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Meiner Meinung nach sollte der Sensor deutlich mehr Lp/Bildhöhe haben als das kontrastreiche Bild eines Gitters um Moiré-Effekte zu unterdrücken. Ein Faktor größer als 2 wäre sicher angebracht, wie ich mal gezeigt hatte.
In meinem Beispiel hatte der Sensor 83 Lp/Bildhöhe. Erst Bilder mit höchstens 40 Lp/mm wurden "richtig" aufgezeichnet.
Dazu habe ich ein Gitter (Bild 1) aus verschiedenen Entfernungen fotografiert.
Wie du hier auch gezeigt hast, ...
Das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem ist halt nicht zu ignorieren wenn es um ein fotografisches Bild geht.
Wenn es aber nur darum geht zu messen, wie hoch ein Objektiv auflösen kann, dann geht das prinzipiell auch mit der halben Pixeldichte, also Target mit X lp/bh und Sensor ebenfalls mit X lp/bh. Für die Auswertesoftware (z.B. Imatest) ist die Auflösung auch im Moiré schon zu erkennen, nur halt nicht für die komplette Bildfläche. Das funktioniert ganz gut wenn die Linien des Target leicht gekippt zu den Sensor-Zeilen liegen. Für ein Bild im fotografischen Sinne ist das natürlich nicht ausreichend, für den Auflösungstest aber anscheinend schon.
Hier noch ein Zahlenbeispiel:
Beugungsscheibchen mit dem Durchmesser d bei der Blendenzahl k:
d = 2.44 * 550nm * k = 1.342um * k
für Blende 1.0:
d = 2.44 * 550 * 1.0 = 1.342um
für Blende 1.2:
d = 2.44 * 550 * 1.2 = 1.61um
Ein Beugungsscheibchen hat in der Mitte ein Maximum von 1.0 und am Rand ein Minimum von 0.0.
Für 100% Kontrast dürfen die beiden Beugungsscheibchen nicht überlappen.
Ein Beugungsscheibchen kann folglich als ein Linienpaar bzw. Punktpaar betrachtet werden, mit dem Abstand 1.342um bei Blende 1.0 bei 100% Kontrast.
Dieses Linienpaar bzw. Punktpaar soll dann nach dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem aufgelöst werden, dazu brauch es dann mindesten 2 Linienpaare auf dem Sensor,
also 2 * 1.342um = 2.684um.
2 Linienpaare auf dem Sensor haben dann 4 Pixel Distanz mit 2.684um.
D.h. 1 Pixel hat dann 2.684um / 4 = 0.671um.
Bei einer Bildhöhe von 24mm ergibt das 24000um / 0.671um = 35767 Pixel.
Ergibt für Blende 1.0
1919 Megapixel für den 24x36mm Sensor.
Für Blende 1.2 ergibt das
1333 Megapixel für den 24x36mm Sensor.
Und jetzt der Beugungsscheibchen-Abstand nach dem Rayleigh-Kriterium, also 50% Überlappung mit 15% Kontrast:
Wieder zuerst für Blende 1.0:
...
mit dem Abstand 0.5 * 1.342um = 0.671um bei Blende 1.0 mit 15% Kontrast.
Dieses Linienpaar bzw. Punktpaar soll dann nach dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem aufgelöst werden, dazu brauch es dann mindesten 2 Linienpaare auf dem Sensor,
also 2 * 0.671um = 1.342um.
2 Linienpaare auf dem Sensor haben dann 4 Pixel Distanz mit 1.342um.
D.h. 1 Pixel hat dann 1.342um / 4 = 0.3355um.
Bei einer Bildhöhe von 24mm ergibt das 24000um / 0.3355um = 71535 Pixel.
Ergibt für Blende 1.0
7676 Megapixel für den 24x36mm Sensor.
Für Blende 1.2 ergibt das
5330 Megapixel für den 24x36mm Sensor.
Wenn diese Auflösung auch schräg (z.B. 45°) voll erbracht werden soll, dann ist die Pixelzahl in Höhe und Breite um den Faktor Wurzel 2 zu vergrößern, was dann die doppelte Anzahl Megapixel für den Sensor bedeutet.