt und erzeugt passable Ausdrucke, die auch aus relativer Nähe betrachtet sehr gut aussehen. Unter 180 PPI lässt dann allerdings bei kleinen Druckformaten, die man aus geringem Abstand betrachtet, die Qualität doch merklich nach.
Im allgemeinen Sprachgebrauch gerade im Zusammenhang mit Digitalbildern hat sich der Begriff "DPI" für den eigentlich richtigen Begriff "PPI" eingeschlichen, ist aber im Grunde falsch.
DPI bedeutet "Dots per Inch", also "Punkte pro Zoll", und ist eine Eigenschaft von Druckern, nicht von Digitalbildern. Es ist eine Maßeinheit, die aussagt, wie fein ein Drucker die Bildpunkte auf das Papier bringen kann. Drucker drucken aber mit nur wenigen Farben, meist vier: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Mit diesen vier Grundfarben könnte man allerdings lediglich acht Farben pro Druckpunkt darstellen: ZyanBlau (gemischt aus einem Tropfen Zyan und einem Tropfen Magenta), Magenta, Rot (Magenta und Gelb), Gelb, Grün (Zyan und Gelb), Schwarz (eigene Druckfarbe oder Mischung aus Zyan, Magenta und Gelb) und Weiß (keinFarbauftrag). Um die Millionen von Farbtönen eines Digitalbildes darstellen zu können, müssen sie deshalb zu einem optischen Trick greifen: die Grundfarben werden so eng neben- und übereinander gedruckt, dass der Eindruck des gewünschten Farbtons entsteht. Nun ist auch ersichtlich, dass ein Drucker für einen Bildpunkt der Bilddatei mehrere Druckpunkte, also Dots (oder Farbspritzer ) benötigt. Druckauflösungen von 720dpi, 1440dpi oder gar 2880dpi werden häufig bei Druckern angetroffen. Der Unterschied zwischen diesen Druckauflösungen ist aber oft nur sehr klein. Die meisten Betrachter erkennen dazwischen eh' keinen Unterschied und 720dpi sind somit meistens genug
Eine Änderung des DPI-Wertes ändert nichts an der Druckgöße! Das wird per PPI geregelt. DPI regelt die Druckqualität.
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Da es wohl einigen Erklärungsbedarf gibt, was diese Begriffe angeht, möchte ich hier den Versuch starten, die Zusammenhänge verständlicher zu machen.
Wenn ein digitales Bild auf dem Monitor (zu Hause oder im Web) angezeigt wird, ist einzig und allein die Anzahl der Pixel des Bildes dafür zuständig, wie groß das Bild angezeigt wird. DPI oder PPI (Erklärung weiter unten) sind absolut bedeutungslos! Wenn das Bild also z.b. eine Dateigröße von 1,5MB hat und diese Datei ein Bild mit 1024x768 Pixeln beinhaltet, so wird dieses Bild formatfüllend auf einem Monitor mit einer 1024x768-Darstellung angezeigt. Es spielt absolut keine Rolle, ob das Bild in der Datei nun 1 dpi oder 500 dpi als Auflösung gesetzt hat. Das gilt natürlich bei einer 1:1- (oder 100%-) Darstellung und nicht, wenn per Software die Darstellung vergrößert oder verkleinert wird. Nichts desto trotz wird auch bei Vergrößerung oder Verkleinerung bei der Monitordarstellung der DPI-Wert ignoriert. (Einige hochwertige Layoutprogramme nutzen den in der Datei hinterlegten DPI-Wert allerdings, um das Bild im Layout in der entsprechenden Skalierung anzuzeigen. Das soll hier aber der Einfachheit halber nicht weiter betrachtet werden.)
Ok, nochmal: Um die Anzeigegröße eines digitalen Bildes am Monitor zu beeinflussen, wird einzig und allein die Anzahl der Pixel in Länge&Breite des Bildes manipuliert, der DPI(oder PPI)-Wert ist völlig belanglos. Ein Bild mit 3000x2000 Pixeln wird somit wohl in den allermeisten Fällen zu groß sein, um als ganzes auf einem heutzutage gebräuchlichen Monitor dargestellt werden zu können. Für eine Webdarstellung wird es zudem auch sicherlich viel zu lange Ladezeit beanspruchen. Um das Bild jemandem als ganzes Bild auf einem 1024x768-Monitor präsentieren zu können, wird man es wohl auf ca 900x675 Pixel verkleinern müssen (Das Browserfenster ist kleiner als die Monitorfläche!). Dies wird in der Bildbearbeitungssoftware erledigt. Das kann jede Software, hier ist nichts spezielles erforderlich.
PPI bedeutet "Pixel per Inch", also "Pixel pro Zoll" und wird ausschließlich beim Druck eines Bildes verwendet, nicht für die Monitordarstellung. 1 Zoll entspricht 2,54cm. Wenn ein Bild eine Größe von 800x600 Pixeln hat und es nun mit 100 PPI ausgedruckt wird, so hat das Bild eine Druckgröße von 8x6 Zoll (20,32x15,24cm). Wenn es mit 200 PPI ausgedruckt wird, ist es nur noch 4x3 Zoll groß (10,16x7,62cm). Der 200 PPI-Druck wird sicherlich in der Qualität höher sein, dafür ist er aber kleiner. 320 PPI sind wohl das meiste, was man je brauchen wird, denn mehr kann ein "normales" menschliches Auge sowieso nicht mehr als einzelne Pixel auflösen. 240 PPI ist guter Durchschnitt und erzeugt passable Ausdrucke, die auch aus relativer Nähe betrachtet sehr gut aussehen. Unter 180 PPI lässt dann allerdings bei kleinen Druckformaten, die man aus geringem Abstand betrachtet, die Qualität doch merklich nach.
Im allgemeinen Sprachgebrauch gerade im Zusammenhang mit Digitalbildern hat sich der Begriff "DPI" für den eigentlich richtigen Begriff "PPI" eingeschlichen, ist aber im Grunde falsch.
DPI bedeutet "Dots per Inch", also "Punkte pro Zoll", und ist eine Eigenschaft von Druckern, nicht von Digitalbildern. Es ist eine Maßeinheit, die aussagt, wie fein ein Drucker die Bildpunkte auf das Papier bringen kann. Drucker drucken aber mit nur wenigen Farben, meist vier: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Mit diesen vier Grundfarben könnte man allerdings lediglich acht Farben pro Druckpunkt darstellen: ZyanBlau (gemischt aus einem Tropfen Zyan und einem Tropfen Magenta), Magenta, Rot (Magenta und Gelb), Gelb, Grün (Zyan und Gelb), Schwarz (eigene Druckfarbe oder Mischung aus Zyan, Magenta und Gelb) und Weiß (keinFarbauftrag). Um die Millionen von Farbtönen eines Digitalbildes darstellen zu können, müssen sie deshalb zu einem optischen Trick greifen: die Grundfarben werden so eng neben- und übereinander gedruckt, dass der Eindruck des gewünschten Farbtons entsteht. Nun ist auch ersichtlich, dass ein Drucker für einen Bildpunkt der Bilddatei mehrere Druckpunkte, also Dots (oder Farbspritzer ) benötigt. Druckauflösungen von 720dpi, 1440dpi oder gar 2880dpi werden häufig bei Druckern angetroffen. Der Unterschied zwischen diesen Druckauflösungen ist aber oft nur sehr klein. Die meisten Betrachter erkennen dazwischen eh' keinen Unterschied und 720dpi sind somit meistens genug
Eine Änderung des DPI-Wertes ändert nichts an der Druckgöße! Das wird per PPI geregelt. DPI regelt die Druckqualität.
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