Ich gebe Dir Recht:--> Ich habe vor 15 Jahren meine ersten jpg's erzeugt
Das Jpg Format ist derart verbreitet und dokumentiert, dass es sich vermutlich wirklich noch in Jahrzehnten öffnen und bearbeiten lassen wird. Vorausgesetzt, die Daten sind dann noch Lesbar - Thema Portierung.
Gemeint ist hier, dass man immer neuere digitale Medien einsetzen muss. Früher (2005) waren IDE Festplatten Standard, heute sind es SATA Platten und man müsste heute schon suchen, an welchem neuen Rechner man diese anschließen müsste. Dies war jetzt auch nur ein Beispiel.--> Portierung - hier halte ich eine Aussage der ersten Seite dieses Threads entgegen: bei dem, was ich bei digitalen Bildern an Zeit spare, kann ich noch eine ganze Weile echte Konvertierungsorgien feiern. Wobei: war eigentlich noch nie nötig... ich formatiere / kopiere einmal im Jahr um und gut ist - und das läuft im Hintergrund nebenbei.
Der Punkt ist:
Es läuft eben nicht nebenbei. Der Aufwand ist gering, aber vorhanden. Wenn du Tod bist wird sich um die Portierung niemand mehr kümmern und die Daten sind unweigerlich in dem Moment verloren, wo deine Angehörigen deine Festplatte nicht entschlüsseln können, oder wo eine alte Festplatte nicht mehr an einen neuen Rechner angeschlossen werden kann. Anders verhält es sich, wenn ich Negative und Fotoalben von einem Verwandten auf einem [trockenen] Dachboden finde, wo sie schon seit 20 Jahren verstaubt in einer Kiste vergraben waren. Man darf ja nicht vergessen: Es ist auch interessant, als Kind Anteil am Leben seines Vaters zu haben, wo man selbst noch nicht mal geboren worden ist. Wir reden hier über Zeiträume von 150 Jahren oder mehr (Geburtsdatum Großeltern bis Todesdatum der eigenen Kinder, also drei bis vier Generationen). Und hier ist das Problem der Portierung real und eben wirklich ein Problem.
Ich habe geschrieben, dass ich ausgedruckte digital Fotos als "nicht für eine Archivierung geeignet" sehe, da es keine Garantien über die Haltbarkeit der verwendeten Farben gibt. Fotografien auf Barytpapier haben hingegen den Beweis bereits angetreten, dass diese einen zeitraum von 150 Jahren [bei trockener Lagerung] locker überstehen.beim Ausdruck habe ich Deine Argumentation nicht ganz verstanden - da hast Du Dich selbt im selben Absatz schon wiederlegt
Vermutlich hast du Recht: Chemiekalien und Papier als auch Film wird es noch lange geben. Selbst Polaroid Sofortbildfilm wird vom Impossible Projekt wieder hergestellt. Die Frage lässt sich also darauf reduzieren, wie lange man noch neue SLR Kameras im Kleinbildformat kaufen kann. Hier fällt mir wirklich nur die Nikon F6 ein.und der letzte Punkt entzieht sich dann vollkommen meinem Verständnis...
Das Thema "Digital vs. Analog" ist übrigens auch auf die Industrie übertragbar. Ich kenne kein Maschinenbau Unternehmen, welches heute noch auf die Idee kommen würde, technische Zeichnungen von Hand mit Tusche auf Pergament zu zeichnen. Überall kommen CAD Programme zum Einsatz - aus guten und klar überlegenen Gründen. Nur: Wie lange sind die Daten noch in der Zukunft lesbar? Hier werden die technischen Zeichnungen sehr häufig via. Laser auf Mikrofilm belichtet und der Film wird dann entwickelt und eingelagert. Besser eine Zecihnung auf Mikrofilm als gar nicht mehr vorhanden.
Also entweder es gibt in Zukunft bei der Fotografie ein Gerät welches digitale Fotos [kostengünstig und Massenmarkttauglich] auf 35mm Film überträgt oder man ist gezwungen zwei Bodys mit sich herum zu schleppen: einen digitalen für die digitalen Vorteile und einen analogen für die analogen Archivierungsmöglichkeiten. Schleppt man beide zu einer Familienfeier hat man alle digitalen und alle analogen Vorteile, durch ähnliche aber niemals identische Aufnahmen. Dies ist der Weg, welchen ich gehe.
Digital for Now. Analog for ever.
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