Ich habe die RAW-Konverterfunktionen von ACDSee Pro getestet (native RAW-Files und umgewandelte DNGs aus der Olympus E-500). Zunächst war ich recht angetan von der Geschwindigkeit. Dann habe ich aber 300 RAW-Dateien markiert und diese der Reihe nach bearbeiten wollen. Die Geschwindigkeit ging derart in den Keller, dass es - jedenfalls im Verhältnis zu dem superschnellen CaptureOne, dem rasanten Ufraw und dem noch recht schnellen Lightroom - keinen Spaß mehr gemacht hat. Das anschließende Exportieren nach JPEG etc. (es werden sehr viele Formate angeboten, auch PNG) ist kein Problem; dabei muss man ja nicht mehr vor dem Rechner sitzen.
Die Konverterfunktionen als solche sind gut und solide. Die Bilder werden gleich mit angepasster EV-Korrektur und entsprechender Tonwertspreizung so geöffnet, dass das Histogramm sowohl rechts- wie linksbündig abschließt. Das hat mir besonders gefallen. Weissabgleich, Entrauschen und Schärfen sind im RAW-Dialog sehr gut möglich; für Rotieren, Beschneiden etc. ist ein weiterer Arbeitsschritt nach der Konvertierung an den Output-Files (JPEG etc.) nötig.
Für mich stellt jedoch ACDSee keine Alternative zu Lightroom dar - jedenfalls nicht, wenn es um RAW-Konverter geht. Die Automatikfunktionen von Lightroom sind exzellent und die Vielzahl der einzustellenden Parameter ist unübertroffen. Die Beschneidefunktion von LR ist super und die Möglichkeiten zur Monochromkonvertierung (inklusive Kanalmixer) suchen ihresgleichen. Auch geschwindigkeitsmäßig liegt LR im zumutbaren Bereich; ACDSee dagegen nicht.