Hallo, ich schon wieder.
Es folgt eine Dauerwerbesendung von Peterbx1. Wer kann, greife zum Resetknopf, wer nicht kann oder mag, ist selber schuld, wenn er weiterliest
Wer mein Geschwall nicht erst lesen mag, hier geht es direkt zur Testgallerie:
http://www.pbase.com/peterbx1/raw_converter_test
Ich plädiere an dieser Stelle für das verrauschte Bild. Ich habe mich bei meiner langen Suche nach "meiner" Digitalkamera immer wieder gefragt, was ich eigentlich gegenüber meinem geschätzen Mittelformat vermisse. Ich glaube, ich habe es gefunden: das Rauschen. Das Rauschen als natürlichen Bestandteil eines jeden analogen Signals. Egal ob optisch oder akustisch, alles in der Natur rauscht. Bei unseren Digitalbildern darf es natürlich nicht rauschen - denn rauschfrei ist gut! Oder vielleicht doch?
Ich möchte an dieser Stelle einmal einen kurzen Vergleich zwischen Hifi analog und digital, sowie der Fotografie analog und digital ziehen (ja, ich bin auch noch ein Hifi-Spinner). Was passierte als die CD die Schallplatte ablöste? Es rauschte nicht mehr, war digital und damit natürlich der analogen Platte messtechnisch total überlegen.
Und wie klangen die alten CD's? Steril, unnatürlich - digital. Es kamen die Sequenzer, viel präziser als jeder menschlicher Spieler - rauschfrei, exakt im Takt und so tot wie ein Bit oder Byte eben nur sein kann. Feinste Details wurden wegradiert und zu Digital Null degradiert, damit es bloss nicht rauscht. Das wäre nicht hörbar, sagten die "Experten".
Heute klingen CD's brauchbar und die Sequenzer mit ihren synthetischen oder gesampelten Klangquellen auch. Wo ist der Trick? Sowohl bei der CD als auch bei den Sequenzern hat man mit sehr viel technischem Aufwand , die alten analogen Eigenschaften, wie Rauschen, das heisst dann jetzt "Dither", wieder eingeführt. Bei Sequenzern und Synthesizern rauscht es auch wieder. Die Dinger halten sogar den Takt nicht mehr 100% quarzgenau und liegen hier und da minimal im Ton und Takt daneben. Wie ein Mensch halt eben ein Instrument spielt. Sicher immer noch ein Spitzenmusiker, aber keine Maschine mehr. Und Digital Null hat man auch quasi abgeschafft, indem die DA/Wandler dem 16Bit Signal einer CD je nach Wandler ein 24 Bit-Signal überzubügeln, damit Digital null erst anliegt wenn auch wirklich absolut kein Signal mehr da ist, um ja keine Details zu zerstören. Das Ergebnis kann sich heute jeder auf seiner CD anhören. Gute Arbeit.
Was wollte ich eigentlich? Ach ja, die Fotografie. Vielleicht wäre eine perfekte Rauschunterdrückung sogar nicht einmal so schlecht, ich kenne aber keine, die nicht jede Menge feine Details vernichtet. Macht euch doch einmal selbst ein Bild mit meinem Bild.
Ich habe eines von meinem Haus ausgewählt und hier ein und dasselbe X3F von meiner SD14 genommen und war gemein: ISO200, Belichtung -0,7, fiese Schattenpartien, Wald im Hintergrund. Dann Adobe ACR 4.1, Lightroom 1.1, jeweils in Grundeinstellung, Rauschunterdrückung auf Null. Und natürlich ein Bild von dem Iridient RAW Developer mit meinem SD14 Profil. Und natürlich SPP2.2. Die Art des Motivs und der Belichtung sorgt für Auflösungsprobleme und Rauschen. So soll es sein für diesen Test, denn die Welt ist kein Studio.
Ja, mein Profil rauscht, und das eigentlich zuviel. Aber schaut euch bitte mal die Details in den Blättern an, gerade im Schatten oder auch generell feine Strukturen in den Lichtern, den Hölzern oder am Schornstein. Die Bilder kullern so aus der Batch. Achtet bitte mal auf die Dachpfannen und das niederfrequente Farbrauschen darin und sagt mir dann doch bitte mal, wie euch was gefällt. Ich sende jedem Interessierten auch gerne das Original X3F zu, damit jeder eine persönliche Vergleichsmöglichkeit hat.
Doch, ich mag die SD14 jetzt. Sie rauscht. Na und? Ich lasse sie rauschen.
So und hier noch einmal der Link zur Testgallerie:
http://www.pbase.com/peterbx1/raw_converter_test