Das ist richtig, weswegen ich auch beim digitalen Knippsen möglichst häufig "Expose to the right" betreibe. Das Problem ist jedoch, dass die großen Reserven beim digitalen RAW im hellen Bereich liegen, aber der helle Bereich an sich sehr klein ist, vor allem auch im Vergleich zu Film.Die großen Reserven beim digitalen RAW liegen im hellen Bereich.
Man bewegt sich also immer in einem sehr kleinen Bereich, in dem überbelichten theoretisch möglich wäre. Faktisch sieht es aber leider so aus, dass man eher Probleme damit hat, dass der "helle" Bereich einfach so klein ist, dass bei "normaler" also auf 18%-Grau belichteter Messung bereits viel clipping stattfindet. Die berüchtigten geclippten weißen Wolken oder bei Jpegs mit viel Schatten schon mal fast weißer statt blauem Himmel.
Wie klein der helle Bereich ist, kann gerne jeder mal austesten indem er auf eine Graukarte belichtet und schaut wieviele Blenden darüber so gehen. Ernüchternd wird es dann besonders wenn man dabei alte DSLR mit "Dynamikmonstern" wie einer D800 vergleicht. Der Zuwachs an Kontrastumfang fand in den letzten Jahren bei digital nämlich quasi ausnahmslos in den Schatten statt.