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Bildhonorar oder "ver.di und die realität"

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Ich denke also nicht, dass ich i-jemand einen Job wegnehme, wenn eine Redakteurin auf mich zukommt und ein Bild haben möchte, das nunmal nur ich machen konnte, weil kein Profi auf dem Turnier aufgetaucht ist.

Außerdem nennt sich das freie Marktwirtschaft ;)


Wenn ich sowas höre kommts mir echt hoch :mad: Zum Glück haben wir in Deutschland noch die soziale Marktwirtschaft und nicht die freie. Viel Glück wenn du mal aus der Schule raus bist und mit dem richtigen Leben konfrontiert wirst. Für dich mag es ja lustig sein und die Gewerkschaft ein Haufen von merkwürdigen Typen, die merkwürdige Vorstellungen haben. Deiner Meinung nach sollten Geschäfte, etc. auch nur noch Schüler für 5 bis 6€ die Stunde beschäftigen. Stört doch keinen wenn man sich abzocken lässt. Aber dafür sitzen dann gelernte Leute zu Hause, weil sie sich irgendwie mit ihrem Gehalt über Wasser halten müssen und das mit den mini-Löhnen nicht mehr möglich ist.

Sorry fürs OT, aber das musste mal raus.

Jetzt mal zum Thema:
Wie schon erwähnt sind das Empfehlungen, aber weltfremd sind diese nicht. Es sind Empfehlungen wieviel jemand für ein solches Bild benötigt um überleben zu können.
 
Lass dir nichts einreden, wenn du Steuern und Abgaben brav entrichtest, machst du gar nichts falsch. Und das es von kleineren Lokalzeitungen nur 12,-- Euro gibt, ist Realität im lokalen Pressefotobereich. Das diese Preise durch Nebenberufler und Freizeitfotografen verursacht sind, ist ein Märchen, das verdi und Co. gerne auftischen. Dein Beispel zeigt ja, dass es keinen Unterscheid in der Höhe des Honorars zwischen Haupt- und Nebenberuflern gibt: Beide bekommen die zwölf Euro. Das für bestimmte Fotos wesentlich mehr gezahlt wird, stimmt aber auch, allerdings kaum für Sport und Lokales. Um an die von Verdi genannten Sätze zu kommen, musst du schon an bundesweite Zeitungen, Zeitungen mit großen Medeinkonzernen dahinter, oder noch besser Promi-Fotos an eines dieser bunten Blätter verkaufen. Derartige Promi-Foto-Agenturen fangen (O-Ton eines mir bekannten Mitarbeiters) nicht unter 200,-- Euro an.
Ich habe z.B. viel mit Sportredaktionen zu tun und kenne deren Probleme mit immer weiter gekürzten Budgets für Fotos genau. Die schließen aus diesem wirtschaftlichen Zwang heraus zunehmend freie Fotografen (egal ob haupt-oder nebenberuflich) praktisch von vorneherein aus und nehmen die für sie aufgrund von Globalverträgen (Jahrespauschalen) billigen oder kostenlosen Bilder von getty-bongarts/ddp/dpa/picture-ali und wie sie alle heißen. Einen freien Wettbewerb im Sinne dessen, dass das beste Bild genommen und fair bezahlt wird, gibt es da also dank dieser Globalverträge nicht mehr. Und nicht alle Agenturfotos sind von dort festangestellten Fotografen gemacht. Komischer Weise regt sich z.B. verdi - als selbsternannter Interessenvertreter auch der freien Fotografen - darüber, was die Agenturen mit den Verlagen so spielen, nicht auf. Dabei wird da wirklich zumindest im Bereich Tagespresse der Markt kaputt gemacht. Und nicht etwa durch Leute wie dich, die nicht Bilder verschenken, sondern zum normalen Honorarsatz verkaufen wollen.

So kann man es natürlich auch sehen, wenn man will und keine Ahnung hat. Man kann sich tatsächlich einreden, 12 Euro wären ein reeller Honorarsatz, von deim ein Profi, wenn er denn fleißig genug ist, sein Leben finanzieren kann. Plus Steuern und Nebenkosten etc. Wirklich nachrechnen sollte man das aber lieber nicht. Das Lokalzeitungen oft mittlerweile auf Heerscharen von Amateuren zurückgreifen ist tatsächlich Realität und nicht mehr zu ändern. Nicht von ver.di, und nicht mit Forumsdiskussionen.
Der Markt besteht aber nicht nur aus Amateuren. Es gibt sie noch, die Profis, die mit Zeitungsbildern ihr Geld verdienen. Frei oder bei Agenturen. Und die Agenturen gab es übrigens auch schon immer. Und es sind nicht die Agenturen, die den Markt kaputtmachen. Sie bieten eine Dienstleistung als Komplettpaket an und das oft seit Jahrzehnten. Wieso also, sollten gerade diese Agenturen am Niedergang des Marktes Schuld sein? Und kostenlos sind die Agenturen mitnichten, ganz im Gegenteil. Da hast du was völlig falsch verstanden. Und die Rolle einer Gewerkschaft bei freien Fotografen, die oft noch nicht einmal Mitglied sind, die hast du auch nicht verstanden. Eine Gewerkschaft ist eine Arbeitnehmervertretung. Und jeder Arbeitnehmer kann frei entscheiden, ob er sich gewerkschaftlich organisieren will, oder nicht. Ein Beitritt in die Gewerkschaft bedeutet aber nicht, das damit alle Probleme gelöst sind.
 
Aber mal ehrlich, so leid mir das auch für die Profis tut, aber das ist, wie ein Vorredner gesagt hat "freie Marktwirtschaft". Und das hat nicht einmal wirklich etwas zu tun mit Steuernummern oder Abgabenpflicht. Die Freie Marktwirtschaft ist einfach nur ein System, wo der Preis durch Angebot und Nachfrage geregelt wird.

Ich sehe eher den Trend Qualität durch Billiges zu ersetzen.
2 Beispiele haben ich gezeigt.
Hier wurde nicht ein bischen recherchiert, die Artikel sind nur billig.

"So ein Artikel wie hier kann wohl kaum ein Profi geschrieben haben.
http://www.spiegel.de/unispiegel/job...619456,00.html

Selbst in der letzten "Boomphase" haben einzelne Unternehmen bis zu 100.000 Ingenieure abgebaut.

Oder hier
http://www.spiegel.de/unispiegel/job...618105,00.html

"Als wir ankamen, wurde uns schnell bewusst, dass wir nun in einem arabischen Land wohnen: Es war Ramadan, Essen und Trinken ist dann in der Öffentlichkeit tagsüber verboten. "

Bei dem Satz ist klar die Leute haben keinen blassen schimmer."
 
Zuletzt bearbeitet:
Die einzige Möglichkeit für Profis ist, Material zu liefern, welches Amateure nicht oder nur schwer liefern können. Einfach ins Stadion gehen und ein paar Fußballer knipsen wird wohl (leider) nicht mehr reichen.

Ich wünsche euch dennoch gute Geschäfte und entbiete euch meinen Gruß,

Lord Osiris

Naja, dass Problem ist doch jenes, was sich auch gut bei den Handwerkern darstellen lässt. Früher waren Schreiner, Dachdecker, Sanitärfachleute stark gefragt, weil nur sich die notwendige Arbeit verrichten konnten. Heute fühlt sich jeder Dank Obi, Hornbach, Praktiker oder wen auch immer zum Heimhandwerker berufen, der alles selbst probiert. Und wenn die K**cke dann richtig am dampfen ist, wird der Profi gerufen.

So ist es doch bei der Fotografie auch. Dadurch, dass DSLRs für jeden erschwinglich geworden sind, fühlt sich jeder zum Fotografen berufen. Sicherlich gibt es viele, die auch ein Talent besitzen - wie beim Handwerken - aber richtiges profimäßiges Können haben nur wenige drauf. Es gibt nur einen großen Unterschied. Wenn die Schraube beim Handwerken abgebrochen ist, rufst du den Profi, der das wieder (teuer) repariert. Wenn dir als Amateur allerdings das Bild durch die Lappen geht, kannst du nicht den gelernten Profi anrufen, der das wieder gerade biegt - denn das Motiv ist weg.

Die Frage, wie Amateure in der Branche Fuß fassen sollen, ist berechtigt. Ich gehöre zu den jungen "Nachfolgern", die sowohl schreiben, als auch fotografieren. Wobei ich zweitere Leidenschaft erst später, aber stärker zunehmend erkannt habe. Mein Gehalt pro Foto hat sich langsam gesteigert, weil mein Arbeitgeber anfangs nur "ausprobieren" wollte, aber dann doch meine Bilder zu schätzen gelernt hat.
Nur bringt mir das nichts, wenn Amateure auch halbwegs vernünftige Fotos machen. Ich bin vor kurzem zu einem Großbrand ausgerückt. Nachts, um 3 Uhr - durch die Feuerwehr alarmiert.

Im Gegensatz zur Konkurrenz war ich rechtzeitig da und hatte mehrere spektakuläre Feuerbilder drin. Es sollten für die Ausgabe 3 Fotos genommen - geworden sind es 2. Das vierspaltige Übersichtsbild haben die kostenlos von einem Amateur bekommen. Der durch die Flammen aufgewacht wurde und mit seiner Digicam das Ganze dokumentiert hat. Sicherlich habe ich zwei Fotos verkaufen können, aber das ganz Große (und damit auch der entsprechende Geldbetrag), das wurde abgelehnt - da gabs eine Verwackelte (kann man ja nachschärfen), aber ähnliche Aufnahme vom besagten Amateur.

So merke ich - als 21-Jähriger - wie andere in den Markt reindrängen oder den Fotografen das Leben (unnötig) schwer machen.

Ich habe mit 10 € pro Bild angefangen, mittlerweile sind es 20 € und mehr. Gleiche Zeitung, gleiche Auflage, nur mehr Erfahrung und Kontakte. Man muss reinwachsen, aber ich glaube, das war vor 15 Jahren noch einfacher, als heute.
 
Na Klar, meine Aussage war idealistisch. Die Zeiten haben sich auch im Zuge der Web-isierung geändert. News werden unkontrolliert übernommen, Bilder werden schnell mal bei Fotolia gekauft, die Digiknippse-Fotos des Nachbarn eingepflegt..

Ja natürlich ist es die freie Marktwirtschaft, aber ich wage zu bezweifeln, dass unter den Billigheimern alle mal wirtschaftlich gerechnet haben. Wieviel haben eine Grundrechnung gemacht ? Wie ist die Geldausgabe von Fotogrundausrüstung, Rechnerequipment und Software einzuspielen / wann bin ich wirtschaftlich rentabel ?

Zwei Dinge, die mir nicht gefallen, aber Realität sind:
1. Bildagenturen haben regen Zulauf an Bildfootage, weil es einfach ist, am Spiel teilzunehmen, wenn man gelistet ist. Dabei gehen konsequenterweise die Bildpreise und auch die Honorare in den Keller. Kann sich die fotografierende Berufsgemeinschaft nicht mal in einen 1monatigen Streik begeben und auch mal zeigen, dass sie das antreibende Zahnrad sind ?
2. Wie kann eine gelungene Momentaufnahme "nur" 12 Euro wert sein ? Das soll der Gegenwert für Zuhause-Brötchen-schmieren, Hinfahren, Parken, 2-Stunden-auf-den-Moment-warten sein ? Da bleiben 2 Euro für das Bild..

Leider ist es wie es ist, und ich kann mit meinem Idealismus nix dran ändern.. Trotzdem muss doch in diesem Dialog gesagt werden dürfen, dass der StatusQuo äußerst miserabel ist.

Ich kann für mich zum Glück sagen, dass ich mit Fotografie nicht meine Brötchen verdiene. Dafür liegt mir dann doch zuviel am künstlerischen Wert jeden Werks.

mfg chmee
 
Ja natürlich ist es die freie Marktwirtschaft, aber ich wage zu bezweifeln, dass unter den Billigheimern alle mal wirtschaftlich gerechnet haben. Wieviel haben eine Grundrechnung gemacht ? Wie ist die Geldausgabe von Fotogrundausrüstung, Rechnerequipment und Software einzuspielen / wann bin ich wirtschaftlich rentabel ?

Hallo chmee!

dieser Rückschluss ist leider falsch. Denn die freie Marktwirtschaft stellt nicht den Anspruch, dass nur jene teilnehmen, die wirtschaftlich rechnen und sich rentieren. Denn das regelt sich automatisch - jene die zu tief kalkulieren und damit den Preis dumpen, und jene die mitmachen, werden durch natürliche Selektion ausgemustert.

Was hier stattfindet ist lediglich die Verschiebung eines Marktbediener-Segments. In diesem Fall, wie auch ein Vorredner im sehr richtigen Vergleich mit den Handwerken angemerkt hat, durch sozialen und vor allem technologischen Fortschritt. Eine Ausrüstung, um eine Zeitung zu bedienen ist heute sehr gut leistbar, und die Ansprüche der Zeitungen gehen nach unten und kommen so den Amateuren entgegen, deshalb verlagert sich ein Einzelberufsfeld (Fotograf) hin zu einem Nebenberufsfeld (Amateur-Fotograf). Für die Hauptfotografen bleibt da, wie gesagt, leider nur mehr Nieschenarbeit, die aber dafür auch gute Renditen abwirft - nur leider nicht für alle, die momentan in diesem Segment arbeiten.

Ich entbiete euch meinen Gruß,

Lord Osiris
 
Zuletzt bearbeitet:
..Freie Marktwirtschaft.. -> ..natürliche Selektion..
Unterschrieben.

mfg chmee

**EDIT** Ist es aber nicht so, dass während des Vorhandenseins der "Schwächeren" die Stärkeren mitleiden müssen ? Sprich, solange sich ein wirtschaftlich Unrentabler halten kann (Existenz durch Billiglohn), gehen auch die Einkünfte der Restlichen runter.. Naja genug philosophiert, habe meine Trauer bezüglich des Ausverkaufs der künsterlischen Zunft hinreichend beschrieben und bin raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich sowas höre kommts mir echt hoch Zum Glück haben wir in Deutschland noch die soziale Marktwirtschaft und nicht die freie. Viel Glück wenn du mal aus der Schule raus bist und mit dem richtigen Leben konfrontiert wirst. Für dich mag es ja lustig sein und die Gewerkschaft ein Haufen von merkwürdigen Typen, die merkwürdige Vorstellungen haben. Deiner Meinung nach sollten Geschäfte, etc. auch nur noch Schüler für 5 bis 6€ die Stunde beschäftigen. Stört doch keinen wenn man sich abzocken lässt. Aber dafür sitzen dann gelernte Leute zu Hause, weil sie sich irgendwie mit ihrem Gehalt über Wasser halten müssen und das mit den mini-Löhnen nicht mehr möglich ist.

Ich halte dieses Kommentar für absolut unsachlich und beleidigend. Wenn du mich für einen dreikäsehoch hälst will ich dir die Illusion nicht nehmen, aber wir können uns gerne mal über unser Wirtschaftssystem und die Rolle von Gewerkschaften in diesem Unterhalten. Allerdings geht das komplett am Thema vorbei und ich würde das lieber persönlich besprechen. Wenn dir der Drang danach ist dann schreib mich doch per PN an.

So merke ich - als 21-Jähriger - wie andere in den Markt reindrängen oder den Fotografen das Leben (unnötig) schwer machen.

Was soll man denn deiner Meinung nach machen? Erst ab ner 5000€ Ausrüstung Leute für die Zeitung fotografieren lassen? Unwahrscheinlich. Mindestpreise erheben? Wider unserem System.


Ich bin leicht verärgert, kann Dir im Endeffekt aber nicht vorhalten, dass Du "endlich" n bissel Geld für Dein Hobby bekommst, welches sich zu Deinem Job wandeln könnte. Spätestens dann wirst Du verstehen, warum auch ein Foto seinen Preis haben muss

Ich bin auch der Meinung, dass mein Stundenlohn ziemlich schlecht ist. Einfache Rechnung:

2 Tage Turnier á 8 Stunde.
Jeden Abend 2 Stunden sortieren, bearbeiten etc.
Weg und Verpflegung fällt weg, weil ich direkt daneben wohne ( :) ) und essen vom Veranstalter erhalte.

wären Insgesamt 20 Stunden.

Verdienste:
An Eltern verkauft:
ca. 5 mal 10€ Bestellung.
Zeitung:
Weiß ich noch nicht. Müsste aber nach einfacher Mathematik bei einem Stundenlohn von sagen wir 20€ (bitte nicht direkt meckern, war einfach nur ne Hausnummer):
Mit x=Honarar für ein gedrucktes Bild
50+2*x=20*20€
<=>350€=2x
<=>175€=x

Wären also 175€ pro gedrucktes Bild. Da eines Titelfoto ist und das andere nur im normalen Bericht sagen wir der einfachheit halber Titelbild:225 und Normales 125. Realistisch?

Ergo: Ordentlicher Stundenlohn nicht möglich!

Jetzt der 85€ Vorschlag:

Die Chefredakteurin schreibt mich an:
Hallo Florian,
euer Pressewart hat mir zwei Bilder geschickt, die könnte ich in größer für die Badminton Sport gebrauchen.

Ein Honorar und ein Belegexemplar der entsprechenden Ausgabe gehen Dir natürlich wieder zu.

Gruß,
FRAUENNAME

Info: Der Ausrichtende Verein bekommt die Foto grundsätzlich umsonst von mir wenn nett angefragt wird. Schließlich werd ich da durchgefüttert ;).

Jetzt der Knackpunkt: Wie soll ich antworten?

Meine Antwort war:
Hallo,
sehr gerne stelle ich ihnen Bilder zur Verfügung.
Gruß,
Florian

Im Anhang die zwei Bilder als Jpeg in voller Auflösung, eines wollte sie später für das Cover als RAW haben.

Jetzt ist mein Problem genau diese EMail. Ich habe schon einmal mit ihr zusammen gearbeitet und damals das oben genannte Honorar bekommen. 7,50€ in einem Turniermagazin. Auflage müsste so im 4 Stelligen Bereich gewesen sein. War damals generell überrascht für so ein Pille Palle Geld zu bekommen. Jetzt könnte ich natürlich nach den im Internet zu findenen Preisen für ein Foto in einer Fachzeitschrift gehen. Wäre für ein Titel 350-450€. Sagen wir einfach mal 250€ weil ich mich mit ihr gut verstehe.

Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit dass ich das Bild wirklich verkauft bekomme? Dürfte gegen null streben. Und da ist doch für mich die überlegung klar. Ich nehm lieber etwas weniger als keins. Wenn euch jemand vor die Wahl stellt ob ihr 50€ oder jm. anderes 100€ bekommt... Du Wahl dürfte nicht schwer fallen. In diesem Fall sind nunmal viele (NICHT alle) diejenigen, die die 100€ bekommen könnten. Da würd ich auch meckern ;).

Wenn ihr mir also eine gelungene Methode darstellen könntet die E Mail so zu artikulieren dass ich die, um bei dem beispiel zu bleiben 100€ bekomme, fänd ich dass natürlich klasse. Dann wären wir auch wieder ein bisschen richtung dem eigentlichen Thema gerrückt.

Hallo chmee!

dieser Rückschluss ist leider falsch. Denn die freie Marktwirtschaft stellt nicht den Anspruch, dass nur jene teilnehmen, die wirtschaftlich rechnen und sich rentieren. Denn das regelt sich automatisch - jene die zu tief kalkulieren und damit den Preis dumpen, und jene die mitmachen, werden durch natürliche Selektion ausgemustert.

Was hier stattfindet ist lediglich die Verschiebung eines Marktbediener-Segments. In diesem Fall, wie auch ein Vorredner im sehr richtigen Vergleich mit den Handwerken angemerkt hat, durch sozialen und vor allem technologischen Fortschritt. Eine Ausrüstung, um eine Zeitung zu bedienen ist heute sehr gut leistbar, und die Ansprüche der Zeitungen gehen nach unten und kommen so den Amateuren entgegen, deshalb verlagert sich ein Einzelberufsfeld (Fotograf) hin zu einem Nebenberufsfeld (Amateur-Fotograf). Für die Hauptfotografen bleibt da, wie gesagt, leider nur mehr Nieschenarbeit, die aber dafür auch gute Renditen abwirft - nur leider nicht für alle, die momentan in diesem Segment arbeiten.

Ich entbiete euch meinen Gruß,

Lord Osiris

/sign

Du könntest auch 60Euro für das Bild bekommen, aber Nein, der werte Herr und weitere Nametagging-Geile, die noch nicht rechnen können, bekommen fein Happi zuhause und die Krankenversicherung leert Dir auch nicht Dein Portemonaie, von Gewerbehaftpflicht ganz zu schweigen. etc pp

Fänd ich klasse wenn das möglich wäre. Ich hab die Redakteurin auch gefragt warum ihr Pauschalpreis von 12€ so gering ist. Erklärung war, dass einfach nicht genug Geld für mehr da ist. Es wurden nicht umsonst in letzter Zeit bei WAZ und Tochtergesellschaften viel entlassen. Außerdem betreibe ich kein Lohndumping, ich vergewissere mich stets, durch Rückfrage nachdem ich über das Honorar informiert worden bin, bei anderen Fotografen was diese für ihre Bilder bekommen. Und wenn das mehr als 10-20% drüber ist wird gemeckert, auch wenn das bei dem einen Bild nichts mehr macht, ich weiß dann beim nächsten mal besser bescheit. Habe bisher eigentlich stets die Erfahrung gemacht als Vollwertiger Fotograph anerkannt zu werden und bin auch dementsprechend entlohnt worden. Hoffe damit Vorwürfe des Lohndumpings abweisen zu können. Zurück zu der Email 150 Zeilen weiter oben.

Gruß,
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich machen solche Amateurfotografen, die ihre Bilder so billig verschroten alle Preise kaputt. Man muss hier nur mal nach "Stock Agentur" suchen. Dort sind nicht wenige aus dem Forum hier und auch insgesamt sehr viele, die ihre Bilder zu lächerlichen Preisen "verdampfen".

Agenturen, die halbwegs etwas zahlen wollen (Zoonar) verkaufen deshalb gar nichts.

Bevor ich mein Flickr-Gestrüpp aufgeräumt habe, waren da viele Bilder von alltäglichen Sachen, Nahrungsmitteln drin. Da wurde ich oft angeschrieben, ob Online-Verlag XY das Bild benutzen dürfte (gratis "natürlich"). Habe das immer verneint.
 
Bevor ich mein Flickr-Gestrüpp aufgeräumt habe, waren da viele Bilder von alltäglichen Sachen, Nahrungsmitteln drin. Da wurde ich oft angeschrieben, ob Online-Verlag XY das Bild benutzen dürfte (gratis "natürlich"). Habe das immer verneint.

Ging mir auch schon so mit einem Schulbuch-Verlag. Die grasen einfach private Homepages ab auf der Suche nach einem geeigneten Bild und derjenige fühlt sich dann ja schon wie ein King, dass doch tatsächlich ein Foto von ihm gedruckt wird.
Mit einem solchen Vorgehen wird eben für den Berufsfotografen die Existenzgrundlage entzogen.

LG
Calamitas
 
Guten Tag zusammen,

'Nörgelmann' hat damals dem Sinne nach geschrieben: Es gibt kaum etwas auf der Welt, das man nicht ein wenig schlechter und dadurch billiger machen kann.

Dabei haben alle Recht: Der Schüler, der sein Werk verschenkt und der heilige Gursky, der Millionen dafür bekommt.

Wer sich zu keiner der beiden Gruppen zählt und ausgerechnet mit digitalen Fotos seinen Lebensunterhalt verdienen will, muss sich irgendwo dazwischen eine Nische suchen. Dass er die gerade bei einer Tageszeitung findet, ist eher unwahrscheinlich.

Viel Erfolg und immer gutes Licht

PhotoPhoibos.
 
Hallo Worldimprover!

Ich will nicht deine Authorität als Moderator in Frage stellen, aber meiner Meinung nach sind genau die Diskussionen über Marktwirtschaft die Begründung, warum die (wie immer) realitätsfernen Gewerkschaftsforderungen und die realen Werte so auseinanderklaffen. ;)

Ich entbiete dir meinen Gruß,

Lord Osiris
 
Hallo Worldimprover!

Ich will nicht deine Authorität als Moderator in Frage stellen, aber meiner Meinung nach sind genau die Diskussionen über Marktwirtschaft die Begründung, warum die (wie immer) realitätsfernen Gewerkschaftsforderungen und die realen Werte so auseinanderklaffen. ;)

Ich entbiete dir meinen Gruß,

Lord Osiris

Das mag ja sein und wie ich auch schon schrieb, inhaltlich bin ich ja auch dabei.

Nur hier ist Allgemeines - Allgemeines über die DSLR-Fotografie.
und da sind solche Diskussionen vom Inhalt her deplatziert.
 
....
Jetzt der Knackpunkt: Wie soll ich antworten?

Meine Antwort war:
Hallo,
sehr gerne stelle ich ihnen Bilder zur Verfügung.
Gruß,
Florian

Im Anhang die zwei Bilder als Jpeg in voller Auflösung, eines wollte sie später für das Cover als RAW haben.
[...]
Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit dass ich das Bild wirklich verkauft bekomme? Dürfte gegen null streben.

Du hast das Bild schon verkauft. So liest sich das.
Wahrscheinlich für 7,50€ oder so.

Erst über den Preis einigen, dann Zusage mit Bildern verschicken.
Idealerweise, erst Honorar abklären, dann überhaupt erst arbeiten.

Grüße,
Andy
 
Bild ist noch nicht verkauft. wir haben uns aber schon darauf geeinigt, dass der Verkauf stattfinden wird. und es wird mehr als 7,50€ ;) ich weiß halt nur nicht wie ich dass ganze ansprechen soll, da der ablauf bisher so war: sie fragt an, ich schicke, 2 Tage später ist eine "Rechnung" im Postfach die ich ausfülle auf der der Preis steht. bisher war ich zu frieden, sogar ein wenig überrascht das man bei einem Turniermagazin überhaupt geld bekommt. nach diesem thread würde ich das natürlich anders angehen. nur weiß ich eben nicht wie ich das thema jetzt noch ansprechen kann ohne dass es anmaßend klingt. vom prinzip vertrau ich ihr auch dass sie mich nicht übers ohr haut, kennen us bereits länger.

ihre letzte formulierung war dass ein titelfoto auf jedenfall zusätzlich und größer ( kann man das so sagen? klingt merkwürdig) honorierz wird. es fehlen nur halt ein paar zahlen


verzeiht bitte rechtschreibfehler, poste das hier vom handy, werde es demnaechst vom pc aus korrigieren


gruß,
Florian
 
Die in diesem Thread angesprochenen dramatischen Preisunterschiede zwischen den tatsächlich von kleinen Verlagen und Tageszeitungen gezahlten "Honorare" ("Taschengelder" wäre wohl angebrachter) und den Honorar-Tabellen sind unter anderem auch eine direkte und absehbare Folge des grandiosen Erfolges der digitalen Fotografie, die Bilder schnell und in ausreichender/guter Qualität praktisch überall verfügbar macht und dafür sorgt, daß sie theoretisch von jedem, der auch nur ein Fotohandy besitzt angeboten werden können.

Wer die Sparmaßnahmen und den den damit verbundenen qualitativen Niedergang gerade bei den Tageszeitungen (es gibt Ausnahmen, natürlich) über die letzten rund 20 Jahre verfolgt hat, kann diese Entwicklung nur als folgerichtig bezeichnen. Ich sage nicht, daß ich das gut finde, ganz und gar nicht, zumal ich selber ver.di-Mitglied bin als Künstler/Musiker. Mich überraschen diese Infos aber nicht.
Früher gab es mal Setzer und Metteure, die an den Druckmaschinen die Lettern etc. zu den ganzen Seiten zusammen setzten. Das ist Geschichte, bedingt durch den technischen Fortschritt.
Die Tageszeitung von heute ist morgen schon Altpapier und der Qualitätsanspruch vieler Herausgeber orientiert sich nur am Profit: nur so gut wie nötig und so lange herunter fahren, bis die Verkaufszahlen gerade noch nicht einbrechen. Mal sehen, welchen Mist der Kunde noch so gerade konsumiert bevor ihm übel wird (ist doch woanders auch nicht besser: Stichwort "Gammelfleisch").
Damit will ich nicht sagen, daß die keine guten Fotos bekommen für 12,- €. Wahrscheinlich bekommen sie sogar häufig sehr gute Bilder, weil viele Amateure als Enthusiasten sich einfach Mühe geben und nicht kalkulatorisch denken.

Mich wundert, daß unter diesen Umständen überhaupt noch viele Profis in diesem Bereich ihr Auskommen haben (hoffe ich jedenfalls).
Die Gewerkschaften hängen oft gewissen "arbeitsmarkt-romantischen" Vorstellungen an und agieren dann dinosaurierhaft und träge ohne zu bemerken, wie die Umstände an ihnen vorbei gehen. Es hätte z.B. auch keinen Sinn gehabt, für den Erhalt des Berufsbildes eines klassischen Setzers zu streiken. Ich finde die Honorartabellen trotzdem gut als Richtlinie.
Eine Lösung für das Problem fällt mir auch nicht ein, der Markt hat eine enorme Eigendynamik. Wer sich da beruflich orientieren will, braucht sicher ein enormes Stehvermögen, sehr gute Kontakte und eine große Flexibilität und sollte sich dorthin orientieren, wo nach wie vor und auch in Zukunft gut bezahlt wird.

Gruß, Jürgen
 
Ich würde hier gern einfach mal die Meinung eines absoluten Neulings im ganzen Bereich der Fotografie kundtun und gleich eine Frage stellen:

Wieso sollten Profifotografen ein höheres Honorar bekommen wenn sie qualitativ nicht gegen Amateure anstinken können?
Sollten die ganzen Profis die sich hier aufregen nicht in der lage sein die Amateure zu übertrumpfen?

Nun bezieh ich mich mal auf das Titelbild:
wikipedia dazu "Das Titelbild illustriert in der Regel den Titel des Buchs (der Titelstory bei Zeitschriften) und soll den Leser zum Kauf animieren."

Es scheint ja so zu sein das der Amateur es schafft das wirtschaftliche Ziel des Titelbildes zu erreichen. Ich bin gar nicht so sehr darauf aus hier die
Schuldfrage zu stellen aber woher nehmt ihr den Anspruch mehr Geld bekommen zu wollen wenn euch der Hobbyknippser wirtschaftlich aussticht.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: der TE ist einfach besser als ein Profi.
Natürlich könnte er den Anspruch an ein höheres Honorar stellen.
Aber wieso sollte er das tun solange er genung verdient?

Natürlich ist das ein absolut arogant, elitäres Verhalten aber er geht nunmal als Gewinner aus der Situation.

Meiner meinung sollte der Profi der mehr Honorar verlangt auch die Leistung erbringen um dieses zu rechtfertigen.
Entweder qualitativ oder eben durch Exklusivität.

Ok nun flamt mich :evil:
 
Vor Neueinsteigern, die sich durch die Niederungen des ruinierten Marktes kämpfen müssen, habe ich Respekt. Bei den "ich freu michs", die nur mal ihren Namen gedruckt sehen wollen und denken, ja, jetzt hab ichs den Profis aber gezeigt, über die kann ich mich nur wundern. Da helfen auch keine Argumente. Mit freier Marktwirtschaft hat das nichts mehr zu tun.
 
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