Von Godox gibt es seit einiger Zeit ein kompaktes, sehr budgetfreundliches Zangenblitzsystem, das ich sehr empfehlen kann
Ich hatte die Anfage ja jetzt eigentlich so verstanden, dass das Licht nicht unbedingt in erster Linie für Makro sein soll.
Falls es doch primär für Makro gedacht ist, ist das MF-12 System von Godox sicher sehr gut geeignet dafür, vor allem weil man es anders als nen klassischen Zangenblitz später noch um weitere MF-12 Einheiten erweitern kann..
Für ein bisschen Portraitfotografie auf kurze/mittlere Distanzen reicht die Lichtstärke auch noch
Da wiederum habe ich so meine Zweifel.
Der MF-12 hat für seine Größe wirklich ordentlich Wumms, und ich hab sogar das eine oder andere Personenbild, wo der das Hauptlicht war - aber sobald Lichtformer ins Spiel kommen, erreicht man doch schnell dessen Leistungsgrenzen, fürchte ich.
Ich find ihn aber zb Super als Effektlicht, ist mein neuer Lieblingsblitz für meine Laterne.
Der Nachteil ist freilich, dass so ein Blitzsystem immer sperriger ist als ein LED-Ringlicht. Dennoch glaube ich, dass du damit auf Dauer glücklicher wirst als mit der LED-Lösung, weil es ein ähnlicher Unterschied ist wie zwischen Handyfotografie und der Kontrolle über alle Parameter mit eienr richtigen Kamera.
Beides hängt glaube ich davon ab, was du unter LED-Lösung verstehst.
Die ursprünglich hier genannte EFII-200Bi von Jinbei zb ist von der Größe her in etwa vergleichbar mit einem typischen, netzbetriebenen Studioblitz. Da die Jinbei Bowens als Bajonett verwendet, sind auch die Lichtformer identisch, und am fertigen Foto wird man den Unterschied zwischen Blitz und LED auch kaum sehen.
Der große Unterschied ist hier, wie schon von beiti dargelegt, die Leistung - 200W LED klingt viel, und ist auch recht hell, verglichen mit dem, was aus einem günstigen Blitz rauskommt, aber relativ wenig.
Da hängt es dann von ab, was für Einstellungen man bevorzugt: eh immer Offenblendung und auch gerne mal ISO 400 oder 800, dann geht LED sicher schon ganz gut, insbesondere wenn man das Licht näher am Motiv hat, weil man eh nur ab der Hüfte aufwärts fotografiert oder so.
Nachteil wiederum ist: bei diesen Einstellungen muß man evtl. schon den Raum verdunkeln, wenn man nicht das - eigentlich unerwünschte - Umgebungslicht mit auf dem Foto haben will.
Bei studio-typischen 1/200, ISO100 und f/8 (oder f/2.8 + 3 Blenden ND) sieht man selbst bei Tageslicht mit Südfenster im Raum nichts ohne Blitz, jedenfalls solange die Sonne nicht direkt durchs Fenster auf das Motiv scheint. Mit diesen Einstellungen wird aber auch 200W LED vermutlich nicht mehr reichen.
Andererseits hat man mit den meisten günstigen Studioblitzen auch gerne mal das Problem, dass deren Regelbereich nicht gerade groß ist - wenn man dann doch offenblending fotografieren will, kommt man selbst nachts nicht um einen ND Filter herum, weil so ein 300Ws Studioblitz bei 1/32 halt immer noch viel zu hell ist für f/2.
Normale Aufsteckblitze können ein guter Kompromiss sein, für f/8 kommen die aber bei größeren Lichtformern bzw mit entsprechendem Abstand für Ganzkörper-Fotos auch schon gerne an ihre Grenzen.
Mehrere Aufsteckblitze bündeln geht zwar theoretisch (hab früher gerne 2 Aufstecker bei 1/2 in meiner 120er Octa gehabt), meist scheitert's aber daran, dass nur ein Aufstecker durch die Öffnung hinten in der Softbox passt...
Netzbetriebene Studioblitze wiederum müssen auch gar nicht teuer sein - so ein Godox MS300 zb geht für rund 130€ über den Tresen und bietet ordentlich Leistung unter seiner (Plastik-)Haube. Mit 1/32 minimaler Leistung gehört er auch schon eher zur Mittelklasse.
Als Godox-Blitz hat er natürlich auch das Godox-Funksystem an Bord und lässt sich problemlos mit Godox-Akku-Porties und Aufsteckern zusammen nutzen (allerdings können die Studioblitze kein TTL und kein HSS).
150W Halogen-Einstelllicht sind auch dabei und helfen bei der Vorab-Visualisierung des Lichts - das Einstelllicht wird aber recht schnell recht warm, Halogen halt.
Ganz frisch angekündigt und daher in Deutschland wohl nocht nicht zu haben ist die Godox DP IIIV Serie, die als erste Serie von netzbetriebenen Godox-Studioblitzen mit LED-Einstelllicht (30W) kommt.
Mit 1/64 haben sie wohl auch nen ordentlichen Regelbereich, denke aber die werden sich eher im Preissegment um 250€+ ansiedeln (UVP sind $219 für das 400Ws Modell, zzgl MwSt).
Was bei LED natürlich einfacher ist: You get what you see, bei Blitz sind häufig trotz Einstellicht eine Handvoll Testfotos nötig, bis man zufrieden ist.
~ Mariosch