Hier hat jemand seine Zuiko-Schätze an digital KB getestet:
https://phillipreeve.net/blog/guide-to-classic-olympus-om-zuiko-lenses-on-film-and-sony-full-frame/
(was gab es damals für schöne Festbrennweiten, z.B. 28mm f/2)
Phillip Reeve in allen Ehren, aber wenn man genau hinguckt, dann hat er die Beispielbilder schon so gewählt, dass Schwächen der alten Schätzchen nicht so auffallen. Sonnenuntergänge, harte Kontraste, in sw konvertiert... Aber wenn man es dann selbst versucht, trat zumindest bei mir schnell Ernüchterung auf. Offenblende ist in aller Regel deutlich Nacharbeit nötig, kräftige Griffe in den Kontrastregler, verkleinern und schärfen... Abgeblendet sind sie dann brauchbarer, aber was bringt einem das, wenn das moderne Billo-Kitzoom dann immer noch besser abbildet?
Von der 6D würde ich auch abraten. Ich jedenfalls habe über den optischen Sucher der Oly e3 nie den besten Schärfepunkt finden können, mit dem LV war immer noch mehr drin. Man hat es ohne Prismenring, Mattscheibe und Schnibi einfach nicht gesehen. Ich würde mich wundern, wenn das mit einer 6d besser ginge. Auch ein Katzeye-Schnibi hat damals keine deutliche Besserung gebracht. Manueller Fokus über das Rückdisplay hat für mich nur experimentellen Charakter.
Eine Offenbarung war damals meine Lumix G1- Damit sind die alten Zuikos zum ersten mal einsetzbar geworden wie mit der OM2. Aber halt Crop2. Nur kamen dann nach und nach m.Zuikos raus, dagegen hatten die alten Teile Null Chancen, mit den Jahren kostet ein 25/1,8 oder ein 45/1,8 nicht mehr als ein Restaurantbesuch. OK, da fehlt eine halbe Blende zum Zuiko 50/1,4. Das hatte nicht die Spur einer Schnitte bei f/5,6 im Vergleich zum steinhalten Lumix Kit-Zoom 14-45/3,5-5,6. Bitter, aber wahr.
Seitdem sind viele, viele Jahre vergangen. Wenn man den Trash-Charakter der alten Dinger wiedergeben will, braucht man auch nicht den letzte Kick an modernen Vollformatkameras.