Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum jemand wechseln wollen würden. Bin selber auf Canon, Hauptentscheidungsgrund waren zwei gute Freunde, ist einfach praktisch mal Ausrüstung borgen zu können.
Das zu verstehen fällt nicht wirklich schwer. Beim Herauskommen der mk3 musste ich schon sehr schwer schlucken. Könnte ich es mir finanziell aktuell leisten, würde ich sofort wechseln.
Mit der mk3 spart Canon nicht zu knapp mit fiesen Schlägen ins Gesicht seiner Kunden:
- schlechtere BQ bis ISO 6400 ( einige sehen sogar in noch höheren ISOs Nachteile) als beim Vorgänger
- immer noch keine sinnvoll nutzbare Autoiso
- immer noch keine AF Feld verknüpfte Spotmessung
- praktische kaum Verbesserung am Sensor ( Banding gibt es immer noch, Rauschvorteil nur 1/2 Blende ) keine sichtbare Verbesserung der Dynamik
Für die extrem lange Entwicklungszeit ein recht schlechter Witz.
- Entrauschung selbst im raw nicht abschaltbar
- massive Preissteigerung + Versuch Preis zu diktieren
einzig wirklich dickes Plus: Endlich gescheiter AF.
Am schlimmsten finde ich die geringere Grundschärfe als an der mk2, so ist sie nichtmal ein gleichwertiger Ersatz zur mk2 bzgl BQ zumal alle Bilder einen leichten nicht abschaltbaren Kompaktknipsenlook haben.
Das ist natürlich BQ Kritik auf hohem Niveau, aber in dem Preisbereich ist das ihmo auch gerechtfertigt (für solche Summen kaufen sich viele eher ein Auto...)
Wenn man dann rüber schaut zu Nikon: BQ die (fast) ans MF ranreicht, Wahnsinnsdynamik + Schärfe ( endlich limitiert mal nicht die Kamera). Trotz den vielen MP auch sehr gute low light Performance. AF war bei Nikon nie das Thema, der war schon immer sehr viel besser in der besser bei den nicht Nicht High-End Modellen.
Jetzt könnte die mk3 leicht vorne liegen, aber vom miesen AF der mk2 sind beide, D800 und mk3 so meilenweit entfernt, das damit dennoch alles (mit entsprechend Übung) ohne nennenswert kamerainduzierten AF Ausschuss möglich ist.
Dann was besonders bitter ist: Der Preis ist für die Leistung extrem gut. Nikon hätte imho auch 3900E verlangen können und die Kamera wäre im Bezug auf P/L immer noch günstiger als die mk3 mit 3300E. Maximal 2700E hätte ich Anbetracht der gebotenen Leistung (auch im Vergleich zur Konkurrenz) für die mk3 als angemessen empfunden.
Und das ist nur die Datenblattbetrachtung. Selbst bei den Minibildchen hier im Forum sehe ich die D800(E noch mehr) deutlch vorne. Man muss nur mal die Beispielbilderthreads anschauen. Während ich ich bei der D800 öfters mal so vor dem Bildschirm sitze

Ob etwas Rauschen sichtbar ist oder nicht, juckt mich wenig, das ist nur Geschmackssache, wenn es stört der kann ab mit dem gausschen WZ drübergehen, nur wenn das kameraintern nicht abschaltbar passiert und so pauschal, selbst in nidrigstens ISOs Mikrokontraste gekillt werden, dann ist das imho kein Vorteil.
Der Trend bei Canon ist in meinen Augen glasklar. Abgrenzung im FF von den Mitbewerbern durch Hochpreisstrategie. Die Gerüchte das Canon jetzt sogar Preisbindungen einführen will (kenne ich schon von ein paar Audio-Highendanbietern), sprechen auch dafür.
Wer ernsthaft glaubt in 3 Jahren würde Canon plötzlich etwas daran ändern, der ist imho schon sehr naiv. Es war schon immer Canons Strategie eine 2 klassen-"Welt" aufzubauen, daran hat sich mit der mk3 nichts geändert. daher halte ich die Warscheinlichkeit, das Canon auch in 3-4 Jahren eine komplett ausgestattete Kamera unterhalb einer 1ser rausbringt für geringer als ein 6er im Lotto. Sollte doch so etwas kommen, dann mit einem Preisschild, das eher zu einem Mittelklassewagen passt.
Daher kann ich bei der Argumentation, das mit der nächsten Kamerageneration sich das Blatt wieder wendet, immer nur schmunzeln

klingt wie eine abgedroschene Phrase, aber ich kenne auch mehrere (Action)Fotografen die Weg zu Nikon gefunden haben und dort zufriedener sind...Jammert doch keiner. Beim Umstieg auf Nikon muss man nicht jammern, des wird gut.
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