Und was ist mit den Bildern.
Da ist Sie wohl auf jeden Fall besser als die D50 und D70 was die Auflösung betrifft. Und das wohl in allen einschlägigen Tests. Alles Verschwörung oder Bestechung
Über Wert und Qualität sogenannter Tests in sogenannten Fachzeitschriften wurde hier ja schon hinlänglich gelästert, das will ich gar nicht wieder anfangen. Nur ein paar Punkte zum Nachdenken. Klar ist doch, daß jeder Tester sich entscheiden muß, was er wie vergleicht. Die Zielgruppe/Leserschaft der Zeitschrift spielt eine große Rolle.
Vergleicht er JPEGs aus der Kamera? Vergleicht RAW-Dateien mit dem Konverter des Herstellers? Oder mit einem neutralen Fremdkonverter?
Läßt er die Scharfzeichnung zur Beurteilung der Schärfe aktiv, oder deaktiviert er sie?
Mit welchem Objektiv testet er? Mit dem Kit-Objektiv, das 90 % aller Käufer der Kamera im Einsatz haben, und das daher den realistischsten Eindruck von den Möglichkeiten der Kamera vermittelt? Oder doch lieber mit einer Referenzoptik, die das Maximum aus der Kamera rausholt, aber die sich kein Besitzer einer Einsteiger-DSLR leisten würde?
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Beim Vergleich D40 gegen D70s hier im Forum wurde immer darauf hingewiesen, daß die D40 die modernere JPEG-Aufbereitung besitzt und außerdem eine interne Rauschunterdrückung, was JPEGs bei höheren ISOs rauschärmer wirken läßt. Kann auch sein, daß Matrixmessung und Tonwertkurve der D40 gegenüber der älteren D70s optimiert wurden, so daß ausgewogenere Bilder rauskommen. Ich erinnere mich, daß ich damals von den ersten Bildern meiner D70 recht enttäuscht war (alle zu dunkel und im Vergleich zu meiner Kompakten wenig farbig). Es bedurfte trotz meiner Vorkenntnisse einiger Wochen Probezeit, bis ich mich an die Eigenheiten der D70 gewöhnt hatte und ihre kleinen Defizite ausgleichen konnte. Wenn Nikon daraus gelernt hat und heute die D40 mit einer besseren Grundabstimmung ausliefert, ist dies natürlich zu begrüßen. Gibt man einem Foto-Depp D40 und D70s "zum Spielen" in die Hand, werden wahrscheinlich Bilder der D40 im Schnitt etwas besser.
Ist deswegen die D40 die bessere Kamera und sollte im Test besser abschneiden? Aus Sicht des Einsteigers oder wenig ambitionierten Normalbenutzers ist das sicherlich wahr, aber nicht aus Sicht des Könners oder lernwilligen Einsteigers.
Sollte man als Tester daher dem eisernen Grundsatz folgen "Der Fotograf macht das Bild", alle Narrensicherheits-Funktionen ignorieren und nur vergleichen, was ein gut eingearbeiteter Amateur oder Profi aus einem Kameramodell rausholen kann? Dann muß man das RAW-Format zum Vergleich heranziehen, wo zwischen D40 und D70s in Sachen Bildqualität dank gleichem Sensor absoluter Gleichstand herrscht, und man beurteilt anschließend nur noch die Bedienkonzepte und Ausstattungen beider Kameras, wo die D70s - trotz kleinerer Punkte zugunsten der D40 - am Ende erheblich besser abschneidet.
Wirklich gerecht ist letztlich keiner der beiden Ansätze; wirklich falsch sind auch beide nicht. Das zeigt aber auch, wie sehr man beim Lesen von Tests mitdenken muß. Oder man ignoriert sie ganz und vertraut nur noch auf die eigene Erfahrung. Und auf einmal wird einem klar, wie blödsinnig es ist, z. B. die Auflösung verschiedener Kameramodelle in Meßwerte zu fassen.
