welche Vorteile hat eine analoge Kamera denn noch gegenüber einer digitalen?
Für mich hat die Analoge nur noch einen Vorteil: man kann einen guten Diafilm reinmachen (z.B. Fuji Velvia, Provia, Sensia) und diesen in unerreichter Qualität an die Wand beamen. Ein vergleichbar guter Digitalprojektor kostet um Größenordnungen mehr als ein guter Diaprojektor.
Das Argument vom bewussteren, wahren Photographieren auf Film sehe ich nicht -- das ist eine Beschränkung als Vorteil verkauft.
Ansonsten finde ich Analog recht einschränkend:
- man kann die Aufnahme nicht kontrollieren, was besonders beim manuellen Blitzen sehr störend ist. Ich wage die Aussage, die Strobist-Bewegung konnte es nur dank digitaler Technik geben.
- durch den Film ist man auf ein ISO festgelegt. Zu Dia-Zeiten habe ich deswegen auch zwei Bodies mit rumgeschleift: einen mit Velvia 50 drin, im anderen einen Provia 400. Wenn man 1-2 Bilder opfert, kann man mit der Dynax 7 einen Film theoretisch auch teilbelichten und dann später weiter drauf aufnehmen (Mid-Reload).
- für's Ausbelichten auf Papier ist Digital besseres Rohmaterial als ein Dia oder ein gescanntes Dia.
- den analogen Negativprozess + Abzüge im Grosslabor kann man komplett vergessen, da nicht steuerbar -- schade um's Geld.
- wenn man eine Idee mit 1-5 Aufnahmen mal geschwind probieren will, geht das nicht. Man ist an die Filmpatrone gebunden.