el.nino - bravo.
Vielleicht sollte man einige hier mal über den "Werbegag" der Blitzgerätehersteller aufklären. Die Leitzahl (LZ) eines Blitzgerätes sagt die Stärke, die Reichweite, die Berechnungszahl des Gerätes aus. Bis vor einigen Jahren war es üblich, die LZ an folgende Kriterien zu binden.
1.) an ISO 100, was heute auch noch so ist
2.) an die Brennweite von 35mm oder min. von einem Abstrahlwinkel von 60 Grad. Das etwa Brennweite 38mm entspricht.
Einige Beispiele der etwas älteren Blitzgeräte zum Vergleich:
- Metz 45 CL-x = echte LZ 45 oder, wie man es heute macht, auf 105 mm hochrechnen = LZ 70. Das würde sich doch toll anhören.
- 60CT-1 das wären bei 105 mm LZ 96 und das wäre doch super
- Canon Speedlight 480EG, heute LZ 76
- Cullman DC-36 oder DC 42, heute 56 und 67
- Variant 740-x, heute rund 63.
usw.
Somit hat der Speedlight 430 nur eine "echte" Leitzahl (nach den vorhergehenden Kriterien) von 28 und der Metz 54 MZ-x nur die LZ von 34.
Ich finde da sollte man sich rechtzeitig informieren, um die richtige Blitzstärke zu bekommen. Wenn man die heutigen normalen Zoomobjektive mit einer Lichtstärke von (3,5)4 - 5,6 benutzt und dann noch 1,5 - 2 Blenden abblenden will (sollte), um die bessere Objektiqualität nutzen zu können, sieht es doch sehr mau mit der üblichen LZ der heutigen Blitzgeräte aus.
Beispiel:
Speedlight 430EX (bei f35mm= LZ 28) mit Abblendung auf 8, wäre das 28 dividiert 8 = 3,5 m Blitzreichweite in Räumen (nicht draußen, da dort keine Reflektionen vorhanden sind). Bei einer Blende von 5,6 wäre die Reichweite 5m innen. Wenn ich indirekt blitze, also gegen die Decke, sind die 5 m gerade mal in normalen Räumen noch ausreichend. Aber immer nur mit Blende 5,6 oder frontal zu blitzen ist auch nicht gerade sinnvoll. Draußen sind es noch 1-2 Blenden weniger.
Um die Größen der Leitzahlen mal ein bisschen besser zu verdeutlichen:
1 Blitzgerät, z. B. Canon Speedlight 430EX (ähnlich Metz 44 MZ-2) echte Leitzahl bei f 35mm = 28 (obwohl innen doch mehr mit 28mm Brennweite fotografiert wird = LZ 25 oder noch kleinere Brennweite).
Stelle ich 2 gleiche Blitzgeräte auf, habe ich eine Gesamt-LZ von 40 (doppeltes Licht, das geht zum Quadrat, mal rund 1,4 (Wurzel aus 2= 1,4142)). Für die, die damit Schwierigkeiten haben:
Beispiel:
Doppelte Lichtmenge beim Fotografiern entspricht einer größeren Blendenzahl, z.B. statt Blende 5,6 Blende schließen auf 8. Um das mal weiter auszuspinnen, wenn ich jetzt Blende 11 haben will, muss ich die Lichtmenge wieder verdoppeln. Also aus den vorher 2 Blitzgeräten werden dann 4.
Das ist vergleichbar mit den Blendenzahlen. Blende 2,8 - daraus machen wir LZ 28; Blende 4 (doppelte Lichtmenge) LZ 40; Blende 5,6 LZ 56 usw. Das ist immer mal rund 1,4. Umgekehrt von Blende 4 auf 2,8, oder Blitzgerät mit der LZ 40 auf LZ 28 zu kommen wird mit 0,7 multipliziert.
Somit lassen sich ganz leicht die Leitzahlgrößen von den Blenden ableiten.
Der Blitzer sollte so groß wie möglich sein. Besser sind aber immer noch mehrere Blitzgeräte.
Ich persönlich finde, dass die Blitzhersteller wieder auf ihre ursprünglichen Leitzahlangaben zurück kommen sollten, denn der Verbraucher ist nicht so, wie oftmals gedacht wird. Oder von einem Abstrahlwinkel von 60 Grad (Brennweite rund 38mm) ausgehen.