Im Vergleich zu Silkypix Developer Studio 3, welches in meinen Augen die beste workflow-orientierte Bediener-Schnittstelle hat, fehlen Bibble 5 folgende Tools oder Funktionen:
- Pipetten-Werkzeug für den Belichtungsausgleich
Unter Silkypix kann man dieses Tool auf einen bestimmten Tonwert (in Prozent von 0 bis 100) einstellen. Ein Klick in das Bild funktioniert ähnlich wie die Spotmessung der Kamera. Ich klicke mit diesem Tool die hellsten Bereiche im Bild an, um die Belichtung entsprechend - auf die Lichter optimiert - zu korrigieren.
- CA-Tool zur halbautomatischen Korrektur von Farblängsfehlern (CAs)
Unter Silkypix kann man neben den beiden üblichen Reglern auch ein Tool benutzen, mit welchem man mit einem aufziehbaren Rechteck einen kleinen Bildbereich markiert, welcher ausgeprägte CAs aufweist. Die Korrektur erfolgt dann automatisch - in der Regel mit vollem Erfolg.
- Markierung der für die anschließende Batch-Konvertierung vorgesehenen Bilder
Unter Silkypix kann man direkt während der Bearbeitung eines Bildes dieses für die anschließende automatische Konvertierung vormerken.
- automatischer Beschnitt nach freier Rotation
Unter Silkypix wird das Bild nach erfolgter Rotation automatisch beschnitten. Ich habe unter Bibble 5 keine derartige Option gefunden. Man muss nach dem Ausrichten eines Bildes das Crop-Tool bemühen, um die Ränder ohne Bildinformation abzuschneiden.
- Schwebende Werkzeug-Paletten
Unter Silkypix kann man die Werkzeug-Paletten sowohl gebündelt (wahlweise am rechten oder linken Bildschirmrand) verankern, als auch frei schwebend beliebig auf der Bildschirmfläche positionieren. Da man das Bild auch in 100%-Ansicht mit dem Positionierungs-Cursor über den Rand hinaus verschieben kann, kann man jederzeit auch die durch die schwebenden Fenster verdeckten Bereiche kontrollieren. Es steht deutlich mehr Bildschirmfläche für die Bildkontrolle zur Verfügung.
Im Gegensatz zu Bibble 5 rendert Silkypix die Schattenbereiche und das darin vorhandene Rauschen auf derart elegante Weise, dass es seinem Namen "Silky..." (seidig) alle Ehre macht.
Die Möglichkeit eigene Presets (Vorlieben) zu definieren, ist in Silkypix sehr ausgeklügelt. Man kann genau angeben, welche Parameter in ein Preset einbezogen werden und welche nicht. Zudem gibt es neben den Presets die Möglichkeit, während der Bearbeitung bis zu vier komplette Parameter-Sets abzulegen (Zwischenlager / Cloak Rooms), die dann jederzeit auf andere Bilder wieder angewandt werden können.
Da ich eine gültige Lizenz von Silkypix Developer Studio 3 habe, steht für mich Bibble als Alternative nicht zur Diskussion. Ich habe allerdings noch eine Lizenz für Bibble 4 Lite auf Linux. Unter Bibble 4 gab es aber immer Probleme mit der Lichter-Wiederherstellung. Die wiederhergestellten Lichter wurden in Magenta wiedergegeben - also war die Funktion nicht zu gebrauchen.
Aus meiner Sicht haben die Entwickler mit Bibble 5 bisher gute Arbeit geleistet, doch gäbe es noch einiges zu verbessern. Der Reiz zu einem Wechsel ist bei mir noch nicht gegeben.