Hi Tobias,
es ist so, wie Matthias es bereits geschrieben hat. Manche Spots sind einfach so oft fotografiert worden, dass schon einige Besonderheiten
zusammenkommen müssen, um noch für hochgezogene Augenbrauen beim Betrachter sorgen zu können. Das gilt nicht nur für den Südwesten, sondern
es liegt allgemein an der schieren Masse an Fotografen, die mit ihren DSLRs unterwegs sind. Selbst richtig tolle Bilder gehen in der Flut unter, weil man
sich schlichtweg dran sattgesehen hat.
Steinbögen sind da m.E. auch ein spezielles Thema. Die sind mit eigenen Augen mittags schön anzusehen, die Perspektiven für Fotografen sind jedoch
oft ziemlich eingeschränkt. Alle möglichen Perspektiven gibt es schon x-fach bei Nacht, wahlweise mit übertriebener Milchstrasse im Hintergrund,
mit einem Blutmond oben drüber, bei Sonnenuntergang, bei Sonnenaufgang, im Winter mit Schnee, mit blauer, roter oder weisser Beleuchtung, in SW
und neon-knallfarbig, mit Gewitter und zuckenden Blitzen etc. pp.. Die kreativen Möglichkeiten einer neuen Inszenierung scheinen mir erschöpft zu sein.
Interessante, zusätzliche Elemente können aber durchaus Spannung in einen Standardshot bringen, z.B. Kletterer oder ein Steinbock auf einem der Arches.
Dummerweise sind sie aber gerade nicht da, wenn man bloss 5 Minuten Zeit hat.
Bei den letzten vier Bildern scheinst du versucht zu haben die berühmte Südwest-Wurzel unbedingt mit einbauen zu wollen

Das funktioniert meiner
Meinung nach nicht gut, weil sie entweder weniger gut plaziert und/oder nicht gut proportioniert im Vordergrund liegen. Beim Bild vom Balanced Rock
hat dir das die Komposition verhagelt. Fels und Wurzel mittig angeordnet und rechts noch ein angeschnittener Felsen im Schatten funktionieren nicht
zusammen. Vielleicht 2-3 Schritte nach vorne gehen, um der Wurzel etwas mehr Raum zu geben und den Felsen mehr zum Rand hin plazieren? Beim Pine
Tree Arch ist der Aufbau ähnlich zentral und perspektivisch ohne Spannung. Beim Landscape Arch ist links ein angeschnittener Baum mit drauf und
eine im Schatten liegende Wurzel. Hier scheint es mir, dass ein paar Schritte weiter nach vorn den Bogen besser zu Geltung gebracht hätten.
Ich kann nur raten, aber vermutlich warst du des Öfteren ein wenig unter Zeitdruck(?). Es ist mit Begleitung meist schon recht problematisch in Ruhe
zu fotografieren


Da hilft wohl nur weniger fotografieren, sich aber pro Stopp mehr Zeit für den Aufbau zu nehmen.