Alinee
Themenersteller
Hallo,
Nachdem das Interesse am Atlas Athlete doch sehr groß zu sein scheint, will ich nach den ersten 4 Wochen mal meine Erfahrungen mit diesem Newcomer auf dem Markt schildern.
20190403_183145 by Chris, auf Flickr
Die Suche nach dem "perfekten" Foto-Rucksack ist bei mir so alt, wie meine Begeisterung fürs Fotografieren.
Und ich hatte schon diverse Rucksäcke und hab viel probiert.
Angefangen über Deuter mit Foto-Inlays, Extreme Rucksäcke, Lowepro, Mantona, Jack Wolfskin, Mindshift und F-Stop war so ziemlich alles dabei.
Und das hat auch immer gut funktioniert, bis wir irgendwann angefangen haben, die Fotografie auch noch mit längeren Wanderungen zu verbinden.
Wenn man 1-2km irgendwohin geht, spielt der Rucksack nur eine geringe Rolle. Wenn alles reinpasst... Wunderbar.
Wenn man aber Hikes von 30km Länge und >1000hm an einem Tag macht, wird der Rucksack plötzlich das wichtigste Utensil.
Denn dann sind neben Kamera, 2-3 Objektiven, Akkus, Filter und anderem Fotokram plötzlich noch 4-6l Wasser, GPS, Satelliten-Telefon Powerbanks, Klamotten, Essen, erste Hilfe Sets, Decke, Wasserfilter und und und dabei.
Und da brauch man vor allem etwas bequemes auf dem Rücken und Entlastung für die Schultern.
Und da wird es dann auf dem Markt plötzlich ganz dünn.
Deuter war vom Tragekomfort immer meine Nummer eins. Aber Fotorucksäcke von denen gibt's nicht und mit irgendwelchen Taschen im Rucksack ist das einfach Grütze. Das Gewicht ist nicht gut verteilt oder man packt ständig alles aus und wieder ein.
Die Rucksäcke von Extreme, Lowepro eignen sich überhaupt nicht zum wandern aus meiner Erfahrung. Instabil, dünne Tragegurte oder Beckengurte oder man schwitzt wie Schwein am Rücken.
Und am Jack Wolfskin ACS Photopack, dem F-Stop Tilopa und dem Mindshift Ultralight gab es immer wieder Details, die mich beim wandern gestört haben.
Also wieder das Internet studiert, Youtube rauf und runter geschaut und eigentlich schon fast beim Shimoda 30l gelandet.
Aber dann hab ich durch Zufall noch ein Empfehlung für den Atlas Athlete gesehen. Und je länger ich mir angeschaut habe, was der Rucksack kann, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass ich den entwickelt haben könnte
Für mich ist er also auch nach so wenigen Wochen bereits der beste Rucksack, den ich jemals hatte. Und in vielen Dingen nah an der Perfektion.
Was ihn ausmacht, worauf man achten muss und wofür er nicht gemacht ist, will ich mal in den nächsten Sätzen erklären
Das wichtigste zuerst: Es gibt ihn nur Amerika zu bestellen und auch nicht bei Amazon und Co.
Als nächstes ist da der Preis. Ich hab den Scheibenwischer von meiner Frau zu sehen bekommen, nachdem ich das Teil bestellt hatte... Mittlerweile will sie auch einen haben
Rucksack+Versand+Zoll und Steuern summieren sich auf deftige 450-470Euro. Je nach Dollarkurs.
Dafür hätte ich auch 4 Jack Wolfskin kaufen können. Dafür gibt es aber auch eine Lebenslange Garantie. Was das ausmacht, werde ich hoffentlich nie rausfinden, aber es beruhigt schon mal ein wenig.
Den Rucksack gibt es in neutralem Schwarz und einem hübschen Gelb/Grau. Sieht klasse aus... Aber wenn ich auf Fotopirsch im Wald unterwegs bin, will ich was dunkles haben ;-)
Man kann aus 2 unterschiedlichen "Rückengrößen" auswählen. Wobei dabei im Grunde nur das Alu-Gestell variiert. Trotzdem praktisch. Und man kann das Gestellt herausnehmen, wenn er mal richtig klein werden muss.
Ich habe die große Variante gewählt (bin 1.84m) und er passt hervorragend.
Aber kommen wir mal zum wichtigsten...
Was passt rein ins Fotofach?
Hier mal ein Setup, wenn ich mit beiden Kameras unterwegs bin:
Im Rucksack sind dann:
Fuji X-T2 mit einem Small Rig mit angesetztem 50-230mm (das Objektiv wird verkauft und durch das 100-400 ersetzt).
Fuji 18-55mm
Sony a6500 mit angesetzem Sigma 16mm f1.4, Sony 50mm f1.8.
Ladegerät, SD Karten Etui und Gurt.
So sieht's dann aus:
20190403_181930 by Chris, auf Flickr
Die maximale Höhe sollte ca. 12cm sein. Mit Batteriegriff wird es also in vielen Fällen eng.
Das ist aber blos die "kleine" Variante.
Man kann noch den oberen Teil mit der kleinen Lasche nach innen falten und bekommt dann nochmal Platz für 3-4 kleine aufrechtstehende Objektive oder wie hier das Sony FE 70-300G mit angesetzter Sonnenblende. Oder eben das 100-400.
20190403_181950 by Chris, auf Flickr
Aus meiner Sicht also mehr als genug Platz für die normale Ausrüstung. Wobei DSLR User tatsächlich prüfen sollten, wie groß ihre Kameras und Objektive sind. Da muss vermutlich das eine oder andere gelegt werden oder der Batteriegriff abgenommen werden.
Andere Hersteller haben da deutlich tiefere Inlays. Das hat dafür natürlich Vorteile, aber auch einen ziemlich entscheidenden Nachteil: Im Normalfall drückt alles, was im Daypack ist, dann von oben auf die ICU.
Beim Athlete ist aber das Daypack über die gesamte Höhe des Rucksacks nutzbar. So dass man auch schwere Dinge im Daypack bis zum Boden des Rucksacks laden kann und damit das Gewicht mehr auf die Hüftgurte verteilt.
Klingt banal, aber glaubt mir... Es trägt sich plötzlich alles so viel besser.
20190403_182627 by Chris, auf Flickr
Das graue ist die ICU. Und davor kann man den Rucksack nach Herzenslust beladen ;-) Auch ein Laptopfach direkt an der ICU ist dabei.
Überhaupt sind die Gurte wirklich schön zu tragen. Der Beckengurt ist sogar abnehmbar. Wenn auch leicht umständlich. Das ist nicht dafür gedacht, dass man das jeden Tag tut ;-) Aber als Option gut zu haben.
Aber er ist unglaublich gut gepolstert und sehr steif. Wenn das Teil auf der Hüfte sitzt, dann bewegt sich da am Rucksack nix mehr ;-) Und er lässt sich dadurch auch sehr einfach auf den Bauch drehen um ans Fotofach zu kommen. Nutze ich selten, aber meine Frau macht das quasi nur so.
Weiteres schönes Extra am Beckengurt ist der ausfaltbare Objektivköcher oder Flaschenhalter... Sogar eine 1,5l Pepsi lässt sich da unterbringen. Oder das 70-300:
20190403_182233 by Chris, auf Flickr
20190403_182259 by Chris, auf Flickr
Taschen hat das Teil auch mehr als reichlich. Alleine das oberste Fach direkt auf dem Rucksack hat Platz für ein Tablet oder meine Bose QC35 in der Verpackung. Quasi fast so viel wie der Jack Wolfskin als ganzes Daypack hatte
20190403_182536 by Chris, auf Flickr
Es gibt noch eine Innentasche auf der Rückseite der großen Lasche mit Schlüsselhalter.
Und ein "Netz" auf der Vorderseite des Rucksacks für z.B. Jacken oder ähnliches. Da kommt man dann einfach zu jeder Zeit dran. (Das Ding mit dem Atlas Logo drauf ;-))
20190403_183300 by Chris, auf Flickr
Das Stativ wird unspektakulär an der Seite befestigt:
20190403_183434 by Chris, auf Flickr
Und eine Regenhüllte gibt es auch:
20190403_183219 by Chris, auf Flickr
Die kann an und abgeklippst werden.
Das sind Standard-Sachen die andere Hersteller genauso beherrschen.
Interessant wird es wiederum bei der Trinkblase.
Diese wird auf der rechten Seite des Rucksacks in eine eigens dafür öffnende Tasche geschoben und der Schlauch dann über das Innenfach wieder zwischen den Gurten nach Außen geführt.
20190403_182817 by Chris, auf Flickr
20190403_183056 by Chris, auf Flickr
Dieses Fach ist mit speziellem Wasserabweisendem Stoff vom Innenleben getrennt (in blau gut zu sehen).
Selbst wenn also mal der Schlauch aus der Trinkblase reißt, dürfte dem Equipment kaum was passieren.
So simpel, aber genial gelöst.
Bei F-Stop muss man für dieses Detail noch mal einen extra Trinkblasen-Beutel kaufen.
Und noch etwas sinnvolles hat diese Art der Unterbringung... Man kann mit einem Stativ auf der anderen Seite den Rucksack wunderbar "austarieren".
Bei den meisten anderen Rucksäcken ist die Trinkblase direkt am Rücken und drückt dann oft dagegen oder das Wasser erhitzt sich durch die Körperwärme schneller. Oder wie beim F-Stop drückt sie gegen die ICU und diese dann unangenehm am Rücken.
Definitiv die beste Lösung, die mir bisher begegnet ist.
Gleichzeitig hier aber auch die einzig "echte" Schwäche des Rucksacks:
Nutzt man wie ich die Trinkblasen mit diesem Aufschieb-Mechanismus (z.B. meine Source Blase), dann spannt der Stoff dort ziemlich, da der Mechanismus recht breit ist:
20190403_182931 by Chris, auf Flickr
Hier ist man mit klassischen Camel Bags sicherlich besser dran. Die haben einen Schraubverschluss und sind oben deutlich flexibler.
Außerdem ist das durchführen des Schlauches etwas fitzelig.
Man muss ihn quasi 2x durchführen. Aus der Trinkblasen-Tasche in den Innenraum und dann wieder nach Außen. Hätte man sicher auch einfacher lösen können.
Und als kleiner weiterer Punkt: Die Durchführungen für den Schlauch am Träger hätten ruhig noch ein klein wenig größer sein können. Das Source Mundstück ist schon wuchtig und passt da gerade so noch durch. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau
Kommen wir zum Tragekomfort... Und hier glänzt der Rucksack mit Tragekomfort, der nicht weit von Deuter entfernt ist.
Alles ist sehr gut gepolstert und trotzdem sehr stabil. Der Beckengurt ist sogar der beste, den ich bisher kenne. Selbst meine Deuter sehen da alt aus.
Die Gurte sind höhenverstellbar und ebenfalls angenehm dick gepolstert:
20190403_183130 by Chris, auf Flickr
20190403_182134 by Chris, auf Flickr
Das Ventilationssystem am Rücken funktioniert überraschend gut. Es besteht aus einem Netzstoff und darunter sehr stabilen "Rippen". Diese belüften gut den Rücken und ich schwitze darunter deutlich weniger als bei den anderen Rucksäcken. Abgesehen natürlich von Deuter und Jack Wolfskin mit ihren gebogenen Alu-Gestellen.
Das in dem Rucksack auch sehr viel Detailbesessenheit steckt, merkt man an den Reißverschlüssen.
Diese sind unglaublich leichtgängig. Da hakt nichts. Eine wahre Freude ;-)
Auf der Vorderseite sind die Reißverschlüsse zusätzlich auch noch wasserdicht.
So... Puh... Soviel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben ;-)
Aber es sprudelte einfach.
Ist er nun der perfekte Rucksack? Natürlich nicht. Perfekt ist auch immer Ansichtssache. Aber für meine Bedürfnisse ist er nah am perfekten Rucksack. Das sieht man auch daran, dass ich alle meine anderen Rucksäcke verkaufe oder verkauft habe.
Ich will blos noch diesen ;-) Dabei ist auch zu erwähnen, dass ich in den 4 Wochen noch keine Probleme mit dem Rucksack als Handgepäck hatte. Er wurde überall anstandslos akzeptiert.
Für wen ist der Rucksack nun etwas? Auf jeden Fall alle fotografierenden Wanderer oder wandernden Fotografen
Wer damit blos durch die Stadt latscht, der wird den Rucksack niemals so nutzen, wie er am besten funktioniert.
Auch Leute die riesige Mengen an Fotoequipment durch die Gegend schleppen, haben sicherlich andere Optionen.
Aber für mich, der keinem Berg, Tal, Wald, Fluss oder See aus dem Weg gehen kann, ist das der durchdachteste und am besten funktionierende Fotorucksack derzeit.
Ich hoffe damit dem einen oder anderen geholfen zu haben ;-)
Ausdrücklich sei erwähnt, dass das hier meine persönliche Meinung darstellt und jeder anderen Präferenzen hat.
Ich bin auch in keinster Weise von Atlas gesponsert
Das Ding hab ich selbst gekauft und führe es auch selbst seinem Bestimmungszweck zu... Die Welt bereisen, an Felsen rum-schrammen, im Schlamm stehen, durch Regen laufen oder aufgehängt an Bäumen darauf zu warten meinen Kram durch die Gegend zu schleppen. Vielleicht kein schönes Leben für den Rucksack... Aber sicherlich besser als im Schrank zu verrotten
Bei Fragen... Immer raus damit
Nachdem das Interesse am Atlas Athlete doch sehr groß zu sein scheint, will ich nach den ersten 4 Wochen mal meine Erfahrungen mit diesem Newcomer auf dem Markt schildern.
20190403_183145 by Chris, auf Flickr
Die Suche nach dem "perfekten" Foto-Rucksack ist bei mir so alt, wie meine Begeisterung fürs Fotografieren.
Und ich hatte schon diverse Rucksäcke und hab viel probiert.
Angefangen über Deuter mit Foto-Inlays, Extreme Rucksäcke, Lowepro, Mantona, Jack Wolfskin, Mindshift und F-Stop war so ziemlich alles dabei.
Und das hat auch immer gut funktioniert, bis wir irgendwann angefangen haben, die Fotografie auch noch mit längeren Wanderungen zu verbinden.
Wenn man 1-2km irgendwohin geht, spielt der Rucksack nur eine geringe Rolle. Wenn alles reinpasst... Wunderbar.
Wenn man aber Hikes von 30km Länge und >1000hm an einem Tag macht, wird der Rucksack plötzlich das wichtigste Utensil.
Denn dann sind neben Kamera, 2-3 Objektiven, Akkus, Filter und anderem Fotokram plötzlich noch 4-6l Wasser, GPS, Satelliten-Telefon Powerbanks, Klamotten, Essen, erste Hilfe Sets, Decke, Wasserfilter und und und dabei.
Und da brauch man vor allem etwas bequemes auf dem Rücken und Entlastung für die Schultern.
Und da wird es dann auf dem Markt plötzlich ganz dünn.
Deuter war vom Tragekomfort immer meine Nummer eins. Aber Fotorucksäcke von denen gibt's nicht und mit irgendwelchen Taschen im Rucksack ist das einfach Grütze. Das Gewicht ist nicht gut verteilt oder man packt ständig alles aus und wieder ein.
Die Rucksäcke von Extreme, Lowepro eignen sich überhaupt nicht zum wandern aus meiner Erfahrung. Instabil, dünne Tragegurte oder Beckengurte oder man schwitzt wie Schwein am Rücken.
Und am Jack Wolfskin ACS Photopack, dem F-Stop Tilopa und dem Mindshift Ultralight gab es immer wieder Details, die mich beim wandern gestört haben.
Also wieder das Internet studiert, Youtube rauf und runter geschaut und eigentlich schon fast beim Shimoda 30l gelandet.
Aber dann hab ich durch Zufall noch ein Empfehlung für den Atlas Athlete gesehen. Und je länger ich mir angeschaut habe, was der Rucksack kann, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass ich den entwickelt haben könnte
Für mich ist er also auch nach so wenigen Wochen bereits der beste Rucksack, den ich jemals hatte. Und in vielen Dingen nah an der Perfektion.
Was ihn ausmacht, worauf man achten muss und wofür er nicht gemacht ist, will ich mal in den nächsten Sätzen erklären
Das wichtigste zuerst: Es gibt ihn nur Amerika zu bestellen und auch nicht bei Amazon und Co.
Als nächstes ist da der Preis. Ich hab den Scheibenwischer von meiner Frau zu sehen bekommen, nachdem ich das Teil bestellt hatte... Mittlerweile will sie auch einen haben
Rucksack+Versand+Zoll und Steuern summieren sich auf deftige 450-470Euro. Je nach Dollarkurs.
Dafür hätte ich auch 4 Jack Wolfskin kaufen können. Dafür gibt es aber auch eine Lebenslange Garantie. Was das ausmacht, werde ich hoffentlich nie rausfinden, aber es beruhigt schon mal ein wenig.
Den Rucksack gibt es in neutralem Schwarz und einem hübschen Gelb/Grau. Sieht klasse aus... Aber wenn ich auf Fotopirsch im Wald unterwegs bin, will ich was dunkles haben ;-)
Man kann aus 2 unterschiedlichen "Rückengrößen" auswählen. Wobei dabei im Grunde nur das Alu-Gestell variiert. Trotzdem praktisch. Und man kann das Gestellt herausnehmen, wenn er mal richtig klein werden muss.
Ich habe die große Variante gewählt (bin 1.84m) und er passt hervorragend.
Aber kommen wir mal zum wichtigsten...
Was passt rein ins Fotofach?
Hier mal ein Setup, wenn ich mit beiden Kameras unterwegs bin:
Im Rucksack sind dann:
Fuji X-T2 mit einem Small Rig mit angesetztem 50-230mm (das Objektiv wird verkauft und durch das 100-400 ersetzt).
Fuji 18-55mm
Sony a6500 mit angesetzem Sigma 16mm f1.4, Sony 50mm f1.8.
Ladegerät, SD Karten Etui und Gurt.
So sieht's dann aus:
20190403_181930 by Chris, auf Flickr
Die maximale Höhe sollte ca. 12cm sein. Mit Batteriegriff wird es also in vielen Fällen eng.
Das ist aber blos die "kleine" Variante.
Man kann noch den oberen Teil mit der kleinen Lasche nach innen falten und bekommt dann nochmal Platz für 3-4 kleine aufrechtstehende Objektive oder wie hier das Sony FE 70-300G mit angesetzter Sonnenblende. Oder eben das 100-400.
20190403_181950 by Chris, auf Flickr
Aus meiner Sicht also mehr als genug Platz für die normale Ausrüstung. Wobei DSLR User tatsächlich prüfen sollten, wie groß ihre Kameras und Objektive sind. Da muss vermutlich das eine oder andere gelegt werden oder der Batteriegriff abgenommen werden.
Andere Hersteller haben da deutlich tiefere Inlays. Das hat dafür natürlich Vorteile, aber auch einen ziemlich entscheidenden Nachteil: Im Normalfall drückt alles, was im Daypack ist, dann von oben auf die ICU.
Beim Athlete ist aber das Daypack über die gesamte Höhe des Rucksacks nutzbar. So dass man auch schwere Dinge im Daypack bis zum Boden des Rucksacks laden kann und damit das Gewicht mehr auf die Hüftgurte verteilt.
Klingt banal, aber glaubt mir... Es trägt sich plötzlich alles so viel besser.
20190403_182627 by Chris, auf Flickr
Das graue ist die ICU. Und davor kann man den Rucksack nach Herzenslust beladen ;-) Auch ein Laptopfach direkt an der ICU ist dabei.
Überhaupt sind die Gurte wirklich schön zu tragen. Der Beckengurt ist sogar abnehmbar. Wenn auch leicht umständlich. Das ist nicht dafür gedacht, dass man das jeden Tag tut ;-) Aber als Option gut zu haben.
Aber er ist unglaublich gut gepolstert und sehr steif. Wenn das Teil auf der Hüfte sitzt, dann bewegt sich da am Rucksack nix mehr ;-) Und er lässt sich dadurch auch sehr einfach auf den Bauch drehen um ans Fotofach zu kommen. Nutze ich selten, aber meine Frau macht das quasi nur so.
Weiteres schönes Extra am Beckengurt ist der ausfaltbare Objektivköcher oder Flaschenhalter... Sogar eine 1,5l Pepsi lässt sich da unterbringen. Oder das 70-300:
20190403_182233 by Chris, auf Flickr
20190403_182259 by Chris, auf Flickr
Taschen hat das Teil auch mehr als reichlich. Alleine das oberste Fach direkt auf dem Rucksack hat Platz für ein Tablet oder meine Bose QC35 in der Verpackung. Quasi fast so viel wie der Jack Wolfskin als ganzes Daypack hatte
20190403_182536 by Chris, auf Flickr
Es gibt noch eine Innentasche auf der Rückseite der großen Lasche mit Schlüsselhalter.
Und ein "Netz" auf der Vorderseite des Rucksacks für z.B. Jacken oder ähnliches. Da kommt man dann einfach zu jeder Zeit dran. (Das Ding mit dem Atlas Logo drauf ;-))
20190403_183300 by Chris, auf Flickr
Das Stativ wird unspektakulär an der Seite befestigt:
20190403_183434 by Chris, auf Flickr
Und eine Regenhüllte gibt es auch:
20190403_183219 by Chris, auf Flickr
Die kann an und abgeklippst werden.
Das sind Standard-Sachen die andere Hersteller genauso beherrschen.
Interessant wird es wiederum bei der Trinkblase.
Diese wird auf der rechten Seite des Rucksacks in eine eigens dafür öffnende Tasche geschoben und der Schlauch dann über das Innenfach wieder zwischen den Gurten nach Außen geführt.
20190403_182817 by Chris, auf Flickr
20190403_183056 by Chris, auf Flickr
Dieses Fach ist mit speziellem Wasserabweisendem Stoff vom Innenleben getrennt (in blau gut zu sehen).
Selbst wenn also mal der Schlauch aus der Trinkblase reißt, dürfte dem Equipment kaum was passieren.
So simpel, aber genial gelöst.
Bei F-Stop muss man für dieses Detail noch mal einen extra Trinkblasen-Beutel kaufen.
Und noch etwas sinnvolles hat diese Art der Unterbringung... Man kann mit einem Stativ auf der anderen Seite den Rucksack wunderbar "austarieren".
Bei den meisten anderen Rucksäcken ist die Trinkblase direkt am Rücken und drückt dann oft dagegen oder das Wasser erhitzt sich durch die Körperwärme schneller. Oder wie beim F-Stop drückt sie gegen die ICU und diese dann unangenehm am Rücken.
Definitiv die beste Lösung, die mir bisher begegnet ist.
Gleichzeitig hier aber auch die einzig "echte" Schwäche des Rucksacks:
Nutzt man wie ich die Trinkblasen mit diesem Aufschieb-Mechanismus (z.B. meine Source Blase), dann spannt der Stoff dort ziemlich, da der Mechanismus recht breit ist:
20190403_182931 by Chris, auf Flickr
Hier ist man mit klassischen Camel Bags sicherlich besser dran. Die haben einen Schraubverschluss und sind oben deutlich flexibler.
Außerdem ist das durchführen des Schlauches etwas fitzelig.
Man muss ihn quasi 2x durchführen. Aus der Trinkblasen-Tasche in den Innenraum und dann wieder nach Außen. Hätte man sicher auch einfacher lösen können.
Und als kleiner weiterer Punkt: Die Durchführungen für den Schlauch am Träger hätten ruhig noch ein klein wenig größer sein können. Das Source Mundstück ist schon wuchtig und passt da gerade so noch durch. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau
Kommen wir zum Tragekomfort... Und hier glänzt der Rucksack mit Tragekomfort, der nicht weit von Deuter entfernt ist.
Alles ist sehr gut gepolstert und trotzdem sehr stabil. Der Beckengurt ist sogar der beste, den ich bisher kenne. Selbst meine Deuter sehen da alt aus.
Die Gurte sind höhenverstellbar und ebenfalls angenehm dick gepolstert:
20190403_183130 by Chris, auf Flickr
20190403_182134 by Chris, auf Flickr
Das Ventilationssystem am Rücken funktioniert überraschend gut. Es besteht aus einem Netzstoff und darunter sehr stabilen "Rippen". Diese belüften gut den Rücken und ich schwitze darunter deutlich weniger als bei den anderen Rucksäcken. Abgesehen natürlich von Deuter und Jack Wolfskin mit ihren gebogenen Alu-Gestellen.
Das in dem Rucksack auch sehr viel Detailbesessenheit steckt, merkt man an den Reißverschlüssen.
Diese sind unglaublich leichtgängig. Da hakt nichts. Eine wahre Freude ;-)
Auf der Vorderseite sind die Reißverschlüsse zusätzlich auch noch wasserdicht.
So... Puh... Soviel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben ;-)
Aber es sprudelte einfach.
Ist er nun der perfekte Rucksack? Natürlich nicht. Perfekt ist auch immer Ansichtssache. Aber für meine Bedürfnisse ist er nah am perfekten Rucksack. Das sieht man auch daran, dass ich alle meine anderen Rucksäcke verkaufe oder verkauft habe.
Ich will blos noch diesen ;-) Dabei ist auch zu erwähnen, dass ich in den 4 Wochen noch keine Probleme mit dem Rucksack als Handgepäck hatte. Er wurde überall anstandslos akzeptiert.
Für wen ist der Rucksack nun etwas? Auf jeden Fall alle fotografierenden Wanderer oder wandernden Fotografen
Wer damit blos durch die Stadt latscht, der wird den Rucksack niemals so nutzen, wie er am besten funktioniert.
Auch Leute die riesige Mengen an Fotoequipment durch die Gegend schleppen, haben sicherlich andere Optionen.
Aber für mich, der keinem Berg, Tal, Wald, Fluss oder See aus dem Weg gehen kann, ist das der durchdachteste und am besten funktionierende Fotorucksack derzeit.
Ich hoffe damit dem einen oder anderen geholfen zu haben ;-)
Ausdrücklich sei erwähnt, dass das hier meine persönliche Meinung darstellt und jeder anderen Präferenzen hat.
Ich bin auch in keinster Weise von Atlas gesponsert
Das Ding hab ich selbst gekauft und führe es auch selbst seinem Bestimmungszweck zu... Die Welt bereisen, an Felsen rum-schrammen, im Schlamm stehen, durch Regen laufen oder aufgehängt an Bäumen darauf zu warten meinen Kram durch die Gegend zu schleppen. Vielleicht kein schönes Leben für den Rucksack... Aber sicherlich besser als im Schrank zu verrotten
Bei Fragen... Immer raus damit