Zu den äußeren Hebriden zählen auch noch South Uist / Benbecula / North Uist.
Wir waren dieses Jahr im Juni dort (Sch.... Wetter), und ich muss (als totaler Schottland-Fan) leider sagen, dass die Uists eine ziemliche Enttäuschung waren. Man merkt leider sehr, dass es eine ziemlich strukturschwache Gegen ist, und die Bewohner es wirklich nicht leicht haben. Wo in anderen Gegenden Schottland meistens alles recht proper und niedlich ist, gibt es auf den Uists schon eine ganze Menge ziemlich verfallenes. Wir waren unglaublich glücklich, dass das einzig wirklich proper aussehende Haus, dass wir auf den Inseln entdecken konnten, sich dann glücklicherweise als unser vorgebuchtes Inn entpuppte. Vieles, was wir an B&B beim Durchqueren der Inseln gesehen haben, sah alles andere als einladend aus.
Die Landschaft ist auch sehr karg, der Übergang über Benbecula nach North Uist ist dann sehr von Wasser durchzogen (das einzige, was uns auf den Uists gefallen hat). Wirklich sehens- und fotografierenswertes konnten wir nicht entdecken. Das sogenannte Ormacleit Castle ist eher ein verfallener Bauernhof, und in der Balranald Bird Reserve haben wir exakt 1 Oyster Catcher gesehen und ein paar wenge Möwen. Wir haben dann mit viel Glück als letztes Auto auf die nächstmögliche Fähre nach Harris schlüpfen können und waren dafür ausgesprochen dankbar.
Lewis und Harris haben uns erheblich viel besser gefallen.
Am Südende Leverburgh auf Harris angekommen, sind wir erst nach Luskentyre an der West- / Atlantikseite rausgefahren. Der Strand ist absolut unglaublich, wenn man'snicht gesehen hat, glaubt man es nicht. Riesig, breit, fein-weißsandig mit türkisem Wasser wie in der Karibik, aber dahinter Highland-Panorama. Irre. Überhaupt gibt es auf Harris wunderschöne Strände satt. Nur das mit dem Baden war bei den Temperaturen so gar nichst....
Danach auf der Ostseite an Loch Seaforth entlang bis zur Ostküste. Sehr schöne Blicke von der (natürlich single track) Strasse am recht steilen Hang herunter auf das Loch. Unter (den wie üblich an der Strasse frei laufenden) Schafen haben wir einen eindrucksvollen Widder mit riesigen, spiraligen Hörnern gesehen, der sich artig vor dem Hitnergrund des Lochs hat fotografieren lassen. Aus dem Auto bin ich lieber nicht ausgestiegen!
Unter im Örtchen (Namen habe ich vergessen) gibt es eine Jugendherberge, das muß die winzigste der Welt sein (oder nahe dran), mehr als ein Zimmer kann die nicht haben!
Auf dem Weg nach Norden geht es durch ziemlich gebirgige Passagen, die wohl früher die Inselteile (Lewis und Harris sind eigentlich eine Insel) so effektiv getrennt haben, dass die Teile unterschiedliche Namen haben. Im nördlichen Teil auf Lewis ist es dann (im Vergleich zu den Uists) schon wieder wesentlich zivilisierter und es gibt auch einiges zu sehen. Callanish Standing Stones sind zwar kein Stonehenge, dafür kann man direkt dazwischen herumlaufen und es ist auch nicht allzu voll, auch wenn am Tag vor der Sonnenwende schon die ersten Esoteros nebenan gecampt und stimmungsvolle Trommelmusik gemacht haben. CarlowayBroch ist ein recht alter, noch teilweise erhaltener Stein-Wohnturm, der leicht zugänglich ist. Butt of Lewis mit geologisch interessanten (weil wohl extrem alten) Steinformationen (Lewis-Gneis) und Tiumpan Head mit schöner Aussicht Richtung Festland sind sehenswert. In Stornoway gibt es Lews Castle (so la-la, aber von außen kostenlos). In Stornoway war auch gerade eine (ebenfalls kostenlose) Ausstellung zu den berühmten Lewis Chess Men, die auch sehr interessant war. Bis St.Kilda haben wir es nicht geschafft, das soll sich aber wohl durchaus lohnen.
Wir waren eine Nacht auf Uist und zwei Nächte auf Lewis, mein Fazit wäre: Uist weglassen, kann man sich absolut sparen. Für Lewis und Harris waren diese zwei Nächte ausreichend, um weitestgehend alles zu sehen. Das hat sich gelohnt, so bald müssen wir aber nicht wieder hin. Landschaftlich fanden wir es sowohl auf Mull (großartig!) als auch auf Skye sowie in Wester Ross / Sutherland wesentlich schöner und lohnenswerter, auch historisch gibt es da jeweils mehr zu sehen und zu entdecken. Die Anreise auf die äußeren Hebriden ist mit der Fähre auch durchaus aufwendig.