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NMZ Braunbären in Finnland, ein Fotonächtebuch

Isenegger

Themenersteller
In Norwegen bei der Suche nach wildlebenden Rentieren und Moschusochsen hörte ich zum ersten Mal von Wolverines (lat. Gulo gulo). Das Wort Wolverin hatte ich bis dahin mit einer fiktiven Figur aus dem Marvel-Universum verbunden. Die Bilder von einem Wolverin im Internet liessen mich an eine Fotomontage zwischen Marder, Wasch-, Braun- und Ameisenbär denken. Mein Interesse an dem Tier war geweckt. Sein deutscher Name ist Vielfrass und gehört zu der Familie der Marder. Das grösste Problem ist allerdings, einen vor die Kamera zu bekommen.
Als Verbreitungsgebiet wird Skandinavien, nördliches Russland und Nordamerika angegeben. Russland fällt aus naheliegenden Gründen weg. Da ich mir normalerweise eine Woche von meinem Jahrespensum an Ferien für Alleingänge mit Fotoapparat gönne, ist Kanada auch aussen vor.
Den ganzen Werdegang und warum es das Bearcentre in Lentiira würde, steht im >ersten Teil meines Fotonächtebuches<.

Im >zweiten Teil< sind die Fotos des Ansitzens durch die Nacht, ich zeige eine Auswahl hier in dem Thread mit weniger Prosa als in dem Blog.

Der Hinflug war schon abenteuerlicher als nötig, kam doch am Tag vor dem Abflug die Meldung das Finair streikt und unser Flug daher gestrichen sei. Der Tag vor dem Abflug ging drauf mit einer alternativen Flugroute suchen, es wurde Zürich-Warschau-Helsinki-Oulu. Es dauerte schlussendlich 12 Stunden länger, aber was sind schon 12 Stunden bis ans Ende der Welt. 2 Kilometer von der russischen Grenze weg. Und wir konnten die erste geplante Nacht im Hide/Ansitz machen. Sonnenuntergang war 22:30 und Aufgang 3:30, dazwischen war zivile Dämmerung (im ersten Teil steht mehr dazu).

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Im Fotorucksack transportiere ich das Canon EF 600mm F4.0 L IS III USM sowie Canon EF 300mm F2.8 L IS Mark II mit der Canon EOS R5 sowie alle Akkus und Konverter. (11.1kg)
In der Bauchtasche ist das Canon RF 15-35mm F2.8 L IS USM, Canon RF 28-70mm F2L USM sowie das Canon RF 70-200mm F2.8 L IS USM mit Canon EOS R5 MarkII. (5.2kg)
Dazu kommt noch ein Aufgabegepäck von bis zu 23kg mit den Massen 90x75x45cm mit zwei Stativköpfen (Benro 2, Novoflex ClassicBall 5 mit Tiltbrücke), Einbeinstativ, Ladegeräten und Kleidern. Vor allem warme Kleider. (17.5kg)

Die Gästezimmer im Bearcentre haben eigene Duschen und Toiletten, alles sehr schlicht aber sauber. Die Zimmer vermitteln den ‚Charme ‘ der 70er Jahre.

Das Nachtessen gibt es um vier am Nachmittag und danach erhalten wir eine Instruktion, wie man sich in den Hides verhalten soll. Weiter bekommen wir einen Rucksack mit Sandwichs, Snacks und warmem Wasser für Tee und Nescafé.


20. Mai: 1. Nacht, Hide 20
Danach gehts ab zu den Hides, die etwa 700 m entfernt sind. Die Hides sind kleine Hütten, in denen man nicht richtig aufrecht stehen kann. Sie sind ausgerüstet mit zwei Stühlen, zwei Pritschen mit Schlafsäcken und einer sehr kleinen Toilette (Eimer mit Toilettenring).

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Anmerkung: Beide Kameras wurden mit elektronischem Verschluss betrieben. Bilder der Hides, Innenansichten etc wurden mit der Canon G7X Mark II gemacht.

Im Vergleich zu einem Ansitz mit Zelt ist es schon ein ziemlicher Luxus. Hide 20 hat einen Holzboden und daher sind die Schuhe wegen dem Lärm auszuziehen. Es wird trotz zweier Paar Socken und Schlafsack verdammt kalt in der Nacht an den Füssen.

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Die Hütte liegt 25 Meter entfernt von einem Weiher und rechter Hand ist ein Wäldchen entlang des Ufers. Die Hütte ist nach Westen ausgerichtet.
Ich montierte meinen Stativkopf auf ein Holzbrett mit einer vor Ort liegenden Gewindestange und dann warteten wir nur noch darauf, dass ein Tier auftauchte.

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Was ist die richtige Brennweite? Da man keine hektischen Bewegungen und Geräusche machen darf, muss man sich im Vorfeld auf ein Objektiv festlegen, zumindest wenn man wie ich mit Festbrennweiten unterwegs ist.
Zum Glück hat jeder von uns zwei Öffnungen und so kann ich zwei Kombinationen verwenden. An der R5 habe ich das EF 300mm f/2.8L IS II und an der R5mkII das EF 600mm f/4L IS III.

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Die Bären und auch sonstige Raubtiere werden mit ausgelegtem Futter angelockt. Ohne das ausgelegte Futter würde man wahrscheinlich keinen Bären zu Gesicht bekommen.
Bis 23 Uhr passiert gar nichts, danach zeigt sich ein Fuchs und um zwei Uhr in der früh eine Bärin mit vier Jungen.

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Für das 600mm ist es etwas zu dunkel oder die Bären bewegen sich zu schnell, doch mit dem 300er gelingt das eine oder andere Bild.

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Bärin mit Cubs um 2 Uhr morgends (R5, ISO 20'000, 1/60s, EF 300mm L IS mk II f/2.8)

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Bärin mit Cubs um 2 Uhr morgens (R5, ISO 16'000, 1/30s, EF 300mm L IS mk II @f/3.5)

Die Bären kommen immer näher und schlussendlich kratzt sich die Bärin vor unserer Hütte an einem Baum, doch das 300er ist zu weit, das 28-70 wäre jetzt ideal gewesen.

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Bärin mit Kind um 2 Uhr morgends (R5, ISO 20'000, 1/60s, EF 300mm L IS mk II f/2.8)

Aber es ist schon ein Erlebnis, wenn sich eine Bärin 5 Meter entfernt ihren Rücken kratzt und ihr Nachwuchs es ihr nachzumachen versucht. Nach 5 Minuten trotten die fünf weiter in den Wald und sind dann nicht mehr zu sehen.

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Wenn man ein Weitwinkel bräuchte und ein 300er auf der Kamera hat....

Die Temperaturen lagen bei etwa 2 Grad. Um vier hält es mich nicht mehr auf dem Stuhl und ich leg mich hin und schlafe.

Nach 14 Stunden in der Hütte geht es um sieben durchgefroren Richtung Frühstück, unter die warme Dusche und ab ins Bett. Dieser Rhythmus wird uns noch vier Nächte begleiten.
 
Danke. Es kommen noch 4 Nächte, wobei die erste mit klarem Himmel, Bärin mit Kids und leichtem Nebel leider nicht mehr zu toppen war :)

Was ich zu erwähnen vergass, die Bilder der R5en sind ab ISO 12‘800 und die der GX7mkII ab 6400 durch DXO Pure Raw entrauscht. Alles sind RAWs, welche mit Capture One entwickelt wurden.
 
21. Mai: 2. Nacht, Hide 27a

27a liegt am selben Weiher wie die 20 in der letzten Nacht, jedoch etwa 200 Meter versetzt und die Blickrichtung ist nach Westen.
Gemäss Wetterbericht soll es diese Nacht noch kälter werden wie die Letzte, und er soll recht behalten. Und es regnet, eigentlich kurz bevor es schneit.

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Männlicher Braunbär

Dafür müssen wir nicht sechs Stunden warten bis etwas passiert, bereits um halb sieben abends zeigt sich der erste Bär. Während anderthalb Stunden kommt er immer wieder mal und leert die Köder.

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Rainbear

Kurz vor Mitternacht und praktisch keinem Licht zeigt sich ein Vielfrass. Es reicht gerade mal für ein Erinnerungsfoto, es ist schlicht zu dunkel und der Vielfrass bewegt sich zu schnell. Am PC bin ich dann erstaunt, dass doch das eine oder andere Bild zustande kam. Meinen Kollegen muss ich wecken, doch mit der Olympus E-M1 mk3 und dem 40-150/2.8 gibt es nichts Verwertbares, und wenn dann wäre das Gras vor dem Tier scharf.

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Wolverine / Vielfrass kurz vor Mitternacht (R5mkII, ISO 25'600, 1/60s, EF 300mm mkII f/2.8)

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Wolverine / Vielfrass kurz vor Mitternacht (R5mkII, ISO 25'600, 1/80s, EF 300mm mkII f/2.8)

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Wolverine / Vielfrass kurz vor Mitternacht (R5mkII, ISO 25'600, 1/60s, EF 300mm mkII f/2.8)

Toll, eines von 150 Tieren in Norwegen hier zu sehen. Während dem Rest der Nacht ist nichts mehr los.

Auch heute gibt es zum Frühstück ein Buffet mit Müsli, Brot, Toast, Butter und Marmelade. Daneben hat es Zutaten wie gebratener Speck, Spiegelei, Pilze, Würste, weisse Bohnen uvm., schliesslich sind während unserem Aufenthalt auch viele Engländer , Schotten und Irländer hier.
 
22. Mai: 3. Nacht: Hide 4

Nach dem Nachtessen geht es in Richtung der Hide 4. Da diese Hütte an einem etwas anderen Ort liegt wie die bisherigen bringt uns Brian dorthin. Ein Spanier, welcher schon seit mindestens 4 Jahren hier hängen geblieben ist. Sie ist direkt am See gelegen mit guter Sicht in den Wald und den Sumpf.

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Hide 4

Wir sind noch am Einrichten, da holt der Fuchs bereits den ersten Köder. Bis sechs Uhr ist er noch zweimal da.



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Sprung über Pfütze

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Lohnt es sich, nass zu werden?

Um halb acht macht ein Bär seine Runde und begutachtet die leeren Holzboxen. Um halb elf sehen wir ihn zum letzten Mal seine Runde machen.

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Braunbär auf Futtersuche

Das Wetter ist auch heute regnerisch und kalt mit 3 Grad plus Bise. Die Hütten sind nicht dicht und der Wind pfeift leicht durch.

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Braunbär auf Futtersuche

Ich gewöhne mir an, auf die automatische Tiererkennung zu verzichten, zu häufig ist der Grashalm vor dem Tier scharf und dieses unscharf. Ich verwende immer häufiger den Spot-AF oder Einzelfeld-AF. Beide R5 sind anfällig darauf, die Olympus E-M1 Mark 3 allerdings noch stärker.

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Zwischen Mitternacht und 3 Uhr schlafen wir beide und danach ist nichts mehr los. Es ist saukalt und der Thermoskrug mit dem heissen Wasser für Tee ist schnell leer.

Vorher-/Nachher
Hier noch der Vergleich am Anfang noch aufgewärmt vom Abendessen und Hinlaufen und um fünf in der Früh nach einer eiskalten Nacht.

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17 Uhr 30 (Canon G7x mkII, ISO 6400, 1/50s, f/2)

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5 Uhr in der Früh, dick eingepackt (Canon G7x mkII, ISO 5000, 1/60s, f/2)

Tagsüber zeigt sich für einmal die Sonne, doch pünktlich zum Ansitzen kommt der Regen wieder, doch wenigstens ist es heute deutlich wärmer.
 
23. Mai: 4. Nacht Hide 1


Hide 1 bietet eine Sicht in drei Richtungen. Diese Öffnungen bieten unterschiedliche Hintergründe, erfordern aber auch zusätzliche Arbeit, um sich umzusehen und das Fenster zu wechseln. Und dabei soll man kein Geräusch machen. Auch nicht Fluchen weil ich mir den Kopf zum x-ten mal an einem Balken stosse. Diese Hütte hat die niedrigste Stehhöhe aller Hides. In der Hütte angekommen müssen wir uns zuerst von ein bis zwei unserer Kleiderschichten entledigen, es ist richtig Warm mit zehn Grad und es bläst keine Biese.

Bären und Vielfraße können dem Versteck sehr nahe kommen. Eine Kamera schaut deshalb in Richtung des Teiches und eine in Richtung der Wiese.

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Es gibt keine Betten und man muss die Matratzen zum Schlafen auf den Boden legen.
Um sieben erscheint ein Vielfrass, er ist allerdings so schnell weg wie er gekommen ist.

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Vielfrass

Um acht Uhr sind zwei Füchse in der Nähe und streifen durchs Unterholz. Hier lohnt sich die Sicht auf zwei Seiten.

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2 verregnete Rotfüchse auf der Pirsch

Und ein Bär macht uns kurz vor neun die Aufwartung. Er scheint einen Kampf gehabt zu haben, denn hinten links fehlt ein Stück Pelz am Bein.

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Braunbär im Regen


Das Wetter ist regnerisch, aber man friert nicht mehr und es reichen vier Lagen an Kleidung.

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Rotfuchs um 23 Uhr (R5, ISO 25'600, 1/160s, EF 600mm mkIII f/4)

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Rotfuchs um 23 Uhr (R5, ISO 12'800, 1/60s, EF 600mm mkIII f/4)

Um elf macht der männliche Fuchs seine letzte Runde. Bei dem Regen, ISO um die 20‘000 und 1/100s kommt doch noch etwas brauchbares heraus und die Farben sind erstaunlich gut.

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Braunbär um 23 Uhr im Regen (R5 mkII, ISO 25'600, 1/200s, EF 300mm mkII f/2.8)

Nur fünf Minuten danach zeigt sich der Bär nochmals und auch er läuft über die Wiese, welche durch die seitliche Öffnung einzusehen ist.

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Braunbär um 23 Uhr im Regen (R5, ISO 16'000, 1/60s, EF 600mm mkIII f/4)

Wir schlafen von Mitternacht bis 3 Uhr, durch den Regen ist es eh zu dunkel um etwas zu sehen. Am Morgen geht es dann bei Regen in Richtung Morgenessen.
 
Heute ist Samstag und drei Finnen sind eingetroffen, dafür 2 Engländer abgereist. Wir sind heute 11 Personen in den verschiedenen Hides.

24. Mai: 5. Nacht, Hide 19


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Die Hütte mit der Nummer 19 liegt 25 Meter entfernt von einem Weiher, rechter Hand ist Hide 20 von der ersten Nacht.

Mangels Tieren gibt es Spiegelfotos um die Langeweile etwas zu überbrücken.
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Für einmal regnet es nicht und die Sonne scheint zwischen den Wolken durch, doch bis 23 Uhr zeigt sich kein Tier. Ab und an ziehen Nebelschwaden über den Teich. Um 23:15 zeigt sich der Bär mit dem Fleck am Hinterbein.
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Auf der Suche nach einem Mitternachtsimbiss.. (R5, ISO 25'600, 1/100s, EF 600mm mkIII f/4)

Kurz vor Mitternacht ist er ein zweites Mal da und steht an einem Baum. Danach lässt er sich nicht mehr blicken, obwohl die Hälfte der Köder noch da sind.

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Ich bin hier... (R5 mkII, ISO 25'600, 1/160s, EF 300mm mkII f/2.8)


25. Mai: Versuch der Rhytmusfindung
Die letzte Nacht in einem Hide endet heute um sieben Uhr in der Früh. Wir versuchen nur drei Stunden am Tag zu schlafen und machen in der Nähe eine Wanderung.

Abends nach dem Packen verfolgen wir den Final Schweiz-USA der Hockey-Weltmeisterschaft in Schweden. Leider wird es wieder 'nur' eine Silbermedaille für die Schweiz. Die Anderen draussen in den Hides haben allerdings die Goldmedaille geholt, so war doch Sonnenschein und die Bärenmutter war zwischen 4 und 5 Uhr in der Früh mit ihren Kindern auf der Wiese vor dem Hide 27 und danach spazierte sie bei den Hides 1 bis 6 noch durch.

Montag 26. Mai: Rückfahrt

Abfahrt ist heute morgen um acht und wir bringen das Auto am Flughafen in Oulu zurück. Auf der Fahrt dahin sehen wir noch einen jungen Luchs auf einer Wiese, welcher sich an einen Feldhasen anpirscht. Ich habe vor fast 40 Jahren meinen ersten Luchs gesehen, danach nie mehr. Der Luchs scheint noch unerfahren zu sein. Der Feldhase entkommt ohne grosse Anstrengung.

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Luchs

Danach sind wir auf der Suche nach etwas essbarem in dem zweitgrössten Flughafen von Finnland. Wir haben mehr Erfolg wie der Luchs und erlegen unser Essen am Buffet des Flughafenrestaurants.

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5 Abflüge am Tag, es ist nichts los am Oulu-Flughafen.

Der Flug geht um 14 Uhr 30 in Richtung Helsinki, wo wir etwas mehr wie eine Stunde Zeit haben um den Flug nach Zürich zu erreichen. Pünktlich um 18:30 setzt der Flieger von Finnair in Zürich auf.

Das Erlebte wird uns noch lange begleiten und trotz dem 14-stündigen Rumsitzen war es uns nicht langweilig. Es ist ein einmaliges Erlebnis, einem Braunbären so nahe zu sein oder einen Vielfrass zu Gesicht zu bekommen. Einzig das Wetter hätte besser sein können. Schönes Wetter scheint noch seltener zu sein wie einen Vielfrass zu sehen :-).
 
Ein cooler Reisebericht! Ich mag die making-of-Bilder dazu und habe mir das gerne durchgeschaut!
Die Umgebung rund ums Hide gefällt mir sehr gut - der Luchs ist ja auch noch ein Highlight! (y)
 
Schöner Bericht und tolle Bilder. Ich hätte eine Frage: Werden die Hides zugelost oder entscheidet ihr selbst in welches Hide es geht?
 
Schöner Bericht und tolle Bilder. Ich hätte eine Frage: Werden die Hides zugelost oder entscheidet ihr selbst in welches Hide es geht?
Hoi Robin

Naja, es hatte wenig Leute (5 bis 11 in 4 bis 7 Hides) und wir waren 5 Nächte in den Hütten. Ich habe meine Wünsche im Vorfeld angebracht und die wurden eigentlich schriftlich mit der Rechnung vom Inhaber Ari bestätigt.
Es kommt anders als man denkt...
Die Einteilung der Hides macht Brian beim Morgenessen für den Abend. Und der weiss von den Abmachungen per Mail mit Ari nichts. Warum auch immer, wäre ja eigentlich einfach. Aber es ist noch Anfang Saison, wenn mehr los ist klappt es hoffentlich besser.
Aber schlussendlich hatte ich alle Hides, welche ich im Vorfeld ausprobieren wollte, einfach nicht an dem Tag welcher im Vorfeld abgemacht wurde. Die Hides im Wald waren noch nicht zurecht gemacht. Aber bei dem Shitwetter wäre es auch bis auf eine Nacht zu dunkel gewesen im Wald.

Mir war wichtig, das ich Tümpel, Sumpf und Wald ausprobieren konnte und nicht alle Bilder am Wasser entstanden.

Ich denke, wenn alle 30 Hides (also etwa 50 Fotografen) belegt sind, dann wird es schwierig und ich hoffe, sie haben das mit den schriftlichen Reservationen besser im Griff.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein cooler Reisebericht! Ich mag die making-of-Bilder dazu und habe mir das gerne durchgeschaut!
Die Umgebung rund ums Hide gefällt mir sehr gut - der Luchs ist ja auch noch ein Highlight! (y)
Meine Gedanken.. danke für den Bericht.
Das Macht Lust auf so eine Reise, aber auch gut zu wissen, dass es durchaus anstrengend sein kann.
Wann ist den dort die echte "Hauptsaison" ?
 
Kommt drauf an was man will. Bären mit Wollgras ist vermutlich Mitte Juni, Bären mit den diesjährigen Jungen vermutlich August. Im September sind die Bären vollgefressen und sicher noch imposanter.
Am 21. Juni ist der längste Tag, am 21. März und September ist Tag/Nachtgleiche.
Ich denke, Mitte Juni bis Ende August dürfte Hochsaison sein.
Übers Wochenende dürften auch viele Finnen selber dort sich zum foten anmelden, Helsinki ist 8h Autofahrt weg.
 
Ein toller und faszinierender Reisebericht mit tollen Fotos vor und hinter den Kulissen. :love: Ich bin vor anderthalb Jahren auch mal per Zufall über dieses Angebot gestolpert und überlege seitdem, diesen Trip eventuell zu unternehmen; wobei ich das jetzt eigentlich in der Vergangenheit ausdrücken kann, denn so wundervoll und fesselnd ich das bei Dir finde, ich denke, ich muss so ehrlich mit mir selbst sein, dass ich diese Strapazen trotz des damit verbundenen einmaligen Erlebnisses wohl niemals auf mich nehmen werde.

Ein ganz herzliches Dankeschön, uns an Deiner Reise teilhaben zu lassen (und mir persönlich die Entscheidung zu erleichtern). 🫶
 
Wirklich ein sehr interessanter Bericht. Bären reizen mich zwar nicht, aber einen Vielfraß zu sehen fände ich dagegen schon sehr spannend. Die Art übt seitdem ich vor einigen Jahren ein Tier beim Überqueren einer Straße kurz sehen konnte, eine starke faszinatiopn auf mich aus.
 
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