Dann mußt Du aber dabei konsequent bleiben und darfst nicht selektiv bei den TK einfach mit einer anderen Blende rechnen.
Ich rechne mit einer unterschiedlichen Blende bei TK-Verwendung, weil für eine Aufnahme (die eine ebenso korrekte Belichtung liefert wie die Ursprungsaufnahme ohne TK) eine kleinere Blende bzw. ein größerer Blendenwert und gleichzeitig eine längere Verschlusszeit notwendig sind:
Beim urpsünglichen Bildervergleich geblieben:
Fotografiere ich das Blatt mit "Kamera+300/2.8" und vergrößere ich anschließend am PC um 200%, dann habe ich ein Bild mit Blende f/2.8 und Verschlusszeit 1/
x gemacht.
Fotografiere ich im Anschluss das Blatt mit "Kamera+300/2.8+2.0x-TK", dann habe ich ein Bild mit Blende f/5.6 und Verschlusszeit 1/
y gemacht.
Ich gehe jede Wette, dass
y in diesem Fall kleiner als
x ist, also dass die Verschlusszeit bei Aufnahme 1 kürzer war.
Ich kann mit der Combo "Kamera+300/2.8+2.0x-TK" kein korrekt belichtetes Bild bei f/2.8 machen.
Gleichermaßen glaube ich (weiterhin) daran, dass die Schärfentiefe bei der zweiten Aufnahme größer ist als bei der ersten (zumindest bis ich verstanden habe, warum das nicht so sein sollte).
Der Bereich der Schärfentiefe ist seit der Aufnahme fest.
Genau das ist er eben nicht. Wenn Du das Bild Faktor 2 vergrößerst, halbiert sich die Schärfentiefe...
Vielleicht liegt da der Hund begraben, warum ich es nicht blicke.
Vielleicht aber auch nicht...
Kurzes Nebenbeispiel:
Ich wähle als Motiv mal einen "
Fokustest mit Skala"...
...mache ich nun eine Aufnahme, so ist die Skala in einem
bestimmten Bereich scharf dargestellt. Der Schärfebereich ist damit
festgelegt.
Wenn ich dieses Bild nun um Faktor 2 vergrößere,
bleibt derselbe Bereich scharf. Die Schärfentiefe ändert sich
nicht und das Bild zeigt weiterhin
denselben Bereich der Skala als scharf. Was ich vorher unscharf fotografiert habe, bleibt unscharf. Darum schrieb ich, dass der Schärfebereich seit der Aufnahme
festgelegt ist und sich durch Vergrößern nicht ändern lässt.
Die Schärfentiefe bezogen auf das abgebildete Motiv ändert sich nicht.
Was sich sehr wohl ändert, ist der Eindruck der Tiefenschärfe bezogen auf das gesamte Bild. Das - Schäfentiefe
≠ Tiefenschärfe - ist aber ein ganz anderes Thema.
Je stärker ich ein Bild vergrößere, umso größer mag der Bereich bzgl. der Tiefenschärfe wirken. Die Vergrößerung macht mir mein Bild aber nicht an Stellen scharf, die vor der Vergrößerung unscharf waren.
Beispiele im Anhang.
Zurück beim eigentlichen Anstoß der ganzen Sache bedeutet das (zumindest für mich) weiterhin, dass logischerweise der Stengel bei der "f/5.6-Aufnahme" scharf ist, bei der "f/2.8-Aufnahme" hingegen nicht.
Alle Bilder wurden mit 300mm Brennweite aufgenommen, zwei von ihnen lediglich vergrößert.
Bei allen drei Bildern waren
hier aber
unterschiedliche Blenden im Spiel, die zu unterschiedlichen Schärfetiefen führten.