Reichen 6cm-Klingen nicht bis zu den Halsschlagadern
Taschenmesser haben keine feststehenden oder verriegelbaren Klingen, sondern einklappende.
Mit einem 6cm-Taschenmesser (oder auch mit einem 8cm-Taschenmesser) jemanden "stechen" zu wollen, führt mit großer Wahrscheinlichkeit dazu, daß der Angreifer sich selbst deutlich mehr verletzt als den Angegriffenen.
Davon abgesehen: der 11.September hat ja gerade gezeigt, daß die Haltung "Bloß keinen Widerstand, auch bei der kleinsten Drohung eines Flugzeugentführers nachgeben" tödlich in die Irre führte.
Die mit
Teppichmessern "bewaffneten" Terroristen hätten mühelos von Besatzung und Passagieren überwältigt werden können, wenn diese sich einfach beherzt gewehrt hätten. Sicher, es hätte vermutlich Verletzte an Bord gegeben - aber nicht tausende von Toten am Boden.
Das dies nicht geschah, war keine Folge von mangelndem Mut (wie man an der zum Absturz gebrachten Maschine gesehen hat), sondern einfach die Folge einer in diesem Punkt verfehlten grundsätzlichen Verfahrensweise. Man sah die Entführung als das deutlich kleinere Übel an, denn Flugzeugentführer wollten üblicherweise ja nicht in den Märtyrer-Tod gehen, sondern ein bestimmtes, im Prinzip rationales Ziel erreichen.
Interessanterweise hat es seit dem 11.September 2001 weltweit kaum noch Flugzeugentführungen gegeben, und einige, die gestartet wurden, wurden sofort von Passagieren und Besatzung wieder gewaltsam beendet, indem man den Entführer ohne Rücksicht auf das Risiko überwältigte.
Das liegt aber nicht daran, daß die Sicherheitsmaßnahmen nun soviel besser geworden wären, sondern an der grundsätzlich geänderten Mentalität - heute gilt als oberste Maxime "Entführung mit allen Mitteln unterbinden".
In der Rückschau betrachtet ist es völlig absurd, wie vier Menschen, die mit
Teppichmessern bewaffnet waren, also nicht mal damit drohen konnten, durch Schüsse in die Außenhaut das Flugzeug in der Luft zu zerstören, große, vollbesetzte Verkehrsflugzeuge in ihre Gewalt bringen und dann auch noch die Piloten töten konnten. Aber in der Rückschau ist man natürlich immer klüger. Heute könnte sowas aber schlicht schon deshalb nicht mehr passieren, weil es niemand an Bord so weit kommen lassen würde - man hat ja gesehen, wo es hinführen kann, und das ändert die Ausgangslage grundlegend.
Und da wäre man dann wieder bei den Taschen
messerchen... Eine ernsthafte Gefahr stellen die objektiv genausowenig dar wie eine Nagelfeile.
Allerdings muß man natürlich auch sehen, daß Sicherheitsleute in aller Welt im Zweifel eher die Vorschriften rigide auslegen (ausgenommen bestimmte Weltgegenden, wie Teile Afrikas oder der GUS-Staaten, wo man auch heute noch gegen ein moderates Handgeld zweifellos auch Schußwaffen mit in die Kabine bringen könnte...)