• Neuer Gutscheincode unseres Partners Schutzfolien24:
    DSLR-Forum2025
    Dauerhaft 10% Rabatt auf alle Displayschutzfolien und Schutzgläser der Eigenmarken
    "Upscreen", "Screenleaf", BROTECT" und "Savvies".
    Der Code ist für alle Geräteklassen gültig.
  • Stimmt ab über die Sieger des DSLR-Forum Fotowettbewerbs Juli 2025.
    Thema: "Unscharf"

    Nur noch bis zum 31.07.2025 23:59!
    Jeder darf abstimmen!
    Zur Abstimmung und Bewertung hier lang
  • In eigener Sache!

    Liebe Mitglieder, liebe Besucher und Gäste
    ich weiß, es ist ein leidiges Thema, aber ich muss es ansprechen: Werbung, Werbeblocker und Finanzierung des Forums.
    Bitte hier weiterlesen ...

  • Nicht erreichbare Adressen im Benutzerkonto
    Wir bekommen zurzeit eine große Anzahl an E-Mails, die das System zum Beispiel als Benachrichtigungen an Nutzer verschickt,
    als unzustellbar zurück, weil z.B. die Adressen nicht erreichbar sind oder das Postfach gar nicht existiert.
    Stellt doch bitte sicher, dass die Benachrichtigungen, die ihr vom System erwartet, auch zugestellt werden können.
    Nicht erreichbare E-Mail-Adressen sind dazu wenig hilfreich.
    Danke!
WERBUNG

Automatischer Weißabgleich - Funktionsweise?

S-Bahn

Themenersteller
Bin gerade dabei, einige meiner Bilder zu sichten und diese zu verschlimmbessern - und dabei fällt mir etwas auf, worauf ich mir so gar keinen Reim machen kann.

Kann mir jemand erklären, wie die Kamera bei der Weißabgleichsautomatik vorgeht?

Was genau mir auffällt: manchesmal passt der Weißabgleich perfekt, manchesmal haut der aber sowas von total daneben. Es geht dabei nicht um Kunstlicht, sondern um Aufnahmen, die draußen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gemacht wurden. Ich würde das gerne nachvollziehen können, warum der Weißabgleich manchesmal so gar daneben liegt.

Anbei 2 Beispiele: Bild 1 ist so, wie das Bild aus der Kamera kommt (mit DxO Optics pro entwickelt und in Photoshop verkleinert), beim Bild 2 hab ich dann zusätzlich beim Weißabgleich Hand angelegt.
 
Laut Wikipedia funktioniert es einfach so, dass die Kamera die hellste Stelle im Bild sucht und dann annimmt, diese sei weiß oder neutralgrau. Dann wird alles entsprechend angepasst.

Vermutlich sind die Algorithmen noch weiter verfeinert, die Hersteller der Kameras haben da bestimmt auch ihre Geheimnisse.
 
Der Grund für das "Danebenliegen" können natürliche Farbstiche (Porträt unter grünem Baum oder unter orangenem Schirm, natürliches Abendrot) sein - ein weiterer Grund ist der Charakter der Lichtquellen.

Die AWB funktioniert nur bei breitbandigem (Tages- oder Kunst-) Licht zuverlässig, bei schmalbandigem Licht oder Licht mit größeren Frequenzlücken versagt er in aller Regel.

Die Hersteller werten u.a. das Verhältnis der drei RGB-Kanäle gegeneinander aus und können bei leichten Farbstichen korrigierend eingreifen. Das funktioniert aber auch nur dann einigermaßen, wenn nicht stark unter- oder überbelichtet wurde.

LG Steffen
 
Hallo,

meine Meinung: Das erste Bärenfoto hat den realistischeren Weißabgleich. :o
 
Der Grund für das "Danebenliegen" können natürliche Farbstiche (Porträt unter grünem Baum oder unter orangenem Schirm, natürliches Abendrot) sein - ein weiterer Grund ist der Charakter der Lichtquellen.

Sorry, aber mit solchen Aussagen kann ich mich nicht zufrieden geben. Der Sinn einer Automatik sollte doch sein, dass die Einstellung "automatisch" erfolgt. Wenn ich rötliches Glühlampenlicht (das leider immer seltener wird dank des EU-Glühlampenverbots) vor Ort habe, dann erwarte ich, dass ein automatischer Weißabgleich das irgendwie erkennt und selbstätig korrigiert. Und nicht Bilder liefert, die aussehen, als hätte man ein Orangefilter vors Objektiv geschraubt.

Siehe die angefügten Bilder: im ersten Bild scheint es doch hauptsächlich Farbtöne von Rot bis Gelb zu geben, in meiner Bearbeitung sieht es schon deutlich besser und stimmiger aus (jedenfalls aus meiner Erinnerung heraus).

Die AWB funktioniert nur bei breitbandigem (Tages- oder Kunst-) Licht zuverlässig, bei schmalbandigem Licht oder Licht mit größeren Frequenzlücken versagt er in aller Regel.

Das Bärenfoto beweist, dass es auch bei breitbandigem Tageslicht nicht klappt. Der Bär ist nicht lila, der Bär ist in Natura in einem relativ dunklem Braun gehalten.

Die Hersteller werten u.a. das Verhältnis der drei RGB-Kanäle gegeneinander aus und können bei leichten Farbstichen korrigierend eingreifen. Das funktioniert aber auch nur dann einigermaßen, wenn nicht stark unter- oder überbelichtet wurde.

Was verstehst Du unter "stark unter- oder überbelichtet"? Weißer Schnee ist aus der Kamerasicht sicherlich überbelichtet, wenn er am Bild weiß dargestellt ist - und eine schwarze Dampflokomotive unterbelichtet, wenn sie schwarz dargestellt ist. Rein faktisch betrachtet wären dann beide korrekt belichtet.

Genau so sehe ich das auch. Das Foto wurde im Schatten gemacht. Schatten ist tagsüber durch das Licht vom blauen (!) Himmel blau. Ist nun mal so, auch wenn uns die Auge/Hirn-Kombination dabei manchmal zum Narren hält. ;)

Du liegst total verkehrt. An diesem Tag war nicht annähernd ein blaues Stück Himmel zu sehen, es war eine durchgängige, halbwegs gleichmäßige, weiße Wolkendecke, die sich am Himmel breit gemacht hatte. Es war also perfekt diffuses Licht, auch gut zu sehen, dass kaum erkennbare Schatten unterhalb des Tieres erkennbar sind.

Und selbst dann, wenn das Tier im Schatten gewesen wäre: von einer Automatik erwarte ich, dass dies erkannt wird und in der Kamera das Selbe statt findet wie in meinem Kopf: dass auftretende Spitzen in machen Farbbereichen im Licht heruntergeregelt werden. Aber offensichtlich ist man da noch nicht ganz so weit.
:rolleyes:
 
.... von einer Automatik erwarte ich, dass dies erkannt wird und in der Kamera das Selbe statt findet wie in meinem Kopf: dass auftretende Spitzen in machen Farbbereichen im Licht heruntergeregelt werden. Aber offensichtlich ist man da noch nicht ganz so weit.
:rolleyes:

Bitte entschuldige, dass ich Dir zu nahe trete - aber bei Deinen Erwartungen an eine Kameraautomatik solltest Du Dir vielleicht lieber eine Motivklingel wünschen. Das ist einfacher zu verwirklichen.:)

Wie soll denn der AWB wissen, was in Deinem Kopf vorgeht. Willst Du das weiße Blatt Papier im Sonnenuntergang in neutral weiß haben und damit die Lichtstimmung killen? Oder bei woligem Himmel - auch sehr hohe Farbemperatur - das dann stärker betonte Blau raushaben?

Da wird Dir keine Automatik der Welt das selig machende allgemeingültige Ergebnis liefern.

Schönen Gruß
Karl
 
(...)
Du liegst total verkehrt. An diesem Tag war nicht annähernd ein blaues Stück Himmel zu sehen, es war eine durchgängige, halbwegs gleichmäßige, weiße Wolkendecke, die sich am Himmel breit gemacht hatte. Es war also perfekt diffuses Licht, auch gut zu sehen, dass kaum erkennbare Schatten unterhalb des Tieres erkennbar sind.
(...)
Total verkehrt?
Die Weißabgleiche "Schatten" und "Bewölkt" gehen beide von sehr hoher Farbtemperatur aus, also blau. Sie sind so dicht beieinander, daß viele Kameras gar nicht dazwischen unterscheiden und nur eine Option anbieten. Wenn der Himmel bedeckt und kein direktes Sonnenlicht zu erwarten ist, stellt man den Weißabgleich eben manuell auf "Bewölkt". Das mache ich selbst bei meiner S5, die von Haus aus einen ausgezeichneten automatischen Weißabgleich bietet.

BTW: Wenn der Bär links lila ist, dann ist der rechte Bär gelb-grün.
 
Da wird Dir keine Automatik der Welt das selig machende allgemeingültige Ergebnis liefern.

Danke dass Du meine Beobachtung bestätigst!
;)


Ja, total verkehrt, wenn Du annimmst, dass oberhalb vom Bären noch irgendwas ist, bevor der Himmel kommt.

Die Weißabgleiche "Schatten" und "Bewölkt" gehen beide von sehr hoher Farbtemperatur aus, also blau. Sie sind so dicht beieinander, daß viele Kameras gar nicht dazwischen unterscheiden und nur eine Option anbieten. Wenn der Himmel bedeckt und kein direktes Sonnenlicht zu erwarten ist, stellt man den Weißabgleich eben manuell auf "Bewölkt". Das mache ich selbst bei meiner S5, die von Haus aus einen ausgezeichneten automatischen Weißabgleich bietet.

Aber das ist hier gar nicht das Thema. Mir ist selbst auch bewusst, dass ich in dieser Situation wohl besser dran gewesen wäre, hätte ich einen der anderen Weißabgleichsautomatiken gesetzt. Oder noch besser wäre ich wohl gefahren, wenn ich eine Farbmessung vorgenommen hätte (beispielsweise eine neutralgraue Graukarte abfotografieren und diesen Wert als Weißabgleich nehmen).

Aber all das beantwortet meine Eingangsfrage nicht: Wie genau funktioniert der automatische Weißabgleich (meinetwegen bei Canon).

BTW: Wenn der Bär links lila ist, dann ist der rechte Bär gelb-grün.

Braun ist nichts anderes als ein sehr dunkles Gelb. Demnach MUSS der Bär gelblich sein. Wie hoch jetzt der Anteil von Grün ist, darauf habe ich nicht so genau geachtet. Leider sind meine beiden Monitore noch nicht kalibriert (der Spyder ist bereits bestellt), aber nach meiner Erinnerung entspricht meine Bearbeitung mehr der Realität als das, was unbearbeitet aus der Kamera kommt.
 
Ähm, das Fell eines Kragenbären schimmert nun einmal bläulich bei bewölktem Himmel. Google doch mal nach Kragenbär, Gorilla, schwarzer Labrador usw.! Demnach würden sehr viele Kameras bei der WB total daneben hauen.

Das rechte Foto hat einen klaren Gelbstich. Ist aber alles auch Geschmacksache, wie man die WB gerne hätte. Ich glaube, der Mensch hat es von Natur aus gerne etwas wärmer. DSLRs sind sehr neutral eingestellt, was sie oft eher kühl wirken lässt. Eine Kritik an der Kamera halte ich jedenfalls für unangebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde Dir bereits im zweiten Post erklärt, mußt Du nur mal lesen.

Hab ich gelesen - nur scheine ich das entweder nicht zu verstehen, oder es steht dort Unsinn:

Beim automatischen Abgleich (engl. automatic white balance, AWB) sucht die Kamera nach einer für sie weiß erscheinenden Fläche.

Dieses Zitat stammt aus dem Artikel bei Wikipedia. Beim meinem zweiten Bild gibt es 2 Stellen mit weiß erscheinenden Flächen: die ausgefressene Lampe oben und der Erste-Hilfe-Kasten an der Wand. Die ausgefressenen Lichter der Lampe eignen sich meiner Meinung nach nicht für den Weißabgleich (steht auch so im Wikipedia-Artikel) - aber der Erste-Hilfe-Kasten sehr wohl. Nur: wenn ich diesen als Referenz für den Weißabgleich in Photoshop heranziehe, wird das Bild extrem in Richtung Blau bzw Blaugrün verschoben, sodass kaum noch ein Rotanteil übrig bleibt (sogar das rote Kreuz wird dann fast grau).

Nö, ich vermute mal, dass es so nicht funktioniert. Oder falls doch, dann ist es tatsächlich der Grund, warum es nicht klappt. Der Weißabgleich sollte niemals bei der hellsten Stelle angewandt werden, weil genau dort die Gefahr eines Tonwert-Abrisses an einer oder zwei der drei Grundfarben besteht. Und das halte ich für eine eher sehr schlechte Lösung für einen automatischen Weißabgleich.
 
Ähm, das Fell eines Kragenbären schimmert nun einmal bläulich bei bewölktem Himmel. Google doch mal nach Kragenbär, Gorilla, schwarzer Labrador usw.! Demnach würden sehr viele Kameras bei der WB total daneben hauen.

Nur ein kleiner Hinweis: das hier ist ein Brillenbär und kein Kragenbär. Aber die beiden sehen sich ziemlich ähnlich und auch von der Fargebung her sind sie scheinbar ident.

Und wenn ich mir die Bilder angucke, die Google bei der Bildersuche rausspuckt, dann muss ich sagen, dass die meisten eher meiner Farbgebung entsprechen als die meiner Kamera beim AWB.

Das rechte Foto hat einen klaren Gelbstich. Ist aber alles auch Geschmacksache, wie man die WB gerne hätte. Ich glaube, der Mensch hat es von Natur aus gerne etwas wärmer. DSLRs sind sehr neutral eingestellt, was sie oft eher kühl wirken lässt. Eine Kritik an der Kamera halte ich jedenfalls für unangebracht.

Wie schon gesagt: im Moment sind meine Monitore (noch) nicht kalibriert, vielleicht scheint bei Euch meine Bearbeitung etwas zu gelblich. Das räume ich ja gerne ein.

Dennoch: als "kühl" empfinde ich die meisten Bilder meiner Kamera nicht ein, im Gegenteil: in den meisten Fällen stimmen die Bilder ganz gut. Nur gibt es immer wieder extreme Ausreißer. Und mit DSLR hat das auch nicht viel zu tun: meine kleine FujiFilm Finepix F10 macht noch deutlich kühlere Bilder.

Und warum wird immer gleich alles als (negativ angehauchter) Kritik angesehen? Darf man wirklich keine technsichen Fragen mehr stellen, ohne dass man solche Sachen unterstellt bekommt?
 
sich mit nichtkalibriertem Monitor über falschen Weißbagleich aufregen kann schnell nachhinten losgehe. (ich habe zwar auch keinen, aber da sollte zunächstmal die Fehlerquelle zweifelsfrei ermittelt werden). Das rechte Bild sieht nach Sonnenuntergang aus, deutlich gelbstichig.

Ach nochwas: Es gibt den richtigen Weißabgleich nicht! Der Weißabgleich will alles auf ein neutrales Maß bringen, dass hat meistens auch mit deienr Wahrnehmung zu tun, das Auge macht auch "Weißabgleich", aber in viele Fällen ist eine neutrale Darstellung auch alles andere als gewünscht oder zudem passend, was man in Erinnerung hat. Da ist es dann eher das kräftige rot des Sonnenuntergangs, was man haben möchte und nicht die Version mit dem "korrektem" Weißabgleich.
 
Dennoch: als "kühl" empfinde ich die meisten Bilder meiner Kamera nicht ein, im Gegenteil: in den meisten Fällen stimmen die Bilder ganz gut. Nur gibt es immer wieder extreme Ausreißer. Und mit DSLR hat das auch nicht viel zu tun: meine kleine FujiFilm Finepix F10 macht noch deutlich kühlere Bilder.
Dann soltest du deinen Monitor erst recht mal überprüfen. ;) Ich meine, ich kann ja nachvollziehen, dass dir das linke Bärenbild (übrigens danke für die Korrektur meiner beschränkten Artenkenntnis :)) zu bläulich ist. Bei mir am Monitor ist das Fell ja auch bläulich. Aber das scheint eben gar nicht so unnatürlich zu sein. Also im schlimmsten Fall sage ich, dass die WB im Original etwas kühl abgestimmt ist. Ein "extremer Ausreißer" ist das sicherlich nicht. Sonst würde die Behauptung auch nicht von gleich mehreren Leuten kritisiert werden.
 
Kann mir jemand erklären, wie die Kamera bei der Weißabgleichsautomatik vorgeht?
Grundsätzlich erst einmal genau so, wie Tiefenunschärfe schreibt: Der Sensor nimmt an verschiedenen Stellen die Farbwerte der Kanäle rot, grün, blau und setzt Korrekturfaktoren so, dass das Mittel der jeweiligen Kanäle mit diesem Faktor multipliziert etwa gleich ist (neutralgrau). Ob dazu das ganze Bild ausgewertet wird oder einzelne Bereiche stärker gewichtet werden, ob die Korrekturfaktoren einfach nur auf neutralgrau oder sonst wie getrimmt werden usw. ist - wie ebenfalls schon geschrieben - Geheimnis der Hersteller.

Ich würde das gerne nachvollziehen können, warum der Weißabgleich manchesmal so gar daneben liegt.
Weil der Sensor andere Absorptionskurven als das menschliche Auge hat und die menschliche Wahrnehmungsphysiologie selbst innerhalb einer einzigen Lichtsituation je nach betrachtetem Motiv und dessen Umfeld den Weißabgleich anpasst.

Anbei 2 Beispiele: Bild 1 ist so, wie das Bild aus der Kamera kommt (mit DxO Optics pro entwickelt und in Photoshop verkleinert), beim Bild 2 hab ich dann zusätzlich beim Weißabgleich Hand angelegt.
Und schon sind wir beim Faktor Subjektivität, der dabei auch nicht zu vernachlässigen ist. Du findest offensichtlich #2 "besser" (sonst hättest du nicht so korrigiert), aber #1 scheint mir "realistischer". Und da kommen wir zur ebenfalls bereits gestellten Frage, woher die Kamera wissen soll, was du möchtest.

Siehe die angefügten Bilder: im ersten Bild scheint es doch hauptsächlich Farbtöne von Rot bis Gelb zu geben, in meiner Bearbeitung sieht es schon deutlich besser und stimmiger aus (jedenfalls aus meiner Erinnerung heraus).
Siehst du: wieder Subjektivität der Wahrnehmung. Nicht mal zwischen verschiedenen Menschen einheitlich, so also selbst für eine künstliche Intelligenz nicht zu knacken.

Das Bärenfoto beweist, dass es auch bei breitbandigem Tageslicht nicht klappt.
Die Aussage von Steffen Rentsch stimmt schon. Ursache sind die bereits genannten verschiedenen Absorptionsspektren. Aufgrund des gleichmäßigeren Spektrums des Tageslichts ist dort das Problem seltener, bei Kunstlicht ein Danebenliegen aber quasi zwangsläufig.

Was verstehst Du unter "stark unter- oder überbelichtet"? Weißer Schnee ist aus der Kamerasicht sicherlich überbelichtet, wenn er am Bild weiß dargestellt ist - und eine schwarze Dampflokomotive unterbelichtet, wenn sie schwarz dargestellt ist. Rein faktisch betrachtet wären dann beide korrekt belichtet.
Ein korrektes Histogramm hat mit dem Weißabgleich nichts zu tun. Sind die Werte im RAW zu niedrig, sind die Korrekturfaktoren zu ungenau bis nicht mehr ermittelbar (Division durch 0). Sind die Werte im RAW zu hoch (aufgrund der Absorptionskurven ist ein Weiß in der EBV im Sensor noch kein "Weiß"), werden einzelne Kanäle früher als andere oder gar alle auf den maximal speicherbaren Zahlenwert begrenzt und dadurch die Korrekturfaktoren ebenfalls verfälscht. Auch hier stimmt also das von Steffen Rentsch geschriebene.

An diesem Tag war nicht annähernd ein blaues Stück Himmel zu sehen,
Das ist völlig egal. Die Rayleigh-Streuung macht Tageslicht blau und hat nichts mit "wolkenfrei" zu tun. Eine Wolkendecke bewirkt nur, dass die Polarisation, mit der wir das gestreute Blau senkrecht zur Sonne filtern könnten, verloren geht und der Polfilter wirkungslos wird. Da mit Wolkendecke kein direktes Sonnenlicht, welches den höheren Blauanteil ausgleichen könnte, mehr durchkommt, ist Licht bei bewölktem Himmel genauso wie im Schatten eher bläulich. Die Wolkendecke erschien dir nur "weiß", weil dein Auge sich der Lichtfarbe angepasst und keine helleren Referenzen hatte. Der Weißabgleich "bewölkt" färbt ein Bild nicht ohne Grund wärmer.

von einer Automatik erwarte ich, dass dies erkannt wird und in der Kamera das Selbe statt findet wie in meinem Kopf:
Lies dir den Satz nochmal durch. Von einer Automatik Denken erwarten, und dann noch subjektives? ;)

dass auftretende Spitzen in machen Farbbereichen im Licht heruntergeregelt werden. Aber offensichtlich ist man da noch nicht ganz so weit. :rolleyes:
Die Annahme, dass immer die anderen dumm sind, ist sicherlich einfach - aber oft falsch. Begründung siehe oben. Und Spitzlichter haben auch nicht direkt etwas mit Weißabgleich zu tun.

Mir ist selbst auch bewusst, dass ich in dieser Situation wohl besser dran gewesen wäre, hätte ich einen der anderen Weißabgleichsautomatiken gesetzt. Oder noch besser wäre ich wohl gefahren, wenn ich eine Farbmessung vorgenommen hätte (beispielsweise eine neutralgraue Graukarte abfotografieren und diesen Wert als Weißabgleich nehmen).
Hätte nur insofern mehr geholfen, als dass du eine Kontrolle gehabt hättest, welche Stelle des Bildes für den Weißabgleich herangezogen wird und du Metamerieeffekte vermeidest. Aber da sind wir wieder bei der Frage: Welche Stelle des Motivs entscheidet denn nun über den Weißabgleich? Du stehst mitten auf der nächtlichen Straße - in die eine Richtung rote Ampel, in die andere grün. Trotzdem erkennst du beide Male den Mittelstreifen als weiß...

Braun ist nichts anderes als ein sehr dunkles Gelb.
Braun ist viel zu ungenau definiert; deine pauschale Behauptung trifft es also auch nicht. Wusstest du eigentlich, dass es regional für "gleiche" Farbbereiche unterschiedlich viele Wörter für deren Nuancen gibt? Verdammte subjektive Farbwahrnehmung. :(

im Moment sind meine Monitore (noch) nicht kalibriert
Das solltest du nachholen, denn angesichts der subjektiven Farbwahrnehmung und unterschiedlicher Monitore ist das das einzige, was das Problem etwas entschärft.
 
Die AWB funktioniert nur bei breitbandigem (Tages- oder Kunst-) Licht zuverlässig, bei schmalbandigem Licht oder Licht mit größeren Frequenzlücken versagt er in aller Regel.

Der Weißabgleich funktioniert unabhängig davon, ob die Lichtquelle breitbandig (thermisch) oder extrem schmalbandig (RGB-Laser) ist.
Die Kamera merkt es (zumindest bei Grau- und Weißtönen) nicht mal.

Nach vollzogenen Weißabgleich ist zwar Neutralgleich neutral, Farbshifts von farbigen Flächen bleiben. Das Problem gibt es aber auch bei anderen Farbtemperaturen.
Bei Glühlampenlicht werden rote Farbtöne heller. Selbst bei perfekter Anpassung der Farbmatrix. Blau wird dunkler.

Kennt man aber auch vom menschlichen Auge: Kornblum-Blau wird am Lagerfeuer zu einem satten Schwarz ...
 
Der Weißabgleich funktioniert unabhängig davon, ob die Lichtquelle breitbandig (thermisch) oder extrem schmalbandig (RGB-Laser) ist.
Wenn wir unter "funktionieren" einen halbwegs passablen AWB ohne all zu große Farbverschiebungen verstehen, funktioniert er mit Kunstlicht nicht: seine Eingangsparameter sind die Farbvalenzen, deren Eingangsparameter ist neben der Absorptionskurve das Spektrum. Ist das faktisch nicht existent, gibt es kaum noch Gradation und damit im Ergebnis die genannten Farbstiche - AWB versagt.
Ich habe sehr viele Aufnahmen mit Kunstlicht und habe vor Tonwertkurven und Profilen selbst mit manuellem Weißabgleich dann nur die Wahl zwischen Absaufen von Farben in Gelb oder anderen in Blau.
 
WERBUNG
Zurück
Oben Unten