Lässt sich glaube ich so pauschal nicht beantworten.
Erstmal hätte ich gar nicht genügend Erfahrung, um da mit Überzeugung eine Aussage zu machen, zum anderen hängt das sicherlich auch ganz gewaltig von der Kamera und den Aufnahmeparametern ab.
Die Darks machst du ja, um thermisches Rauschen, den Dunkelstrom und Hotpixel auszublenden - sprich alle Fehler, die auf jedem Bild (bei gegebener Temperatur / ISO / Belichtungszeit) identisch sind.
Inwieweit diese Fehler überhaupt sichtbar werden, wird sicherlich von deinem Kameramodell abhängen als auch davon, was und wie du fotografierst.
Wenn du bereits Fotos mit Darks auf der Platte hast, probier einfach beides aus und schaue dann, welches Ergebnis dir besser gefällt bzw ob du überhaupt einen signifikanten Unterschied siehst.
Wenn du noch keine Fotos gemacht hast und dir unsicher bist, mache einfach Darks mit und probiere es danach aus.
Wichtig ist halt nur: es sollten genügend Darks sein. Die Darks rauschen ja ebenfalls. Wenn du jetzt zb 100 Lightframes verrechnest, bleibt da wenig rauschen übrig.
Nimmst du dann nur 10 Darks und rechnest die zu einem Master-Dark zusammen, dass du dann von deinem 100 Light-Stack subtrahierst, dann hast du zwar Hotpixel, Fixed Pattern Noise etc beseitigt, aber wieder mehr zufälliges Rauschen ins Endergebnis gebracht, weil das Master-Dark mehr zufälliges Rauschen enthält als das Master-Light...
Roger N. Clar von ClarkVision.com schreibt in seinem (sehr umfangreichen) Tutorial dass er bei modernen DSLR-Kameras eigentlich keine Darks mehr macht, weil das aus seiner Sicht nicht mehr genügend Vorteil gegenüber dem Zeitaufwand bringt.
Ob das jetzt auf dich, deine Ansprüche und dein Equipment auch zutrifft, mußt du vermutlich selber ausprobieren.
Es dürfte vermutlich auch ein Unterschied sein, ob du - so wie ich bisher - eher Landschaft mit Sternenhimmel + ggf Milchstraße drauf machst oder irgendwelche lichtschwachen Deep Sky Objekte, bei denen am Ende extreme Tonwert-Streckungen vorgenommen werden müssen, um überhaupt was zu sehen (das dürfte nämlich im Bild vorhandene Fehler durch Dunkelstrom und Fixed Pattern Noise ebenso kräftig verstärken). Denke ich mir jedenfalls.
Dark Frames aufnehmen kostet halt auch Zeit. Und die ist ja bei Astro bekanntlich begrenzt, und die zur Verfügung stehende Aufnahmezeit ist leider umgekehrt proportional zur nächtlichen Durchschnittstemperatur - sprich: im späten Frühjahr / frühen Herbst, wo es nachts noch halbwegs angenehm ist, ist die Nacht leider recht kurz. Im Winter ist sie deutlich länger, aber da möchte man (ich jedenfalls) eher ungerne mehrere Stunden in der Natur stehen
Daher nutze ich meine Zeit lieber für ein oder zwei Motive mehr, anstelle von Dark Frames.
Ich nehm mir dann immer vor, die Dark Frames am Ende zu machen, quasi während ich den Rest des Equipments schon im Auto verstaue und vor der Rückfahrt nochmal einen Kaffee tanke - nur oft vergesse ich dass dann doch
~ Mariosch