Hm... du hast keinen Plan und keine Ausrüstung, es sollen aber gute Bilder bei rauskommen? Ich würde dir empfehlen, dich zunächst an "Körperlandschaften" in LowKey zu versuchen. Grundidee ist, nicht das ganz Model abzulichten, sondern nur Ausschnitte, bei denen lediglich Konturen belichtet sind, der Hinter- und Untergrund gehen ins schwarze über.
Das Setup ist einfach. Lege das Model auf einen Tisch, am besten noch eine Decke drunter, Stelle eine Lichtquelle von hinten rechts oder links auf, so dass sich auf den Konturen interessante Licht- und Schattenverläufe ergeben. Ansonsten sollte das Zimmer komplett dunkel sein. Du knipst auf Höhe des Models fast in Richtung des Lichts. Solang die Lichtquelle halbwegs bündelt, wird der Hintergrund eh schwarz, um den brauchst du dich nicht mehr zu kümmern. Jetzt geht es darum, den richtigen ausschnitt zu finden. Das Model kann mal ein Bein anwinkeln, sich ein wenig aufrichten, damit die Brust ein wenig schöner sitzt, vielleicht auch mal mit Haaren und Gesicht ein wenig probieren.
Wenn ihr Erfolge habt, könnt ihr euch auch an weiteren Posen probieren, auch frei stehend. Es wird für dich natürlich schwieriger, sie bewegt sich mehr, kleine Posenänderungen können das Bild im ganzen stärker verändern, du hast weniger Zeit für deine Einstellungen. Im Zweifel hilft auch ein Stativ (anschaffung lohnt, und im Gegensatz zu einer Papierrolle für den Hintergrund wirst du es später eh noch öfters brauchen, wenn du mal nachts unterwegs bist). Du bist zwar ein wenig eingeschränkt, dafür kannst du die Kamera lassen wo sie ist und auch einfach mal zum Model rüber und sie so zurechtrücken, wie du es dir vorstellst.
Und solltest du hier immernoch erfolgreich sein, oder ihr ein zweites Shooting machen wollen, kann noch mehr rausgeholt werden:
- Eiswürfel (Gänsehaut kommt immer gut)
- Wassersprüher (am besten vorher die haut leicht(!) einfetten)
- Requisite: Rosenblätter, Lebensmittel, Kunstblut... (mal mit dem Model absprechen, was sie sich so vorstellt)
Bei den Kameraeinstellungen führt kaum ein weg an "M" vorbei, evtl. auch Zeitautomatik (also Blende festgelegt) und dann eine Spotmessung auf die hellen Bereiche, sonst belichtet dir die Cam 20 Sekunden, bis der Hintergrund wieder in hellem Licht erstrahlt.
Zwei Tipps zum Schluss: Sorge für anständige Musik im Hintergrund und Ruhe im Haus ("Sturmfrei"), damit man im Notfall unkompliziert auch den Raum wechseln kann. Weiterhin soll dein Model die Stunden vorher keine enge Unterwäsche tragen, das gibt unschöne Abdrücke.
Zur Übersicht noch mal die Vorteile:
- Kaum weitere Ausrüstung nötig
- Das Model braucht erst mal nur ein wenig Bauch oder Brust zeigen, ihr geht nicht direkt in die vollen
- Wenn die Bilder daneben gehen (ja, es wird vieeeel Ausschuss geben), sind es einzelne, schlecht abgelichtete Körperteile. das Model kommt sich nicht im ganzen unschön Abgeknipst vor sondern die Bilder lassen klar die Schuld des Fotographen erkennen
- Du kannst üben: Lichtsetup fertig machen, Fuß auf den Tisch und dann gehts los. Ordentlich Testbilder, dass du dir Eindrücke von Blendeneinstellung und Schärfentiefe machen kannst.
Nachteile:
- Erfüllt es die Erwartungen des Models?
Hier mal ein paar Threads, die entsprechende Bilder zeigen:
Hier ein Thread in dem in epischer Länge dargestellt wird, wie es
nicht laufen soll:
Viel Vergnügen,
Flick