Nun mal langsam. ... Und zu deiner Information, kann man mit einer D60 auch alles manuell einstellenSei es der Weißabgleich, Empfindlichkeit etc... Entweder habe ich deinen Post nicht richtig verstanden oder du scheinst da nicht so den Durchblick zu haben.
Die Frage ist nicht, ob man was einstellen kann – sondern, ob man es praxisgerecht schnell, sicher und genau einstellen kann. Beispiel Spotmessung: Jeder weiß, dass Digitalaufnahmen wegen ihres geringeren Dynamikumfanges und der abrupt abreißenden Gradation (Clipping) sehr exakt belichtet werden müssen. Bei kontrastreichen (=reizvollen) Motiven gelingt dies ausschließlich durch – sehr erfahrenes – Schätzen der Belichtungskorrektur oder durch vorübergehende Spotmessung.
Bei der D60 bedeutet das: Kamera vom Auge nehmen, mit den Cursortasten auf dem Screen herumfahren, "Belichtungsmessung" anpeilen, Spotmessung auswählen, Kamera hochnehmen, Foto machen, Kamera wieder runternehmen, alles wie beschrieben wieder zurückstellen.
Bei der D80 ist das: Ein (1) kurzer Knopfdruck mit dem Mittelfinger – ohne das Motiv aus den Augen zu lassen.
Der Unterschied ist gering, wenn man Sonntags die Stiefmütterchen im Garten fotografiert. Wenn hingegen (wie letztes Jahr hier in Hessen) an einem strahlenden Sommertag nur fünf Schritt vor einem der Dalai Lama unterm Sonnenschirm freundlich in die Kamera winkt um zwei Sekunden später im Menschengewühl zu verschwinden, ist es der Unterschied zwischen ein Bild haben und kein Bild haben. Zum Glück sind wir alle Amateure und können lächelnd auf ein Bild verzichten.
Ähnliches gilt für viele andere Kamerafunktionen: Um Funktionsstörungen durch unvorgesehene Schreibvorgänge am Rechner auszuschließen, sollten SD-Karten nach dem Auslesen möglichst formatiert werden. Bei der D60 geschieht dies durch Herumwuseln in den entsprechenden Menüs – bei der D80 durch zweifaches Drücken der entsprechenden Funktionstasten.
Deshalb ist der wirklich relevante Unterschied zwischen der D80 und der D60 Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Das wird nur nie erwähnt, weil diese Kameras meist von und für Amateure beurteilt werden, für die das anscheinend weniger wichtig ist. Ferner bietet die D80 viele Features – wie die abschaltbaren Gitterlinien im Sucher – die allein den Mehrpreis wert wären.
Noch ein Unterschied, der nie erwähnt wird: Menschen wie ich – die stereoblind sind – können den Sucher eventuell nur mit dem linken Auge benutzen. Die D60 ist für meine kleinen Hände sogar handlicher als die D80 – aber meine Nase und mein rechter Daumen streiten um den geringen Platz auf der Kamerarückseite. Bei der D80 passt hingegen alles.
Die D60 ist zweifellos eine geniale Kamera mit gutem Preis-Leistungverhältnis – wo aber schnell auf wechselnde Aufnahmebedingungen reagiert werden muss, finde ich die D80 entschieden besser.
Zuletzt bearbeitet: