Rein theoretisch sind Manipulationen - falls möglich - an zwei Stellen möglich:
1.: In der Kamera selbst: Die Auslösezahl, die die Kamera in den EXIF-Daten jedes Bildes speichert, wird manipuliert. Diese Möglichkeit erscheint mir sehr unwahrscheinlich.
2.: Nachträglich in den EXIF-Daten von mit der Kamera geschossenen Bildern: Du schießt ein Bild und der Verkäufer der Kamera lädt es auf seinen PC. Dort manipuliert er die EXIF-Daten und zeigt dir eine gefälschte Auslösezahl. Dass dies möglich ist, erscheint mir wesentlich wahrscheinlicher.
Abhilfe zu Variante 2: Du nimmst zur persönlichen Übergabe dein eigenes Notebook mit, ziehst ein frisch von dir geschossenes Foto auf deine Festplatte und guckst es z.B. im
Infogucker an.
Unabhängig davon war mir diese Frage beim Kauf meiner gebrauchten D750 Anfang des Jahres (unter 10.000 Auslösungen) nicht wichtig. Ein Verschluss kann nach 30.000 Auslösungen kaputt gehen oder 300.000 Auslösungen durchhalten - abhängig von der Nutzung.
Für mich war der äußere Zustand der Kamera und das Erscheinungsbild des Verkäufers (Anrede und Orthografie bei der Kontaktaufnahme über ein bekanntes Kleinanzeigenportal) wichtig. War alles stimmig und die Kamera sah auch noch beinahe ungebraucht aus, also bestand für mich kein Zweifel an der Richtigkeit des Zählers.
Infolge dieser Priorität stellt sich mir auch die Frage, wie wenig lukrativ eine professionelle Fälschungssoftware für Auslösezahlen wäre. Wenn man eine solche Software einfach bekommen könnte, wäre das in den einschlägigen Foren bekannt. Da man sie offenbar nicht so einfach bekommt, wäre - sofern sie existiert - der Kreis der Abnehmer relativ klein und das Ganze damit unlukrativ.
Kameras von Berufsfotografen, die schon 200.000 oder mehr Auslösungen auf dem Buckel haben, sieht man das in der Regel äußerlich (Abnutzungsspuren an den Gummis, Abriebspuren an Tastenbeschriftungen, ggf. Macken etc.) deutlich an.