User merry.waters denkt anscheinend sehr gegenständlich, und demnach ist ein
Bild dann sinnvoll, wenn alles wichtige(?) korrekt(?) auf dem Foto abgebildet ist.
Als nicht Fotografie, sondern bloße, naturalistische Abbildung.
Wenn ich das richtig verstanden habe.
Fotografie ist naturalistische Abbildung, ja. Was denn sonst - für fotografische Inhalte, die "nicht von dieser Welt" sind gäbe es zum Beispiel die Kilian-Fotorafie. Aber darauf willst Du wohl nicht hinaus.
Es ist schon schwer genug, einen Gegenstand fotografisch so abzubilden, dass beim Gegenüber eine Vorstellung erzeugt wird. Das wäre ja Kommunikation, dass ich etwas mache mit der Absicht, beim gegenüber eine ganz bestimmte Vorstellung zu erzeugen. Aber darauf kommt es an. Ich glaube darauf können wir uns einigen?
Du willst eine Vorstellung erzeugen, die sich sozusagen vom gezeigten Gegenstand "ablöst", darüber hinausweist, oder was willst Du von einem Foto? Na klar gibt es Fotos, die in einem äusseren Zusammenhang stehen, zB das berühmte "WHY?"-Plakat:
http://2.bp.blogspot.com/_rOiy8Dtejq8/S7jhzkxBkfI/AAAAAAAAAag/qPOYJc4Og-E/s1600/why.jpg
respektive in "Kunst":
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Capa,_Death_of_a_Loyalist_Soldier.jpg)
Da kann ich dann einhaken: Der Zusammenhang muss erkennbar sein. Also muss der Gegenstand in seinen wesentlichen Merkmalen erfasst werden.
Jetzt bist Du dran - wie soll ein Foto sonst über sich selbst als Gegenstand hinausweisen? Ich meine damit, dass ein Foto erstmal ein Blatt Papier ist oder ein bestimmer Beleuchtungszustand des Monitors. Wie wird da ein BILD draus und wie kommt es dann auch noch dazu, dass das Bild etwas "aussagt" wie es immer so schön heisst?
Jedenfalls - das Planschbecken für Reiche, um das es hier geht, das hat einen ganz bestimmten Zusammenhang zu bieten, nämlich das Gloria des Großbürgertums. Nur indem man das mal in düster abfotografiert wird kein gutes Foto gemacht. Da passen Gestaltung und Inhalt nicht zusammen.
ps: ich muss erfahren, dass ich mich geirrt habe. Die Heilstätten (wiki) sind Arbeitern und Handwerkern zugedacht gewesen (Bismarck?). Das ändert aber leider nichts daran, dass ein großer Teil der Architektur kaiserlich pompös ist, so ganz unpreussisch.