Da müsste man definieren was für Dich denn eine absolute
Profikamera ist, und man darf nicht aus dem Auge verlieren
daß die 5D MkIII die bislang meistverkaufte je gebaute Kamera
von Canon ist.
Weshalb hier immer wieder von einer "Profikamera" gesprochen wird, kann ich nicht nachvollziehen. In diesem Thema geht es doch darum, ob Canon eine spiegellose Systemkamera mit Kleinbildsensor bringt (und welche Meinung man diesbezüglich einnimmt).
Überhaupt müsste man definieren, welche Eigenschaften eine "Profikamera" ausmachen. Für einen Studiofotgrafen mögen Timecodes, WLAN-Tethering, Blitzsynchronzeiten eine große Rolle spielen - für andere Fotografen sind diese Funktionalitäten schlicht und ergreifend nicht erforderlich. Den Vorteil, den Canon hier mit einer 5DM4 oder was auch immer für einer Kamera bietet, kann ich beispielsweise nicht nutzen.
Solange Canon da kein Pendant zur A7RII bzw. A7RIII auf den Markt wirft, wird wohl kaum Einer von einer 5D Mark IV auf irgendeine momentane Canon DSLM schwenken.
Inzwischen nutzen doch sehr viele Porträtfotografen Kameras wie die A7RII und falls sie schon Canonlinsen besitzen, werden diese halt adaptiert.
So sehe ich das auch. Es ist eben so, dass spiegelloses Kleinbild lediglich von Sony angeboten wird. Sofern die spiegellose Technik für die eigene Fotografie einen Nutzen bringt und man diese Vorteile nutzen möchte, führt da kein Weg an Sonys a7-Reihe vorbei.
Natürlich ist eine spiegellose Systemkamera nicht für alle Fotografen gleichermaßen von Nutzen, sodass diese mit einer klassischen DSLR wie der D850 oder eben der 5DM4 besser beraten sind. Es gibt aber eben auch Anwendungsbereiche, bei der eine klassische DSLR weniger gut geeignet ist und eine DSLM ihre Vorteile ausspielen kann.
So war es beispielsweise bei mir. Begonnen hatte ich mit einer 60D und einer 6D - mit der Zeit hat sich ein umfangreiches EF-Sortiment bei mir angesammelt. Da ich mit der OM-D E-5 die Vorteile des spiegellosen Systems für mich entdeckte, suchte ich nach einer Alternative mit Kleinbildsensor und fand diese natürlich in Form von Sonys a7-Reihe. Ich wollte die nachfolgenden Funktionen in einer Kamera haben - dies konnte mir nur Sony bieten:
- Kleinbildsensor
- hoher Dynamikumfang
- Elektronischer Sucher
-> subjektive Sache: ich mag den elektronischen Sucher aufgrund der besseren Bildkontrolle
- keine Front- / Backfocus Problematik
- Focus-Peaking und komfortable sowie präzise manuelle Fokussierbarkeit über den gesamten Sensorbereich
- sinnvolle Adaptierbarkeit von sämtlichen Objektiven
-> insbesondere EF-Objektive
-> je nach Modell sogar mit guter AF-Leistung über den gesamten Sensorbereich (randlose AF-Abdeckung)
- klappbares Display
- messsucherähnliches und kompaktes Gehäuse
- bei Bestückung einer FE-Festbrennweite (wie beispielsweise dem FE 28 MM f/2.0) eine äußerst kompakte und flexibel einsetzbare Reisekamera
- WLAN-Funktionalität
- ggf. 5-Achsen Gehäusestabilisator
- ggf. elektronischer und lautloser Verschluss
- ggf. Videofunktionalität mit hohen Bitraten (und 4k)
- ggf. hohes Auflösungsvermögen
Im Falle der a7R Mark II werden all diese Funktionalitäten für 3.000 EUR geboten. Kann man bei bestimmten Punkten Abstriche machen, würde man den Großteil dieser Eckdaten auch mit einer a7R oder a7 Mark II für 1.500 EUR erhalten. Die Kombination aller der oben genannten Funktionen bekomme ich weder bei Canon (6D, 6D Mark II) noch bei Nikon (D750). Für mich war es daher klar, dass ich mich von meiner 6D trennen würde und eine a7R anschaffen würde.
Das soll aber nicht heißen, dass eine a7 grundsätzlich die bessere Kamera ist - für meine Belange ist jedoch die a7 die bessere Kamera. Aufgrund anderer Anforderungen kann es durchaus sein, dass eine 5D Mark IV die bessere Kamera darstellen kann.
...oder ihnen wird eingeredet sie hätten ein Problem das so gelöst werden könnte...sowas nennt sich auch Marketing.
Wer drauf reinfällt ist halt selbst schuld...das ist aber ein individuelles Problem...
Es wird immer Lemminge geben die dem hinterherrennen was ihnen vorgekaut wird, nur weil es "new and shiny" ist.
Ich verstehe nicht, weshalb man Andere für seine Entscheidungen verurteilen muss. Mag sein, dass es Nutzer gibt, die sich vom Marketing leiten lassen - es gibt aber auch durchaus Nutzer, die Vor- und Nachteile sachlich gegeneinander aufwägen und daraus ihre Schlüsse ziehen.
Wir wollen ausgewogenes Werkzeug statt kopflastiges Spielzeug,
und deswegen läufst Du argumentativ immer wieder gegen die
gleiche Wand.
Ich nehme an, Du meinst mit ausgewogenem Werkzeug die Gehäusebauformen einer klassischen DSLR - ich zum Beispiel, mag diese Bauform ganz und gar nicht. Seitdem ich mit der OM-D E-M5 meine erste spiegellose Systemkamera angeschafft hatte, gefällt mir die kompakte, messsucherähnliche Bauform einer DSLM um Einiges besser.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich sehr bewusst die Entscheidung für eine a7R getroffen habe und ich bisher äußerst zufrieden damit bin. Als Objektive setze ich ausschließlich EF-Objektive ein - um eine äußerst kompakte Reisekamera zu erhalten, werde ich wohl mit dem FE 28 MM f/2.0 ein einziges FE-Objektiv anschaffen.
Um den Bogen zu einer eventuell kommenden spiegellosen Kleinbildkamera aus dem Hause Canon zu spannen. Können sie gerne machen - Konkurrenz belebt das Geschäft. So gesehen würde davon der Funktionsumfang kommender a7-Modellen mit Sicherheit profitieren.
gruß,
flo