Zunächst zum Thema "Verstärkung des Streulichts". Lieber EchoRomeo, wir sind Fotografen und betrachten Bilder, also ist die
relative Verstärkung im Bild gemeint. Real verstärkt wird da natürlich nichts und Resonanz gibt es hier schon gar nicht.
Global wird das Bild (der unpolarisierte Anteil) rund 1,5EV dunkler, die wir mit entsprechend stärkerer Belichtung ausgleichen.
Der polarisierte Anteil (die Spiegelung) wird je nach Filterstellung ausgesperrt; oder eben bei Drehung um 90° passiert sie vollständig. Dadurch, daß wir aber 1,5EV stärker belichten, ist sie heller als ohne Filter.
Für diese IMO perfekte und ich denke für jeden verständliche Erklärung erst mal ein dickes Danke.
Im Weiteren will ich noch einige Dinge korrigieren:
das helle "Diesig" (UV-Haze)
Haze heisst zwar "Dunst", UV-Haze ist aber etwas ganz anderes: der
Eindruck von "Dunst", der früher auf Film entstand, weil dieser teilweise auch auf UV reagierte. Unabhängig von der Absorptionskurve eines gängigen Kamerasensors lassen heutige Optiken gar kein UV mehr durch.
Wo hat es beim Acker mit Mädel gespiegelt?
Dass Polfilter
auch Spiegelungen beeinflussen, bedeutet nicht, dass wir hier Spiegelungen sehen müssen. Zumindest in den Stoppeln ist das auch gar nicht der Fall. An den Pflanzen im Hintergrund sieht man aber Spiegelungen des Himmels, was bedeutet, dass es ordentlich Streulicht gegeben haben muss. Bei bedecktem Himmel sieht man die nämlich nicht, wodurch dann auch der Eindruck satterer Naturfarben entsteht.
Und übrigens hat es auch die Windmühle nicht geschafft den UV-Haze des Himmels zu ordnen oder zu verwirbeln.
??? Erstens: kein
UV-Haze, siehe oben. Zweitens: Streuung hat nichts mit Bewegung der Luft zu tun, also ist die Rotation des Rotors der Windkraftanlage völlig irrelevant.
Das diffuse Licht des Himmels schwingt übrigens in allen Ebenen
So pauschal falsch. Es schwingt in allen Ebenen
senkrecht zur Ausbreitungsrichtung. Schauen wir im 90° Winkel zur Einfallsrichtung der Sonne, sehen wir von der Schwingung nur den senkrechten Anteil und so ist das gestreute Licht dann auch polarisiert. Das erklärt auch, warum Polfilter am Weitwinkel so lustige Verläufe im Himmel zaubern - von unserem Standort aus gesehen kann sind die möglichen Schwingungsebenen in Richtung Sonne rund, im 90° Winkel dazu senkrecht und dazwischen oval.
und davon kannst Du mit einem Polfilter eben eine Ebene(nkategorie) aussperren bzw je nach Ablage zum Grundwinkel aussperren.
Das ist so missverständlich. Bei Identität der Polarisation erfolgt Durchlass, bei 90° Winkel Absorption in Stärke der Filterfolie und dazwischen gibt es einen stetigen Übergang.
Was ich hier beim TO als Ursache vermutete, ist folgendes: Wie schon geschrieben, ist Streulicht vorhanden. Hat der TO in der Waagerechten den Polfilter so gedreht, dass der Himmel schön kräftig (dunkel) ist und dann für die Aufnahme um 90° verkippt oder nach dem Verkippen den Polfilter so gedreht, dass der Himmel schön weiß ist, sieht der Weißabgleich insgesamt im Bild einen Überhang von gelb durch die Stoppeln. Das versucht er auf Neutralgrau zu korrigieren, wodurch der Himmel plötzlich wieder blau wird - und die Stoppeln mehr grau.
Lösung: Polfilter vor dem Neigen der Kamera auf hellen Himmel stellen oder noch besser nach dem Neigen auf dunklen Himmel. Der Weißabgleich findet dann ein ausgewogenes Gleichgewicht aus Gelb und Blau und korrigiert nicht über.