1) Wie würdet ihr Ordnung in dieses Chaos bringen?
Bilddatenbank mitsamt Vergabe von Stichworten, damit ich die Bilder auch wieder finde.
2) Wie stellt ihr fest, welche Fotos weg können?
Bild ansehen und spontan entscheiden, ob mir das Motiv gefällt und ob meine gewünschte Zielauflösung mit dem Bild zu erreichen ist.
was machst du wenn jemand die Datei nochmal möchte? Holst du dir die Datei aus dem Archiv und fängst wieder an zu bearbeiten? Das Ergebnis wird ja nie wieder das selbe sein.
Meine vor 5-10 Jahren mit dem damaligen ACR/ViewNX entwickelten Raws werden mit der aktuellen Version des selben Konverters nicht mehr identisch aussehen. Und wenn es den Konverter nicht mehr gibt (z.B. Bibble Pro, aktuell CNX2 oder Aperture), dann wird es noch schwieriger oder gar unmöglich und man darf komplett von vorne beginnen.
Aber ich würde trotzdem gerne auf die Entwicklungseinstellungen der bereits entwickelten Bilder zurückgreifen können, sollte ich es mal brauchen.
Ein m.M.n. vernünftiger Raw-Konverter speichert diese Einstellungen in der Datenbank oder in XMP-Dateien, welche dann in der Bildverwaltung zusammen mit den (mehr oder weniger aufwändig vergebeben) Schlagworten gespeichert werden. Damit findert die Bildverwaltung das Original im Archiv und die Bearbeitungseinstellungen in der Datenbank.
1) Die Entwicklungseinstellungen aus der Arbeitsumgebung stimmen nicht mit denen im Archiv überein.
Falls es die Bildverwaltung unterstützt, gibt es exakt eine Quelle für die Originalbilder (in dem Fall das Archiv, im Zweifel aufgeteilt auf mehrere Archivplatten) und eine Quelle für die Bearbeitungsdaten. Zusätzlich gibt es bei mir das eine, einzige und auf Jahrzehnte hin einzig bleibende, aus dem Raw entwickelte Bild. Das liegt entweder auch im Archiv oder nur dort, wo ich es gerade brauche.
In den letzten 12 Jahren der DSLR-Fotografie ist es bei mir noch nie vorgekommen, dass ich ein entwickeltes Bild nochmals ernsthaft (also für mehr wie nur zum Test eines Raw-Konverters) bearbeiten wollte. Bei einer erneuten Nutzung des Bildes wollte ich es immer so haben, wie ich es im ersten Anlauf entwickelt hatte.
2) Die RAW-Dateien im Archiv und der Arbeitsumgebung sind doppelt vorhanden. Das kostet Speicherplatz.
Bei mir sind sie so lange doppelt vorhanden, wie ich die Originale erfahrungsgemäß benötigen Könnte (ca. 6-12 Monate). Danach fliegen sie von der internen SSD des PCs und sind nur noch im Archiv (bei mir ein NAS) und auf diversen Backups dieses Archivs.
3) Was muss davon dann wiederum gesichert werden? Archiv oder Arbeitsumgebung?
Archiv und Bilddatenbank. Dazu u.U. eine VM mit Betriebssystem und installierten (lauffähigen) Raw-Konverter), um die entwickelten Bilder in exakt der Variante wieder erstellen zu können, wie Du sie heute bearbeitet hast. Das geht natürlich mit einer Abo-Version des Raw-Konverters schief, aber die muss man ja nicht nutzen, wenn man sein bearbeitetes Raw und nicht das exportierte Bild archivieren möchte.
Wenn Du allerdings noch ansatzweise ernsthaft DVDs zur Sicherung Deines Archivs einsetzen kannst/willst, dann ist die gesamte Überlegung für mich sowiso hinfällig. Bei 4,3 GB pro DVD und dem Zeitaufwand, diese zu brennen und zu prüfen, können im Jahr nur ein ein paar dutzend GB an Bilddaten entstehen. Die kann man nun wirklich auch als 10-20 Jahresarchiv auf der interenen HDD/SSD halten und davon 1-2 Backups ziehen.
Wenn ich mir aber überlege, schon nur einmal alle zwei Jahre meine derzeit 1,7 TB an Bilddaten als DVD prüfen zu wollen, dann sind das gut 400 DVDs, die ich alle manuell wechseln müsste.
Zur Haltbarkeit von DVDs und anderern Medien gibt es hier ja auch einige Threads. Meine DVD-R (auf den damaligen Brenner selektierte Markenrohlinge) von 2001 lassen sich fehlterfrei lesen (Videos und Bilder sind ohne Fehler anzeigbar). Meine ersten Bildarchiv-Backups auf DVD-R von 2004 lassen sich bitgenau lesen (Prüfsumme über die Datenbank). Die Backup-HDDs sind neuer, aber auch da lassen sich die Bilder von der HDD aus 2008 bitgenau lesen.
Ob nun die DVD-R, DVD-RAM oder HDDs früher aufgeben, wird sich zeigen. Das Backup auf DVD-R und DVD-RAM habe ich nach gut 100 DVDs für Gescheitert erklärt, weil das weder finanziell noch logistisch weiter tragbar war. Zwei HDD Backup-Sätze (bestehend aus 1-3 HDDs älterer Bauart) neben dem Archiv im NAS genügen mir als Sicherheit.