Ja, solche Motivprogramme (außer "neutral") hat sogar die EOS 500 meiner Freundin - das ist eine analoge Kamera. Die Automatik-Programme Portrait, Landschaft, Sport, kein Blitz und Vollautomatik beeinflussen nicht die Verarbeitung der Sensordaten, sondern dienen der Steuerung von Blende, Verschlußzeit und Blitz sowie bei digitalen Kameras der ISO-Wahl. Sie wirken bevor das Bild gemacht wird.
Jetzt aber mal nix durcheinanderbringen.
Die Motivprogramme für Landschaft, Portrait usw. sind wie Du richtig schreibst nur für die Belichtung da, um die ging es aber auch gar nicht.
Es sind hier nur die PictureStyles gemeint, von denen z.B. auch einer Portrait heisst und für eine bessere Hautfarbe sorgen soll.
Diese PictureStyles legt Canon in einem Canon eigenen Format im RAW ab, so dass DPP das Bild zunächst exakt so entwickeln kann, wie es die Kamera anhand des gewählten PictureStyles auch gemacht hat und als Vorschaubild zusätzlich im RAW abgelegt hat.
DPP kann nun aus den Einstellungen, die zunächst dem PictureStyle der Kamera entsprechen ein Rezept bauen und dieses Rezept auf andere Bilder anwenden, indem es die Style-Einstellungen dieser Bilder mit dem ausgewählten Rezept überschreibt. Das Rezept kann ausgehend vom Ursprünglichen PS der Kamera aber natürlich in DPP angepasst worden sein.
Kein anderer RAW Konverter kann diese PictureStyle-Einstellungen auswerten, sondern wird eigene Grundparameter auf die RAW-Daten anwenden.
Aber viele Programme zeigen statt der RAW-Auswertung erstmal die im RAW eingebettete Vorschau an, so dass der Eindruck entsteht, der Picture-Style würde sich auch auf alle anderen Programme auswirken.