Nur nochmal zum Verständnis, wer das Licht korrekt einstellt, der hat hinterher in LR oder PS kaum noch Arbeit. Und genauso soll es sein.
Wenn ich im Studio bin und der Kunde hinter mir steht, will er auf anhieb brauchbare Bilder sehen. Eine Diskussion ala "das ziehe ich nachher noch 2 Blenden hoch" kommt da garnicht gut an. Selbst das Farbprofil lege ich meistens schon so an, das der Kunde das Bild witgehend so sieht, wie er es sich vrostellt, heisst ich belege die importierten Bilder dann gleich mit einem Preset.
Zudem kommt man nur zu konsistenten Farben und und Lichtern, wenn man definit gleiche Bedingungen hat.
Und zum Thema Belichtungsmessung bei Umgebungslicht (Tageslicht).
Stell dir folgende Situation vor. Die Sonne steht im Zenith, der Himmel ist nahezu frei von Wolken. Du bist in einem Stadion und sollst Fussball fotografieren. Eine Manschaft spielt in weiss eine in schwarz. Die Hintergundbande ist mal weiss mit zarter schwarze Schrift und mal dunkelblau mit roter Schrift.
Also egal welche Belichtungsmessung du einstellst, Spot, Mitte, Matrix, dein Belichtungmesser wird bei jeder Spielszene unterschiedliche Reflexionen auswerten und die Bilder werden (z.B. Serienbildaufnahme) alle unterschiedlich. Das kriegst Du niemals wieder so eingeregelt, das die Bilder aussehen wie aus einem Guss.
Mit Belichtungsmesser misst Du nun das Licht an dem Punkt wo du stehst. Du kannst davon ausgehen, das 100 Meter weiter immer noch die gleiche Sonne scheint und identische Lichtverhältnisse herrschen. Programm M einstellen und loslegen. Alle paar Minuten Kontrolle mit dem Beli ggfs. nachkorrigieren. Und schon hast Du eine optimale Serie, über die Du dann konsistent deine Lightroomanpassungen synchronisieren kannst (Schärfe, Sättigung, Entrauschen etc.). Das würde nicht funtionieren, wenn Du ständig Über- und Unterbelichtungen ausgleichen musst. Vorteil 2: Ich habe das Gefühl, das durch den Wegfall der Belichtungsmessung die Auslöseverzögerung auch noch reduziert wird. Ob dem so ist weiss ich nicht wirklich.
Auch wenn ich draussen Aufhellblitze einsetzen muss (Hochzeit z.B.) dann messe ich kurz mit dem Beli und lege los, alles andere dauert zu lange. Auch hierbei ist es natürlich hilfreich wenn ich meine Blitze so gut kenne, daß ich vielleicht noch 2/3 Blenden rauf oder runter muss um zum perfekten Ergebnis zu kommen. Zudem können meine Belichtungsmesser die Differenz zwischen Blitz und Umbegungslicht anzeigen, was oft hilfreich ist. Und ebenso können Lichter addiert werden um so die korrekte Gesamtlichmenge zu ermitteln.
Ich setze Sekonic L358 und L758 ein, weil die mit Pocketwizzardmodulen ausgestattet sind und ich so meine Messung aus der Position im Set auslösen kann, in der ich mich gerade befinde, ohne ständig Auslöser von der Kamera oder auf der Kamera drücken zu müssen. Ich kann also die Position des Models schon simulieren und wenn das Model oder Pärchen oder wer auch immer kommt, dann ist alles fix und fertig eingerichtet.
Der 758 ist dabei meine erste Wahl, weil er die Möglichkeit bietet neben der Lichtmessung euch eine Spotobjektmessung zu machen. Das wird oft notwendig, wenn mann weisse glänzende Stoffe oder schwarze matte Stoffe gezielt belichten muss um noch Konturen zu haben. Oder eben wenn ich Landschaft mache und meine Kamera schon auf dem Stativ eingerichtet habe dann mache ich die Belichtungsmessung kurz vor der Auslösung und messe verschiedene Punkte ein, die der Beli zum Durchschnitt verrechnet. Diese Funktion bieten dir sonst nur die 1er Modelle von Canon. Aber Problem ist eben, das Du für eine Messung die Kamera wieder verschwenken müsstest.
Die Frage ist immer musst Du professionel arbeiten oder kannst Du dir es leisten auch mal ein paar Minuten auszuprobieren. Denn so ein Belichtungsmesser ist halt schon eine kleine Investion. Markengeräte sind aber auf alle Fälle immer die beste Wahl. Sekonics können z.B. Kameraprofile abspeichern. Das heisst ich kann eine grundsätzliche Korrektur vornehmen um die Herstellerunterschiede in der ISO Interpretation auszugleichen. Denn anders als bei analogen ist ISO100 heute nicht mehr ISO100 sondern wird in bestimmten Grenzen vom Hersteller so definiert.
Bei meinen Workshops habe ich aber häufig Abweichungen von einer Blende zwischen den unterschiedlichen Kameratypen, obwohl alle das gleiche Motiv einmessen.
Gruss
Martin