ich frage mich gerade allen ernstes wie man den vor 20 jahren so drauf gewesen sein muss als es diesen ganzen nonsens nicht gab. mich hat nie einer gefragt ob er einen beim sport, bei einer vereinsfeier, bei einer abschlussfeier der schule, ausbildung, fortbildung ablichten darf. mitlerweile muss man selbst auf der kleinsten dorf hallen mikado meisterschaft eine klausel in die anmeldung schreiben das man mit den bildern einverstanden ist.
Vor 20 Jahren waren Deine Fotos für Dich und ggf. andere Menschen, von denen die Eltern und Kinder nie hören würden und im schlimmsten Falle wurden solche Fotos von irgendwelchen Pädaphilen missbraucht, ein Thema, das aber damals auch noch nicht sooo stark in der öffentlichen Wahrnehmung und damit als Angst im Kopf der Eltern war.
Heute kennt aber jeder die (meisten) Möglichkeiten digitaler Fotos, und die meisten Fotos werden wohl auch im Internet veröffentlicht.
Und es weiß auch jeder, was man damit für Schindluder treiben kann.
Meine Meinung: Fotos von Kindern, egal ob eigenen oder fremden, sollte man nicht posten (vielleicht mit Ausnahme von professionellen Fotografen, die eine Erlaubnis dazu haben und diese Fotos nur zu Werbezwecken nutzen).
Mobbing ist eine Missbrauchsmlglichkeit für Kinderfotos, Nutzung auf pornografischen Seiten eine andere, aber meist wird es schlicht darum gehen, dass nicht jedes Kind einen Kommentar zu Ereignis X oder Aussehen Y auf dem geposteten Foto von Nachbarn, Klassenkameraden, Lehrern, Verkäufern, etc. pp. will.
Selbst wenn das Foto gut ist und das Kind nicht in einer "kompromittierenden Situation" (mit Spinat-Schute etc.) zeigt, kann es aus Kindersicht oder Sicht des Jugendlichen doch peinlich sein oder man möchte wenigstens nicht darauf angesprochen werden.
Es reicht schon und ist mMn nicht in Ordnung, wenn Eltern unter Klarnamen "lustige" oder für das Kind peinliche Situationen im Netz für jedem frei zugänglich erzählen.
Die Eltern möchten auch keine Fotos von sich, die der beste Kumpel am Ende des letzen Saufabends aka Geburtstagsfeier oder Stammtisch gemacht hat.
Oder wie Mama zu Hause die neue Unterwäsche anprobiert hat, die doch 2 Nummern zu klein war.
Selbst makellose Seiten mit makellosen Fotos und Allerweltsgeschichten können für Kinder peinlich sein - wann und warum, das weiß man doch vorher nicht, daher sollte man dies einfach lassen und seine Fotos und Geschichten im Freundes- und Familienkreis lassen, und am besten dort nicht digital, sondern ausbelichtet herumzeigen.
Wer erinnert sich nicht an peinliche Fotos, peinliche Geschichten, die die Eltern immer wieder zeigen und erzählen mussten und die man am besten begraben hätte?
Wie schlimm muss es sein, wenn dieses jetzt allen möglichen Freunden, "Feinden" (zynische Erwachsene und Gleichaltrige, die einen nicht mögen) und vielen anderen, die einen kennen und kennenlernen könnten, zugänglich gemacht werden?
Ich bin immer wieder entsetzt, wie leichtfertig Erwachsene mit der Privatsphäre ihrer Kinder umgehen, wenn sie sie in Videos, Blogs und auf Fotoseiten oder in Foren offen und teils mit Klarnamen (Vornamen) zeigen.
Ob die Eltern es auch gut fänden, wenn ihre Eltern, Freunde, Chefs, Kollegen das gleiche mit ihnen täten?
LG
Frederica