Ich setze die Canon Connect App mit Apple iOS ein. Dabei gibt es einige Challenges: Ich habe drei ganz unterschiedliche Kameras (EOS 6D, EOS 250D und EOS M3), ich nutze zwei mobile Devices (iPhone 8 und iPad 6) und das Ganze entweder im Heim-WLAN oder unterwegs über die Kamera als WLAN-Hotspot.
Also, grundsätzlich geht das sehr gut, nur manchmal ist es etwas lahm. Wichtig ist, dass man sich zuerst einmal in Ruhe hinsetzt, und auf jeder Kamera alles genau einstellt. Tipp: Wenn du die Kamera über das Heim-WLAN verbinden willst, kannst du die WPS-Funktion nutzen: Am Router WPS-Funktion starten, an der Kamera auch, und schon werden beide verbunden, ohne dass du auf der Kamera mühsam dein WLAN-Passwort eingeben musst. An den Kameras kann man verschiedene Mobile-Presets eingeben. In der Praxis läuft das dann so, dass man an der Kamera die WLAN-Funktion startet, dann meinetwegen das Preset für das iPhone auswählt, dann auf dem iPhone die App startet, und nach zehn Sekunden sind die beiden miteinander verbunden. Da die ganze WLAN-Funkerei viel Strom kostet, wird die Verbindung nach wenigen Minuten Inaktivität wieder getrennt.
Die App-Funktionen sind bei allen Kameras mehr oder weniger gleich: Man kann Bilder auf der Kamera am Smartphone sichten, aufs Smartphone übertragen und auch löschen, man kann mit dem Phone eine Reihe von Kamerafunktionen steuern und hat via WLAN ein Live-View-Sucherbild inklusive variablem AF-Feld und Sucherlupe. Man kann sogar remote den Fokus verstellen, das ist alles sehr schick.
Interessanterweise geht nicht alles bei allen Kameras. Die 250D zum Beispiel hat neben WLAN auch Bluetooth, und beim Setup der Kamera verbindet man sie über beide Kanäle. Wenn man jetzt auf dem iPhone die App startet und die Kamera ist an und in der Nähe, dann sind beide immer verbunden, und die App lässt sich jederzeit als Funkauslöser einsetzen. Außerdem kann die App als GPS-Tracker eingesetzt werden und die GPS-Daten direkt nach jeder Aufnahme auf die 250D übertragen. Das geht bei beiden anderen Kameras nicht, da kein Bluetooth.
Die M3 erkennt automatisch, ob sie im Heim-WLAN ist oder nicht und wirft dann bei Bedarf automatisch den eigenen Hotspot an. Mit der Kamera geht der Verbindungsaufbau am schnellsten. Wenn man ein entsprechendes Smartphone mit NFC-Chip hätte, könnte man beide sogar koppeln, indem man das Handy unten gegen den Boden der Kamera hält. Böser Schnitzer bei der M3: Wenn man die App aus macht, bricht die Kamera die Verbindung (natürlich) ab und zeigt eine Systemmeldung auf dem Kameradisplay. Wenn man die nicht bestätigt, bleibt das Display so lange an, bis die Batterie leer ist.
Die 6D bietet weder NFC noch Bluetooth, dafür funktioniert bei ihr die Übertragung am schnellsten. Die 6D hat auch einen eingebauten GPS-Empfänger. In irgendeinem Untermenü ist aber voreingestellt, dass die GPS-Daten beim Überspielen der Bilder auf das iPhone gelöscht werden, da muss man auch erst drauf kommen.
Was bei allen drei Kameras nicht geht: Videoaufnahmen über die App starten. Bei meinen Canons funktioniert der Video-Aufnahmemodus nicht, wenn sie im WLAN-Betrieb sind.