Was hältst du von der Idee, die Auflösung mit der vorhandenen Ausrüstung zu vervielfachen, indem man z. B. ein zweireihiges Panorama aufnimmt?
Ich habe sowas schon gemacht. Kann funktionieren.
Wichtig ist, eine Panoramasoftware zu haben, die eine rektilineare Projektion erlaubt. Es nutzt ja nichts, wenn da nur so ein Quasi-Fisheye-Foto rauskommt, das man erst wieder unter Detailverlust entfischen muss.
Man muss auch immer damit rechnen, dass es motiv- und softwareabhängig zu unsauberen Übergängen und/oder nicht ganz maßstabsgetreuer Zusammensetzung kommt. Eventuell muss man der Panoramasoftware zusätzliche Hilfen (z. B. kontrastreiche Hilfslinien außerhalb des Gemälderands) bieten, um sauberer arbeiten zu können. Schiefe und auseinanderdriftende Linien kann man zwar hinterher wieder entzerren, aber auch das kostet alles wieder Bildschärfe.
Der ganze Aufwand lohnt sich sowieso nur in Ausnahmefällen, wenn die Vorlage sehr feine Details enthält
und das Bild sehr groß gedruckt werden soll. Würde ich also kritisch abwägen und nur dann angehen, wenn es fürs geplante Ziel keine alternative/einfachere Möglichkeit (z. B. höherauflösende Kamera oder Kamera mit Pixelshift) gibt.
Dann wäre auch das Thema Abstand kein Problem mehr, weil man ja näher ran muss...
Ich würde so ein Panorama trotzdem vorzugsweise mit etwas längerer Brennweite aus so großem Abstand wie möglich machen. Das vermindert Verzerrungen, die sonst von der Panoramasoftware rausgerechnet werden müssen und Detailauflösung kosten.
Auf was man hingegen verzichten kann, ist der für Panoramen sonst so wichtige Nodalpunktadapter. Eine flache Vorlage hat ja keine Tiefen-Ausdehnung. Von daher ist der genaue Kameraschwenkpunkt unkritisch. Ein einfacher Videoneiger genügt.