Fragestellung und Antworten bestätigen wieder, daß das Potential unterschiedlicher Brennweiten kaum ausgeschöpft wird.
Ein Motiv wirkungsvoll in ein aussagakräftiges Bild umzusetzen bedeutet auch, sich Gedanken um Bildausschnitt, Vorder-/Hintergrund UND Perspektive zu machen.
Und die Perspektive wird nunmal allein von der Position, aus der fotografiert wird, festgelegt, und nicht von der Brennweite. Die ist für den Bildwinkel zuständig (der den Abbildungsmaßstab und damit die Schärfentiefe festlegt).
Deshalb laufen kreative Fotografen oft mehr, als sie fotografieren und wählen im letzten Schritt die passende Brennweite.
Leider verbreitet und weniger kreativ ist es, wo Mensch gerade geht oder steht den Ausschnitt zu zoomen und bequem abzudrücken. Das Gestaltungsmittel der Perspektive bleibt auf der Strecke.
Aus gleichem Grund ist es für mich vielsagend, wenn jemand für den Macrobereich eine möglichst lange Brennweite empfiehlt, anstatt auch hier die Perspektive und motivabhängig passende Brennweiten zu berücksichtigen. Ein Pilz-Macro z.B. mach ich deshalb gerne aus Bodennähe mit dem 24er plus Achromat, weil dann der Lebensraum erkennbar wird.
Um auf die langen Brennweiten zurückzukommen, da gibts reichlich Einsatzbereiche. Z.B. People (Modebereich). Oder in der Automobilbranche. Oder in der Technik für geringe persp. Verzeichnung.
Grüße!