AW: Älteres Macbook Pro sinnvoll?
NEIN // NUR SEHR BEDINGT!
BEGRÜNDUNG
"Alle 2 Jahre verdoppelt sich die Leistung bei CPUs" lautet Moores berühmtes Gesetz frei rezitiert. Lange Zeit hat dies sehr exakt gestimmt und genau deshalb wurde es so berühmt.
Als ich mir 2007 meinen PC mit einem intel Q6600 @2,4GHz zusammenstellte, dachte ich nicht, dass dieser PC länger als seine Vorgänger bleiben würde. Die habe ich meist alle 3-6 Monate upgegradet oder erweitert, und nach spätestens 2 Jahren war auch ein neues Mainboard/CPU fällig.
Tatsächlich habe ich ihn bis Ende 2014 benutzt, eben weil das Moore'sche Gesetz sich verlangsamt hat.
Spoiler: Der Passmark (Benchmark) bescheinigt dem Q6600 ca. 3000 Punkte. Also hätten
2009 - 6000
2011 - 12000
2013 - 24000
2015 - 48000
Passmark von den aktuellen CPUs erreicht werden müssen.
Tatsächlich aber hat meine XMAS 2014 (also quasi 2015) eingebaute i7 4790K @4.0/4.5 GHz CPU "nur" ca. 11000-13000 Passmark.
Die Entwicklung hat sich also stark "entschleunigt". Perverserweise bekommt man heute in typischen flatschneuen Billig-Notebooks bis 700,- auch noch CPUs die 900-1800 Passmark haben. Dies haben die Netbooks begünstig, deren Technik nun auch in 15,4"ern daherkommt.
Da ist mein 8 Jahre alter Fuji E8410 mit intel 8300 und 1500 Passmark ja oft noch schneller!
Will sagen: Es ist aktuell alles sehr
krank, was im PC-Markt abgeht.
Dennoch lohnt sich bei weitem nicht jedes ältere Modell.
Definitionen
ÄLTER: >4-5 Jahre,
Gebraucht: 2-3 Jahre,
Junger Gebrauchter: 1 Jahr.
Wenn also die beiden Quotes unten mit ihren MacBooks noch zufrieden sind, dann deshalb, weil die noch nicht ÄLTER/veraltet sind, sondern immerhin i5s drinhaben.
Das dumme an MacBooks ist jedoch, dass die auch als Gebrauchte überproportional wertvoll bleiben. Mit Überproportional meine ich:
Ein neues Macbook Pro mit I7-4770HQ kostet 2249,- und bietet 8973 Passmark ~ 25 Cent pro Punkt
Ein 2011er Macbook Pro mit I5-2415M wird um 700,- gehandelt und bietet 3266 Passmark. ~ 21 Cent pro Punkt
Das sind grade recherchierte Preise, die sogar noch "günstiger" ausfallen, als ich dachte. Mist! Ich hatte erwartet, dass das alte pro Punkt mehr kostet, als das neue.
Dennoch: 3000 hatte auch mein alter PC und das war für mich der Anlass zum Upgraden. Auch ein Notebook sollte heute mind. 6500 Passmark erreichen. Hinzu kommt: Für 25cent p.P. kriege ich ein flatschneues Gerät mit Garantie, für 21cent p.P. eine alte Möhre die morgen verrecken kann, und selbst heute langsamer läuft als zum Releasedatum, da das OS fetter geworden ist.
FAZIT
Ich würde nur dann zu älteren Macbooks raten, wenn man das System mal kennenlernen möchte und dafür nur mglst. wenig Geld in die Hand nehmen will. Für produktive Zwecke lohnen imho gebrauchte Macbooks (wirtschaftlich!) nicht.
Mit einem Neukauf erhält man viele Vorteile, u.a. auch größere Zukunftssicherheit und spart Zeit.
Also ich benutzte das MacBook Pro 15 retina early 2013 (8GB RAM, 4x 2,4 GHz).
Werkelt gleich gut wie am ersten Tag, Lr/ Ps funktionieren tadellos und flüssig.
Hier wäre interessant, wieviel (s.o.) ein Passmark in Cent gekostet hätte.
Weil die CPUs eben keine großen Sprünge mehr gemacht haben, hab ich mir ein Pro aus 2011 geholt. Schritt eins war Laufwerk raus, Festplatte in der Laufwerkplatz und SSD eingebaut und gleich noch auf 8GB Ram. Ich bin absolut zufrieden damit.
Warum jetzt das 2011er? Es ist günstiger, hat auch "schon" Core i5 und man viel dran rumschrauben.
Tragon
Auch hier: Und? Wie ist die PM pro Cent Ratio?
Ich möchte nicht ketzerisch wirken, aber es ist ein bekannter psychologischer Fakt, dass man seine eigene Kaufentscheidung verteidigt. Das muss man auch. Sonst müsste man sich ja selbst auspeitschen, wenn man feststellt, dass man irgendwie reingefallen ist. Ich gönne euch beiden die Zufriedenheit, aber sie könnte trügerisch sein. Vielleicht liege aber auch ich in euren Fällen falsch.