Wer mag soll sich einen Griff aus Magnesium kaufen, es ist OK wenn es ihm für den Preis ein gutes Gefühl gibt.
Ich hatte mir vor einigen Jahren eine 1000D gekauft die relativ klein ist. Das passte leider nicht so wirklich zu meinen Händen die relativ groß sind. Um die Kamera besser handhaben zu können musste ein Batteriegriff her. Da ich nicht soviel Geld ausgeben wollte habe ich auf das Original verzichtet, mich schlau gemacht und am Ende dann einen Batteriegriff von Phottix gekauft, es waren noch 2 Akkus dabei. Gekostet hat er, wenn ich mich recht entsinne, um die 40 € plus Versand.
Geliefert wurde er am 01.08.2010, ich habe dazu damals ein kleines Review geschrieben weil das Thema seinerzeit hier gerade aktuell war,
nachlesen kann man es hier.
Mittlerweile haben wir Januar 2014 und ich benutze diesen Griff immer noch, und ich muss sagen, Langzeittest bestanden. Alle Knöpfe funktionieren ohne Spiel und einwandfrei, der Auslöseknopf hat immer noch den definierbaren Druckpunkt wie am Anfang, das Kunstleder ist weder wellig, verfärbt oder hat sich sonstwie gelöst. Ansonsten funktioniert er mechanisch und elektrisch weiterhin einwandfrei, sitzt bombenfest und ohne Spiel, lässt sich aber auch genausogut lösen, abnehmen und problemlos wieder festschrauben. Und selbst die Billgakkus die dabei waren funktionieren immer noch sehr gut und halten ihre Ladung sehr lange, was mich wirklich wundert.
Klar kann man jetzt sagen, Glück gehabt. Das mag vielleicht stimmen. Andererseits lassen sich hier im Forum auch Berichte über teure Originalgriffe von Canon finden wo es Probleme gab (z. B. nicht mehr von der Kamera lösbar weil das dafür von Canon im Inneren des Griffs verbaute Zahnrad aus Plastik war das irgendwann unter kariösem Zahnausfall litt). Sowas sollte bei Griffen die 250 € und mehr kosten eigentlich nicht vorkommen. Was nützt mir ein Magnesiumgehäuse wenn darin z. B., wo der Kunde es nicht sehen kann, statt Metallzahnrädern billige aus Kunststoff verbaut werden?
Ich behaupte nicht dass das immer so sein muss, aber ich lasse solche Dinge durchaus in meine Kaufüberlegungen mit einfliessen. Ich bin seinerzeit von der analogen SLR zur Digitalfotografie gekommen. Inzwischen bin ich auch digital wieder beim Kleinbildformat gelandet (die 1000D wird aber als überall dabei Kamera immer noch benutzt, z. B. im Auto etc., so daß auch der Batteriegriff immer noch benutzt wird und nicht samt Kamera monatelang unbenutzt in in irgendeiner Ecke liegt).
Da meine digitale Kleinbild-SLR größer ist habe ich da bis jetzt noch keinen Batteriegriff vermisst. Sollte ich mir irgendwann doch einen dazu kaufen werde ich wohl aufgrund meiner sehr positiven Erfahrungen auch wieder einen günstigen kaufen.
Und auch wenn die Magnesiumfraktion jetzt aufstöhnt, wie kann man nur einen Billigplastikgriff an ein Magnesiumgehäuse schrauben: Ist mir, solange der Griff das problemlos tut was er soll nicht wirklich wichtig.
Ich gehöre weder zu den Usern die alle 3 Wochen eine neue ausgedehnte Fotoexpedition in die Regenwälder oder in staubige Wüsten unternehmen, noch benutze ich in MacGywer-Manie meinen Kamera-Body zum Nägel einschlagen oder im Winter als Bremsklotz fürs Auto wenn die Handbremse mal eingefroren ist.
Ich bin ein ganz normaler Nordeuropäer der im Norden Deutschlands lebt und einfach nur unter ganz normalen Lebensbedingungen fotografiert. Und auch der ein oder andere Regentropfen hat dem Griff bisher nichts ausgemacht. Insofern würde für mich ein günstiger Batteriegriff ausreichen, solange er so gut funktioniert wie mein Billig-Phottix.
Aber letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden und wenn sich jemand, wie ich oben schon schrieb, mit einem teureren, aber echtem Magnesiumhandgriff wo Canon drauf steht besser fühlt ist das auch OK...