Ich hatte mich ja auch vom Foren - Fokus - Wahn anstecken lassen (wobei ich niemandem absprechen möchte, dass er ein AF Problem hat).
Also habe ich mich ans Testen gemacht - Kamera auf ein Stativ und zwei Müslipackungen, bzw deren Bar-Codes als Ziel verwendet. Und siehe da, ich war der Meinung, dass der AF auf der linken Seite daneben liegen würde.
Am nächsten Tag habe ich die ganze Prozedur wiederholt, nur diesmal "professioneller" - ich hatte mir Siemenssterne ausgedruckt (zum ersten mal in meinem Leben

) und wollte das damit wiederholen - nur es gelang mir nicht. Schlimmer noch, der AF ließ sich vom Siemenssternmuster völlig aus dem Konzept bringen und hat dann konsistent daneben fokussiert. Als ich die Kamera einen Millimeter verschwenke, war alles wieder toll. In diesem Moment habe ich die gesamte Testerei abgebrochen - warum? Ich hatte einen (vermeindlich) guten Testaufbau und dennoch kam ich zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen. Die Streuung der einzelnen Testreihen änderte sich, wenn ich das Objektiv wechselte und dann zur Wiederholung wieder ansetze. Also hat der Ingenieur messerscharf geschlossen, dass es weitaus mehr Störfaktoren in der Kette gibt, als mir direkt bekannt sind (es hilft dann auch nicht wie wild rumzutheoretisieren, wenn man es nicht in einem Messaufbau hinbekommt). Wenn es aber offensichtlich weitere Faktoren gibt, die viel gravierender sind als ein bisschen AF dejustage - was soll dann das ganze rumgezicke. Also habe ich mich mit einem "groben" AF Finetuning zufrieden gegeben und einfach akzeptiert, dass nicht alles Fotos mit f1.4 rasiermesserscharf werden.
Und die Moral von der Geschichte? Seither fotografiere ich wesentlich entspannter und ärgere mich nicht mehr über die Technik, sondern über mich, weil ich den Bildaufbau verhunzt habe (auch wenn es scharf ist

)
Ich weiss also bis heute nicht, ob meine Kamera ein linkes AF Feld Problem hat oder nicht - ist aber auch irgendwie irellevant, denn in der 100% Ansicht ist die Tiefenschärfe wirklich verdammt dünn, und das bei jeder Optik! Ich kann auf einem 17" Bildschirm erkennen, dass ich bei einem Oberkörper-Portrait bei 200mm und f13 (!) auf dem Ohr fokussiert habe und nicht auf dem Auge. Wie will ich denn sicher stellen, dass ich bei einem richtigen Foto (kein Siemensstern!!) , bei dem sich die Personen auch noch bewegen, dass ich bei f1.4 genau treffe? Da ist immer ein bisschen Glück mit dabei. Einmal einatmen und schon ist es aus dem Fokus. Motiv bewegt sich 1-2mm und es ist aus dem Fokus. Diese Effekte haben viel mehr Einfluss als das linke AF Feld.
Dennoch werde ich irgendwann mein ganzes Zeug zum justieren einschicken, aber das drängt nicht, denn man kann auch so wirklich gute Bilder machen...