Nö, Kritik ist ja schön und gut, aber die Art und Weise wie die hier im Forum rübergebracht wird, find ich extrem. Gut 80-90% der Bildkritiken sind nicht konstruktiv sondern einfach nur Daumen-hoch/Daumen-runter.
Immer schön locker bleiben und bedenken, dass auch hier das Sprichwort gilt "wie man in den Wald hineinruft....."
Eine konstruktive Kritik beinhaltet immer Verbesserungsvorschläge, und ich finde so sollte ein Forum sein.
Viele Verbesserungsvorschläge ergeben sich allein schon beim Betrachten der anderen Bilder, die bereits eingestellt sind.
Ein Bild, das in der Galerie gezeigt werden sollte und nicht im Problembilderunterforum, sollte nun mal ein paar grundsätzliche Bedingungen erfüllen:
- das Motiv sollte wenigstens annehmbar scharf abgebildet sein und nicht erst dann als scharf erahnt werden können, wenn es größenmäßig im subatomaren Bereich aus 1km Entfernung betrachtet wird
- Bildkomposition, wozu auch Licht und Hintergrund eine gewisse Rolle spielen, sollten wenigstens als ästhetisch eingestuft werden können, wenn schon das Hauptmotiv nichts außergewöhnliches hergibt
Das Photo ist unscharf und rauscht (wobei das auch stark auf den Betrachtungsabstand ankommt, ich weiß ja nicht wie nah hier manche vorm Monitor kleben), das war doch offensichtlich, das braucht ihr mir nicht zu sagen.
Das Motiv ist kaum als solches zu erkennen, so unscharf ist das Foto. Man könnte das Foto auch als Ausschuss bezeichnen.
Hier hilft nur: üben üben üben
Dass ich es dennoch eingestellt habe, ist doch ein Ausdruck meines persönlichen Bildgeschmacks, und darüber kann man streiten. Ich find das Bild nämlich trotzdem schön.
Mit genügend Betrachtungsabstand siehts sogar fast scharf aus ;D.
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich schwer streiten, aber rein objektiv betrachtet könnte das Bild noch als impressionistischer Versuch durchgehen, ein Knäuel blaue Büffelsackhaare, die von einem Krähennest gefallen sind, rüber zu bringen
EDIT: Es ist einfach eine sehr große Entfernung bis zu dem Vogel gewesen. Das ist praktisch eine <10% Crop.
Ich kenne das Problem auch. Oft sind die interessantesten Momente leider zu weit weg und man will den schönen Moment, den man selbst erlebt hat, anderen auch zeigen, auch wenn das Fotoergebnis eher untauglich dafür ist.
Es werden mit Sicherheit noch einige ähnliche Situationen kommen, wo du den Vogel in gutem Licht und scharf erwischst!
Und auch hier gilt doch: der Schärfeeindruck wird vom Betrachtungsabstand bestimmt. Ich sitz halt nicht 30cm vor meinen Monitor, so reicht mir die Schärfe. Die meisten Bilder von Schwanzmeisen die man per Google-Suche in der Größe findet, sind immer noch unschärfer.
Sorry, aber die meisten Leute sitzen nun mal im üblichen Abstand vorm Monitor. Wenn du mehrere Meter weg sitzt, dann entspricht das nicht dem durchschnittlichen Forumsmitglied und da brauchst du dich auch nicht über Kritik an der schlechten Schärfe der Bilder wundern.
Auch diese Aussage: keine Vögel von hinten photographieren. Lustig. Von vorne sieht man niemals die Gefiederzeichnung so gut, wie eine Draufsicht. Und auch das ist einfach Geschmacksfrage, ob man immer nur Bilder mit Frontalansicht sehen will.
Mag sein, dass ein interessantes Foto auch den Hinterkopf eines Vogels zeigen kann, dann sollte dessen Blickrichtung aber meiner Meinung nach etwas interessantes im Hintergrund zeigen, so dass eine passende Bildaussage entsteht.
EDIT2: Am besten warte ich, bis ich mit ner 600mm-L-Festbrennweite rumprollen kann, und kann dann auch jedem Anfänger erklären, dass seine Bilder ja überhaupt nicht vorzeigbar sind, weil es ja erheblich schärfer geht.
Auch mit einer 600 L-FB würden die Fotos nicht besser werden, denn auch mit dieser muss man fotografieren können und die erfordert noch mehr Übung, als eine kürzere Brennweite
Ich müsste schon stundenlang unterm Zelt hocken um näher an die Schwanzmeisen zu kommen, die haben eine sehr große Fluchtdistanz. Wenn ihr die Zeit habt, oder das Geld für 600mm-Linsen, ist das ja schön. Ich hab das nicht, und ich finde für die Vorraussetzungen die ich hab, sind das brauchbare Photos.
Pech gehabt. Aber ohne Fleiss nun mal bei der Wildlife-Fotografie kein Preis.
Wenn du nicht bereit bist, Zeit, Geduld und Mühe zu investieren, ist die Vogelfotografie in freier Natur nun mal nichts für dich, wenn du gute Ergebnisse erwartest.
Gruß
Peter