Ja, das sage ich doch auch die ganze Zeit! Also nochmal: Wie leitest Du das her her und wie leitest Du daraus verständlich ... ... ab?
Verständlich = formelfrei ?
Schärfentiefe ist kein Phänomen, für welches man Formeln benötigt.
Deswegen mal eine rein geometrische Erläuterung.
Wir haben ein Motiv, welches sich ganz ganz weit entfernt befindet.
Ein Objektiv sammelt das Licht in einem Punkt ein. Das Licht trifft parallel auf dem Objektiv auf. Alle Teile der Frontlinse des Objektivs sehen das Motiv aus der gleichen Perspektive.
Nun hole ich das Motiv näher heran. Auf einmal sehen die Teile der Frontlinse das Motiv aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie würden das Bild daher an unterschiedlichen Stellen auf dem Sensor abbilden.
Das Kompensieren dieses Fehlers nennt man Entfernungseinstellung. Diese Perspektivenkorrektur für die Frontlinse kann man genau für eine Entfernung exakt korrigieren. Für andere Entfernungen kann man sie nur teilweise kompensieren. In einem gewissen Bereich ist das hinreichend gut möglich, dieser Bereich nennt sich Schärfentiefe.
Wenn man das ganze so betrachtet, dann wundert einem auch nicht mehr die Relation:
Q = Schärfentiefe / Schärfe_am_Motiv
und gleichzeitig
Q = Entfernung_zum_Motiv / Blendenradius
Ersteres beschreibt einen Doppelkegel mit der Länge Schärfentiefe und dem Durchmesser Schärfe_am_Motiv, zweiteres einen Kegel der Länge Entfernung_zum_Motiv und des Radiuses Blendenradius. Beide haben den Öffnungswinkel 2/Q.
Schärfentiefe entsteht vor der Optik und ist reines Perspektivenproblem. Selbst mit einem Multi-Sensor-Multi-Objektiv-Konzept, in der Entfernungseinstellung per Software (Bilder verschieben vor dem Mitteln) erfolgt, unterliegt man genau den gleichen Einschränkungen.
Die Beugungsgleichungen kann man am einfachsten aus der Abbebedingung für Mikroskope herleiten (Teleskopauflösung, Fotoauflösung und Mikroskopauflösung sind die gleichen Formeln, nur einmal nach d [mm], einmal nach f/d [Blendenzahl] und einmal nach sin(d/2s) [n.A.] umgestellt. Im Mikroskopiebereich sind die objektseitigen Winkel teilweise so groß, so dass die Approximation sin(x)~x häufig nicht mehr genau genug ist. Im Fotobereich und erst recht im Teleskopbereich kann man sin(x)=x ohne schlechtes Gewissen approximieren.