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Bangladesh anders als in Deutschland?

OdysseusL

Themenersteller
Hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob mein Beitrag an dieser Stelle richtig ist. Um was geht es?

Letzten Samstag war ich auf einer Ausstellung/Messe in Münster von fotoforum. Neben unterschiedlichen Fotoausstellungen und Vorträgen, waren auch ein paar Infostände aufgestellt.

Eine Fotoausstellung zeigte Porträts von Menschen aus Bangladesh, die mit Hilfe der Mikrokredite es geschafft hatten, eine eigene Lebensgrundlage aufzubauen. Hierzu gab der Profi-Fotograf (unentgeltlich die Fotos gemacht) auch einen sehr interessanten Vortrag. Das dazugehörende Buch konnte man auch erwerben.

Nun zu meinem Thema: Auf die Frage hin, ob er denn von allen Fotografierten die schriftliche Genehmigung für die Veröffentlichung der Bilder eingeholt hatte, bekam ich die Antwort, er hätte sich nicht darum gekümmert. (Das bedeutet natürlich weder "ja" noch "nein"). Ein (möglichkweise) Mitglied aus seinem Team versuchte die Lage dadurch zu erklären, dass

1. meine Frage etwas typisch "deutsches" sei und nur in unseren Breitengraden eine Rolle spiele, wo alles mit Regeln und Gesetzen erledigt wird und ...

2. die Idee "dieses Projekts" (Mikrokredite oder Fotobuch?) eine viel wichtigere Rolle spielt als die Rechte einzelner Menschen.

Ich war nach diesem Gespräch ziemlich geplättet und habe mich gefragt, ob so ein Vorgehen üblich ist (die Rechte nicht einholen) oder ich einfach nur zu "pinkelig" bin.

Was meint ihr dazu?
 
In anderen Ländern ist die Rechtslage einfach eine andere als in Deutschland.
Soviel ich weiß darf man auch in den USA Bilder von Personen einfach so veröffentlichen.
 
Vorausgeschickt sei der Hinweis: wir reden hier über Portrait-artige Fotos, keine Panoramen, keine Menschenansammlungen.

Ich war nach diesem Gespräch ziemlich geplättet und habe mich gefragt, ob so ein Vorgehen üblich ist (die Rechte nicht einholen) oder ich einfach nur zu "pinkelig" bin.

Was meint ihr dazu?

So ein Vorgehen ist leider üblich, auch hier. Der 08/15-Fotograf, sei es beruflich oder Hobby, ist durch massive Störungen und Hemmungen im zwischenmenschlichen Bereich scheinbar nicht in der Lage, vorab mal seinen Mund aufzumachen und jemanden zu fragen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Nein, du bist nicht zu pingelig. Aus moralischer Sicht das allermindeste ist die vorherige Frage, ob ein Foto OK ist und ob man es veröffentlichen darf.
Immer einen Vertrag in der Tasche zu haben finde ich schon etwas unpraktisch und überzogen.
 
Bangladeshi, Inder, Nepali und Pakistani wenden sich schon selbst an den Photographen, wenn Sie Geld wollen… und zwar nicht über Abmahnanwälte Monate später, sondern direkt bei der Aufnahme. Auch in unseren Breitengraden wird so manches anders geregelt, als in Foren empfohlen - zur Hochzeit des 'Karneval-Punk' oder Post-Punk kostete das Ablichten eines Punks in London 5 GBP; sofort zahlbar… ein Modelrelease hätten sie dem Photographen um die Ohren geschlagen.

domeru
 
1. meine Frage etwas typisch "deutsches" sei und nur in unseren Breitengraden eine Rolle spiele, wo alles mit Regeln und Gesetzen erledigt wird und ...

2. die Idee "dieses Projekts" (Mikrokredite oder Fotobuch?) eine viel wichtigere Rolle spielt als die Rechte einzelner Menschen.

Sorry, aber dem kann ich nur zustimmen. Lass das doch erstmal die Sorge des Fotografen sein, dass ist doch für dich als Betrachter komplett unwichtig, ob jetzt die Leute ein "Modellrelease" unterschrieben haben.
Abgesehen davon hast du doch keine Ahnung, wie die Rechtslage in Bangladesh aussieht und wie die Kommunikation zwischen Fotografen und den Abgebildeten aussah. Wenn er jetzt den Leuten gesagt hat, ich möchte euch gerne fotografieren um eine Serie über Mikrokredite zu machen, reicht das doch ohne das die ein kompliziertes Rechtsdokument unterschreiben, was sie eventuell eh nicht verstehen. Ich finde die diese Paragraphenreiterei immer etwas kleinlich. Mich als Betrachter interessiert nur das Bild, alles andere soll sich der Fotograf den Kopf drüber zerbrechen. :rolleyes:
 
Glaubst du HCB oder andere berühmte Reportagefotografen hätten jemals ihre Modelle gefragt, ob sie mit einer Veröffentlichung einverstanden wären? Guck dir mal den alljährlichen Wettbewerb zum Pressefoto des Jahres an. Glaubst du die Jungs, die Leute in Krisengebieten fotografieren und die Bilder dann veröffentlichen haben sich um eine Genehmigung gekümmert? Die wissen, dass die Menschen in der Dritten Welt nicht die Möglichkeit und wahrscheinlich auch nicht das Interesse an einer Klage haben. Sie wären, wenn sie sich bei der Vielzahl der Bilder auch noch darum kümmern müssten, nicht mehr konkurrenzfähig. Bei den angehängten Bildern hat übrigens mein immer mit mir reisender Anwalt mit den abgebildeten Personen juristisch wasserdichte Verträge gemacht. :lol:
Gruß
 
Glaubst du HCB oder andere berühmte Reportagefotografen hätten jemals ihre Modelle gefragt, ob sie mit einer Veröffentlichung einverstanden wären?

Na klar haben die das gemacht und vor allem immer schön vorher, bevor sie auf den Auslöser gedrückt haben. Auch Robert Capa hat vorher ein Modellrelease ausfüllen lassen, bevor er das berühmte Bild (ihr wisst schon ;)) aus dem spanischen Bürgerkrieg gemacht hat. :lol:

Christof, Sehr schöne Bilder übrigens. (y)
 
... und wahrscheinlich auch nicht das Interesse an einer Klage haben...
Das Interesse dürfte dann vorhanden sein, wenn die Betroffenen erfahren würden, dass mit ihren Bildern Geld verdient wird und sie die Glasperle "Dankeschön" erhalten haben. Aber wo kein Kläger, da kein Richter...
Mal sehen, wann der erste Abmahnanwalt sich diesem Thema widmet und sich zu den Bildern hier im Forum einfach einigermaßen passende Personen im Ausland sucht :devilish:
 
Bangladeshi, Inder, Nepali und Pakistani wenden sich schon selbst an den Photographen, wenn Sie Geld wollen… und zwar nicht über Abmahnanwälte Monate später, sondern direkt bei der Aufnahme.

Habe ich auch so erlebt. In diesen Ländern herrscht eine ganz andere Mentalität als hier im "Regel-Deutschland". Bei mir war es oft sogar eher so, dass die Leute freiwillig gekommen sind und in die Kamera gelacht haben. Sie haben Spaß an der Sache und interessieren sich nicht für irgendwelche Gesetze, die es sonst irgendwo auf der Welt geben könnte. Diese Menschen leben für das heute und jetzt. Was mit irgendwelchen Fotos passiert, ist ihnen ziemlich egal (denn meistens haben sie doch ganz andere Probleme, die wir uns hier nicht unbedingt vorstellen können).
 
Ich war diesen Sommer in Indien. Sobald man in kleineren Orten die Kamera rauszieht, wird man von allen möglichen Leuten geradezu bedrängt, Fotos von ihnen zu machen... Geld dafür wollen idR nur Bettler.
Schöne Porträts sind dabei entstanden, ich bin gerade noch dabei, die letzten versprochenen Abzüge zu verschicken...
 
Mal sehen, wann der erste Abmahnanwalt sich diesem Thema widmet und sich zu den Bildern hier im Forum einfach einigermaßen passende Personen im Ausland sucht :devilish:
Ganz ehrlich, auch wenn ich deine Aussage als Scherz verstehe, aber irgendwie muss man sich auch mal überlegen, was die Menschen dort wohl lieber hätten: Einen regelkonformen Deutschen, der versucht, sein Recht und Gesetz der Heimat auf andere Erdteile zu übertragen (auch um vielleicht den Menschen dort zu ihrem Recht zu verhelfen), oder einen, der den Menschen auf eine Weise hilft, die ihnen wirklich was bringt (die Art der Hilfe kann man sich schon fast aussuchen, denn dort mangelt es wirklich an vielem).

Ich glaube, einige Leute hier denken in Bahnen, die an dem, was sinnvoll und nützlich ist, einfach vorbei gehen. :confused:

Edit:

Schöne Porträts sind dabei entstanden, ich bin gerade noch dabei, die letzten versprochenen Abzüge zu verschicken...

Ha, du willst die nach Indien schicken?? Die Aktion finde ich echt mal gelungen. Auch wenn es ernst ist, musste ich hier mal wieder herzhaft lachen. Meinen Respekt hast du sicher (y) Krasse Aktion, die man auch eher selten sieht.
 
Ich war diesen Sommer in Indien. Sobald man in kleineren Orten die Kamera rauszieht, wird man von allen möglichen Leuten geradezu bedrängt, Fotos von ihnen zu machen... Geld dafür wollen idR nur Bettler.
Schöne Porträts sind dabei entstanden, ich bin gerade noch dabei, die letzten versprochenen zu verschicken...

Ich hoffe, du wirst uns nur diejenigen zeigen, für die du eine schriftliche Veröffentlichungsgenehmigung hast. :D
Gruß
 
Das ist eine typisch deutsche Frage. Ich hätte mich umgedreht und den Frager ignoriert.


Dann wärst du keinen deut besser als der andere Ignoranten. Entschuldigung, eine berechtigte Frage für einen unwissenden Menschen, der die Meinung vertritt, das Menschen anderswo ebenso "Persönlichkeitsrechte" hat, wie wir sie hier in vielen Teilen des westlichen Europas genießen dürfen.

Denn jeder Mensch ist "gleich" von Grund auf. Oder geht dass jetzt etwa in Richtung "sind doch nur Kameltreiber, die haben keine Rechte, die können ja noch nicht mal lesen und schreiben"

Oder gibst du dich gegenüber einen Inder, als seist du der 1000mal bessere Mensch, weil du Rechte genießt, die er nicht besitzt?


Das beste wäre gewesen, hätte der Veranstalter gesagt: Nein, nach einem Modelrelease als solches haben wir nicht gefragt oder gereicht, da die gesetzeslage in diesem Land anders ist als in Deutschland (etc.). Als Aufwandsentschädigung bekam jedes fotografierte "Motiv" eine kleine Geldsumme (etc.).



Diese Menschen haben in meinen Augen ebensolche RECHTE wie wir auch, leider wissen die meisten davon nichts, bzw. lässt es die Gesetzeslage zu, dass man diese nicht anwenden brauch. Kann also sicherlich jeder Fotograf dort hin, ein Modell 10 Dollar geben und die fertigen Bilder für 1000 $ weiterverkaufen. Rechte? Kennt man nicht.
 
...Mal sehen, wann der erste Abmahnanwalt sich diesem Thema widmet und sich zu den Bildern hier im Forum einfach einigermaßen passende Personen im Ausland sucht :devilish:

Anwälte suchen sich nicht in der Form ihre Mandanten.

Ausserdem nutzt die besagte Ausstellung ja den Abgebildeten bzw. wird auf solchen Veranstaltungen Geld für weitere Projekte gesammelt, das ganze hat einen caritativen Charakter und hier sollte man mal beide Augen zudrücken ;)
 
Denn jeder Mensch ist "gleich" von Grund auf. Oder geht dass jetzt etwa in Richtung "sind doch nur Kameltreiber, die haben keine Rechte, die können ja noch nicht mal lesen und schreiben"

Darum geht es doch garnicht. Es bestreitet doch keiner, dass jeder die gleichen Rechte hat. Du unterstellst hier Leuten Rassismus, ohne zu wissen, wie die Rechtslage in Bangladesh aussieht oder wie die Kommunikation zwischen Fotografen und "Modells" ablief. Einem Fotografen eine Frage bezüglich eines spezifisch deutschen Rechtsthemas zu stellen, und sich dann darüber aufregen, dass er mit der Frage nichts anfangen kann, ist doch recht seltsam.
Abgesehen ist die Frage nach dem Release für dich als Betrachter vollkommen unerheblich, ein Release hat keinen Einfluss auf das Bild, es ist eine Rechtsfrage die nur den Fotografen und den Rechteverwerter berührt.
Wenn der Fotograf weiterhin einem Fotografierten mitteilt, wofür das Bild gedacht ist, ist das vollkommen ausreichend, ohne dass man Leute irgendein Rechtsdokument mit vielen Paragraphen vorlegt.

Übrigens, ich hab so meine Zweifel, dass der Fotograf die Bilder für 1000€ das Stück verkauft :rolleyes: Ist doch eine feine Sache wenn so eine Ausstellung Wissen bezüglich Mikrokredite schafft.

Ich hab übrigens noch nie jemanden eine Release ausfüllen lassen. Viele Leute frage ich um Erlaubnis ob ich ihre Bilder zeigen darf. Das ist aber nicht immer möglich, ich zeige also auch Bilder von Menschen die ich nicht vorher gefragt habe. Ich achte in solchen Fällen darauf, Leute nicht lächerlich zu machen und den Respekt in meinen Bildern zu wahren aber Street- und Reportagefotografie wäre schlichtweg unmöglich wenn man immer auf das Release besteht. Die Leute die ich ungefragt zeige, sind alle hier in Europa fotografiert worden. Also pack mal die Moral- und Rassismuskeule wieder in den Sack ;)
 
Auch in Deutschland wird das nicht immer und überall so streng gehandhabt wie hier im Forum. Da muss man nicht erst in ferne Länder reisen, sondern es genügen auch Orte im Allgäu. Bei uns hier im Dorf gibt es z. B. jemanden, der bei jedem Fest oder sonstigen Anlass alle Leute fotografiert und die Bilder dann einmal jährlich öffentlich vorführt. Die meisten freuen sich, wenn sie auf der Leinwand erscheinen - und selbst wenn einmal nicht, läuft keiner zum Anwalt. Und ich möchte sehr bezweifeln, dass hier jemals Verträge unterschrieben wurden. :)

Es gibt meines Wissens kein Gesetz, das schriftliche Model Releases vorschreibt; ein schriftlicher Vertrag erhöht lediglich die Rechtssicherheit für beide Seiten. Ein mündliches Einverständnis, oder auch ein willentliches Posieren für eine Kamera, kann durchaus auch als Einverständnis gewertet werden. Im eingangs genannten Fall, wo ja offenbar ein wohltätiges Projekt mit der Kamera begleitet wurde, kann man erst recht das Einverständnis der Leute annehmen, die von dem Projekt profitiert haben. Auch in Deutschland würde ich in vergleichbaren Situationen nichts Schriftliches machen. Das ist doch überhaupt nicht vergleichbar mit Fotografen, die durch ein Elendsviertel spazieren und wildfremde Menschen "abschießen", ohne wenigstens vorher Blickkontakt hergestellt und auf ihre Fotografier-Absicht hingewiesen zu haben.

Und noch eine Überlegung: Gerade in armen Ländern wäre ich mit der Schriftform besonders zurückhaltend. Da gibt es ja häufig Analphabeten, die man mit sowas unnötig in Verlegenheit bringen würde.
Man kann doch ein Einverständnis erfragen oder, wenn man die Sprache nicht kann, die Absicht zeichensprachlich ankündigen. Ebenso wird jemand, der nicht fotografiert werden will, dies dann gestisch zum Ausdruck bringen. Was eine Kamera ist, wissen die Menschen mittlerweile überall auf der Welt, auch in den entlegensten Gebieten.
 
Dann wärst du keinen deut besser als der andere Ignoranten. Entschuldigung, eine berechtigte Frage für einen unwissenden Menschen, der die Meinung vertritt, das Menschen anderswo ebenso "Persönlichkeitsrechte" hat, wie wir sie hier in vielen Teilen des westlichen Europas genießen dürfen.

Denn jeder Mensch ist "gleich" von Grund auf. Oder geht dass jetzt etwa in Richtung "sind doch nur Kameltreiber, die haben keine Rechte, die können ja noch nicht mal lesen und schreiben"

Oder gibst du dich gegenüber einen Inder, als seist du der 1000mal bessere Mensch, weil du Rechte genießt, die er nicht besitzt?


Das beste wäre gewesen, hätte der Veranstalter gesagt: Nein, nach einem Modelrelease als solches haben wir nicht gefragt oder gereicht, da die gesetzeslage in diesem Land anders ist als in Deutschland (etc.). Als Aufwandsentschädigung bekam jedes fotografierte "Motiv" eine kleine Geldsumme (etc.).



Diese Menschen haben in meinen Augen ebensolche RECHTE wie wir auch, leider wissen die meisten davon nichts, bzw. lässt es die Gesetzeslage zu, dass man diese nicht anwenden brauch. Kann also sicherlich jeder Fotograf dort hin, ein Modell 10 Dollar geben und die fertigen Bilder für 1000 $ weiterverkaufen. Rechte? Kennt man nicht.

Ich teile Deine Meinung und Einstellung. Die Tatsachen die hier vorgetragen werde, andere Gesetze usw.. sind selbst geschaffene Legitimationen von Leuten, die sich über moralisch ethische Grundsätze, die wir uns in unserer Lebensgemeinschaft geschaffen haben, aus den egoistischen Motiven ein gutes Bild einzufangen hinwegsetzen. Die gleichen Leute, die diese Unterschiedlichkeit der Gesetze anführen, wären die ersten, die wenn ihre Freundin oder Frau hier beim Nacktbaden wie z.T. Teil Frauen im Ganges in Indien zeigten, sofort den Anwalt bemühen würden.

Ethisch moralische Dinge bei der Ablichtung von Leuten in verschiedenen Lebenssituationen sollten im Herzen des Fotografen verinnerlicht sein. Keinesfalls eine Frage der Gesetzeslage in den jeweiligen Ländern sein.
Allzu oft ist es so, das man meint, die freudige Reaktion die ein Fotografierter auf sein Bild zeigt ist gleichzusetzen mit seiner Einwilligung zu weltweiter Veröffentlichung. Dies ist, so finde ich, in diesem Beitrag durch die Ignoranz der Fotografen auf die Befragung klar zum Ausdruck gekommen und ein klares Zeichen für die Selbstverständlichkeit, mit der heutzutage in ärmeren Ländern Fotos gemacht werden, bei denen die Fotografierten noch nicht einmal wissen, wofür diese verwendet werden. Es ist immer die Gleiche "Scheinargumentation" des Gutmenschen, der sich über die selbst in Anspruch genommenen Rechte mit der Begründung hinwegsetzt, die Gesetzeslage sei dort eine Andere. Das womöglich so begründet in Ländern in denen Menschen bei Diebstählen die Hände abgehackt werden usw...

Da beißt sich die eigene Moral mit dieser Argumentation erheblich in den eigenen Schwanz. Menschenrechte sind unteilbar, universell und maximal die Berichterstattung über Mißstände, die "wachrütteln" sollen, also Bildjournalismus aus Krisengebieten legitimieren nach meiner Ansicht die Ausnahme der eigentlich in jedem Fotografen zutiefst wurzelnden Klarheit der moralischen Regel.
Der vor der Kamera lächelnde weiß nicht, in welchen Kontext er gestellt wird, wofür die Bilder von ihm gemacht werden. Das mindeste ist es daher, da stimme ich uneingeschränkt zu, die eigenen Rechtsnormen in denen man sich im eigenen Land bewegt, auch wenn sie dort nicht herrschen, zu übertragen um dem Abgebildeten die gleichen Rechte zukommen zu lassen, wie wir sie hier genießen und auch beanspruchen. Gerade da, wo der Abgebildete diverse Unrechtssituationen ertragen muss in den täglichen Lebens-Umständen, kann man nicht daherkommen und dies ausnutzen, nur weil unsere Gesetze dort nicht gelten. Es ist ein moralisches Gebot des Fotografierenden, zumindest zu fragen und aufzuklären über das Vorhaben.

LG
Hinnerker
 
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