Mal aus Interesse: Wozu braucht man ein lichtstarkes UWW? Also was fotografiert man damit? (...)
Am UWW braucht man eine weit offene Blende immer dann, wenn man wenig Licht hat, das Freistellen ist hier eher ein Sonderfall, weil man da fast schon im Makro-Bereich arbeiten muss. Je näher man ist, desto stärker wird das Bild perspektivisch verzerrt. ("Knollennaseneffekt" bei Kopfporträts mit kurzer Brennweite z.B.)
Aber gerade wenn man Nacht- und Astroaufnahmen macht kann das UWW nicht lichtstark genug sein. Denn mit einer APS-C Kamera kann man leider je nach Ausrichtung nur 10s bis 20s oder so um den Dreh belichten bevor die Sterne zu Streifenspuren werden. Und mehr als ISO 3200 bis ISO 6400 führt leider auch an neuen Kameras schnell zu starkem, unschönen Rauschen. Wenn man hier aber nun statt f/4 oder gar nur f/5.5 auch mal auf f/2.8 gehen kann, dann kriegt man eben doppelt bis vier mal so viel Licht auf den Sensor. Und sieht mehr Sterne und kann so auch wesentlich einfacher das Zentrum der Milchstraße über einem Berggipfel ablichten als mit f/5.6, wo es ohne Nachbearbeitung mit PS & Co. bzw. Stacking usw. eigentlich gar nicht geht.
Aber auch wenn man das UWW in Räumen benutzt, z.B. bei Veranstaltungen in einem kleinen Saal, hat man durch die weit offene Blende deutliche Vorteile und kann z.B. statt mit 1/8s noch mit 1/30s knipsen - und hat so ein unverwackeltes Bild. Zumal der Einsatz von Blitzen mit UWW auch nicht immer ganz trivial ist. Und bei manchen Veranstaltungen auch einfach stört bzw. nicht erwünscht ist.
Für Landschaften macht es aber keinen Unterschied, da man hier sowieso gern für mehr Tiefenschärfe auf f/8 oder gar f/16 geht. Und wenn man mit Licht arbeiten kann (z.B. Langzeitbelichtung + Ausleuchtung eines Raumes durch Taschenlampenwedeln usw.) ist es auch egal, da man hier je nach Objektiv auch gern eine Stufe abblendet auf z.B. f/5.6 oder f/8 geht für eine optimale Blende.