der_holzwurm
Themenersteller
Hallo erstmal,
nachdem ich vor einiger Zeit alle Threads über Kameragurte verfolgt und gelesen habe, habe ich mir schon vor ca. einem Jahr folgendes Model gebaut. Da ich als Holzwurm in der Metall-Bearbeitung (drehen & fräsen) nicht so firm bin, habe ich versucht, den Gurt auch für Hobby-Bastler zu optimieren.
Werkzeug:
Accuschrauber / Bohrmaschine
Bohrersatz
Kleine Rundfeile
Flache Flachfeile
Nähmaschine inkl. jede Menge Ersatznadeln
ggf. Schraubstock oder Möglichkeit die Dinge einzuspannen, z.B. mit
kleiner Schraubzwinge auf dem Küchentisch
Laubsäge mit unendlich vielen Metallsägeblättern
CD-Label-Filzschreiber zum anzeichnen
Material:
ca. 1,8m Gurtband 40mm breit (abhängig von Körpergrösse)
Klemmverschluss f. Gurtband
kl. "Feuerwehrkarabiner"
Unterlegscheibe M6 Aussendurchmesser ca. 20mm
Dichtungsscheibe m. 5er Bohrung & Aussendurchmesser ca. 20mm
Viertel-Zöllige Schraube mit 6-kant Kopf
ein Stückchen Alu-Winkel, ca. 2mm stark
ein Stückchen Alu-Blech, ca. 2mm stark
Zum Einstieg habe ich das Blech angezeichnet. Einen Schlitz, ca 44* 5mm, mit ca. 5mm Randstärke. Dazu das Loch D=10mm.
Das Loch wird in mehreren Stufen zum 10mm Loch gebohrt. Der Schlitz wird mit mehreren nebeneinander gesetzten Löchern gebohrt. Immer gut einspannen, spätestens beim Durchbruch kann der Bohrer verhaken und reissts einem dann aus der Hand.
Mit den Feilen wird der Schlitz gefeilt und die Kangten gebrochen. Wenn diese Arbeiten fertig sind, wird die Lasche aus dem Blech mittels Laubsäge gesägt. Dann kann man noch ein wenig die Randstärke korrigieren, falls der Schlitz oder das Loch nicht so wie aufgerissen aussehen. Schnittflächen schön gerade feilen.
Nun wird der Gurt an den Klemmverschluss genäht. So überlappend, dass die Überlappung nach innen zeigt. Die Enden des Gurtes habe ich mit dem Feuerzeug bearbeitet, damit er nicht ausfranst. Lasche auffädeln und den Kreis schliessen.
WICHTIG Am durchgefädelten Ende des Gurtes den Gurt so lange falten und zusammennähen, dass der Gurt nicht mehr durch den Verschluss rutschen kann. Dann geht mit etwas Übung die Verstellung einhändig, ohne Angst, dass die Kamera abschmiert.
Jetzt kommt der Winkel
Da ich kein Metall bearbeiten kann, wie z.B. Hubert, musste es etwas einfacher sein. So kam ich auf den Winkel. Der Winkel hat eine Karabiner Bohrung, ca. 8mm Durchm. und eine 6,5mm Bohrung für die Schraube. die Bohrung ist so gemacht, dass eine Flanke des Sechskant-Kopfes am Schenkel anliegt. Das ist der einzige Moment, an dem man richtig präzise arbeiten muss. Jetzt nur noch die Schraube durch, U-Scheibe aufschieben und den Dichtungsring aufdrehen. Ggf. die Scheibe "nachschnitzen" und / oder Schraube kürzen. Die Randstärke ist beim Winkel nur ca. 3mm.
Fertig. Als Tipp, erst den Winkel in die Kamera drehen, dann an den Karabiner hängen, dann verzwirbelt der Gurt nicht
So, jetzt noch ein statement für die ganzen Zweifler.
Ich kann euch beruhigen. Drei dieser Gurte sind bein mir seit ca. einem Jahr in Benutzung. Es hängen immer eine zweistellige EOS mit BG dran, bzw. mein Tamron 70-200/2.8 mit EOS & BG dran. NUR an dem Minikarabiner. OHNE weiter Sicherung. So habe ich keine Angst, dass mir der Gurt von bösen Menschen geschnitten wird, dass der Karabiner aufgeht oder das Material schwächelt.
Beim ESC hatte ich den ganzen Abend beim Public-Viewing das Ding um, am Sonntag hatte ich meine 20D mit einem 18-200 Tamron bei der Fahrradsternfahrt des ADFC-Düsseldorf umhängen. Mit dem Set bin ich 25km Fahrrad gefahren und habe während der Fahrt fotografiert. Auch Wanderungen machten die Gurte schon mit. Bisher hat sich bei mir nix gelöst oder kaputt gegangen.
Natürlich kann man auf den Klemmverschluss verzichten und den Gurt zur Schlaufe nähen, doch dann ist der Gurt nicht mehr an die verschiedenen Kleidungsstücke anpassbar.
Disclaimer: Nachbau und Benutzung auf eigene Gefahr!
Viele Grüße aus Düsseldorf
der_holzwurm
PS mit den Gurtresten habe ich die Blitztaschenverlängerung und eine Handschlaufe genäht.
nachdem ich vor einiger Zeit alle Threads über Kameragurte verfolgt und gelesen habe, habe ich mir schon vor ca. einem Jahr folgendes Model gebaut. Da ich als Holzwurm in der Metall-Bearbeitung (drehen & fräsen) nicht so firm bin, habe ich versucht, den Gurt auch für Hobby-Bastler zu optimieren.
Werkzeug:
Accuschrauber / Bohrmaschine
Bohrersatz
Kleine Rundfeile
Flache Flachfeile
Nähmaschine inkl. jede Menge Ersatznadeln

ggf. Schraubstock oder Möglichkeit die Dinge einzuspannen, z.B. mit
kleiner Schraubzwinge auf dem Küchentisch
Laubsäge mit unendlich vielen Metallsägeblättern
CD-Label-Filzschreiber zum anzeichnen
Material:
ca. 1,8m Gurtband 40mm breit (abhängig von Körpergrösse)
Klemmverschluss f. Gurtband
kl. "Feuerwehrkarabiner"
Unterlegscheibe M6 Aussendurchmesser ca. 20mm
Dichtungsscheibe m. 5er Bohrung & Aussendurchmesser ca. 20mm
Viertel-Zöllige Schraube mit 6-kant Kopf
ein Stückchen Alu-Winkel, ca. 2mm stark
ein Stückchen Alu-Blech, ca. 2mm stark
Zum Einstieg habe ich das Blech angezeichnet. Einen Schlitz, ca 44* 5mm, mit ca. 5mm Randstärke. Dazu das Loch D=10mm.
Das Loch wird in mehreren Stufen zum 10mm Loch gebohrt. Der Schlitz wird mit mehreren nebeneinander gesetzten Löchern gebohrt. Immer gut einspannen, spätestens beim Durchbruch kann der Bohrer verhaken und reissts einem dann aus der Hand.
Mit den Feilen wird der Schlitz gefeilt und die Kangten gebrochen. Wenn diese Arbeiten fertig sind, wird die Lasche aus dem Blech mittels Laubsäge gesägt. Dann kann man noch ein wenig die Randstärke korrigieren, falls der Schlitz oder das Loch nicht so wie aufgerissen aussehen. Schnittflächen schön gerade feilen.
Nun wird der Gurt an den Klemmverschluss genäht. So überlappend, dass die Überlappung nach innen zeigt. Die Enden des Gurtes habe ich mit dem Feuerzeug bearbeitet, damit er nicht ausfranst. Lasche auffädeln und den Kreis schliessen.
WICHTIG Am durchgefädelten Ende des Gurtes den Gurt so lange falten und zusammennähen, dass der Gurt nicht mehr durch den Verschluss rutschen kann. Dann geht mit etwas Übung die Verstellung einhändig, ohne Angst, dass die Kamera abschmiert.
Jetzt kommt der Winkel
Da ich kein Metall bearbeiten kann, wie z.B. Hubert, musste es etwas einfacher sein. So kam ich auf den Winkel. Der Winkel hat eine Karabiner Bohrung, ca. 8mm Durchm. und eine 6,5mm Bohrung für die Schraube. die Bohrung ist so gemacht, dass eine Flanke des Sechskant-Kopfes am Schenkel anliegt. Das ist der einzige Moment, an dem man richtig präzise arbeiten muss. Jetzt nur noch die Schraube durch, U-Scheibe aufschieben und den Dichtungsring aufdrehen. Ggf. die Scheibe "nachschnitzen" und / oder Schraube kürzen. Die Randstärke ist beim Winkel nur ca. 3mm.
Fertig. Als Tipp, erst den Winkel in die Kamera drehen, dann an den Karabiner hängen, dann verzwirbelt der Gurt nicht

So, jetzt noch ein statement für die ganzen Zweifler.
Ich kann euch beruhigen. Drei dieser Gurte sind bein mir seit ca. einem Jahr in Benutzung. Es hängen immer eine zweistellige EOS mit BG dran, bzw. mein Tamron 70-200/2.8 mit EOS & BG dran. NUR an dem Minikarabiner. OHNE weiter Sicherung. So habe ich keine Angst, dass mir der Gurt von bösen Menschen geschnitten wird, dass der Karabiner aufgeht oder das Material schwächelt.
Beim ESC hatte ich den ganzen Abend beim Public-Viewing das Ding um, am Sonntag hatte ich meine 20D mit einem 18-200 Tamron bei der Fahrradsternfahrt des ADFC-Düsseldorf umhängen. Mit dem Set bin ich 25km Fahrrad gefahren und habe während der Fahrt fotografiert. Auch Wanderungen machten die Gurte schon mit. Bisher hat sich bei mir nix gelöst oder kaputt gegangen.
Natürlich kann man auf den Klemmverschluss verzichten und den Gurt zur Schlaufe nähen, doch dann ist der Gurt nicht mehr an die verschiedenen Kleidungsstücke anpassbar.
Disclaimer: Nachbau und Benutzung auf eigene Gefahr!

Viele Grüße aus Düsseldorf
der_holzwurm
PS mit den Gurtresten habe ich die Blitztaschenverlängerung und eine Handschlaufe genäht.
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