Gerade an der Uni sollten die Studis doch mit echten Fakten und Spezifikationen im Vergleich der Technologien umzugehen lernen. Da wären vielleicht die Datenblätter von Kodak, Sony, Dalsa oder Fairchild interessanter. Wäre ich genötigt, eine Vorlesung über elektronische Flächensensoren zu halten, so würde ich sicherlich deutlich tiefer in die Fakten einsteigen. Wer weiss, vielleicht kommen in der Zukunft Technologien auf uns zu, die 12 MP auf 1/8"-Sensoren gar nicht soo sinnlos werden lassen? Immerhin wären die Pixel dann immer noch etwa so groß wie die Wellenlänge des aufzunehmenden Lichtes. Das Abbe-sche Limit der Auflösung ist damit also noch nicht erreicht. Warum sollte ich jetzt "Allgemeingültigkeiten" lehren, die morgen vielleicht klar falsch sind? Ich stelle mich doch auch nicht hin und behaupte, wir würden Krankheit XY nie heilen können.Sieh mal einer Guck, die Welt und erst recht das Internet sind ein Dorf. :-D Waren wir hier so laut, das Du uns gehört hast? *lach*
Ne mal im Ernst, Ich nutze die Vergleiche Deiner Site durchaus auch bei Seminaren an der Uni an der ich arbeite. Denn wie schon sowohl Du selbst als auch Vorposter sagten, es ist kein "echter" Vergleich möglich, aber es gibt den Studenten heute (und das gilt auch für alle anderen Menschen die sich neu mit dem Thema befassen) ein gutes Gefühl für Unterschiede. Denn machen wir uns mal eins klar. Die Leute die sich JETZT mit digitaler Technik anfangen zu befassen, die haben zumeist nie einen analogen Film in der Hand gehabt, geschweige denn ihn an seine Grenzen gebracht. Da find ich es schon nicht schlecht sowas mal im groben zu vergleichen.
und grade das Thema Rauschfreiheitsgrenze und Sensorgößen ist immer wieder ein gern diskutiertes Thema an der Uni. Da ist es super wenn man mal schnell demonstieren kann wie sinnlos doch 12MP auf einen achtel-Zoll Chip sind. :-D
Viele der auf der genannten Seite eigentlich notwendigen Einschränkungen werden dort nicht angesprochen. Zudem kann die Seite in ihrer Form eben immer nur einen Überblick über die jetzige Situation geben, die aber nur ein Ausschnitt aud der weiterlaufenden Entwicklung darstellt. Als allgemeingültige Regel kann das daher kaum angewendet werden. Wenn APS-C mal bei 20 MP angekommen it, dann entspricht halt APS-C mit guten Optiken zumindest in Sachen Auflösung einem analogen Mittelformat. Umgekehrt: wer die Seite vor zwei Jahren gesehen und verinnerlicht hat, der ist heute falsch gepolt. Das Ganze ist doch immer noch im Fluss. Gleiches gilt für die "Rauschfreiheitsgrenze" bestimmter Pixelgrößen. Was andere Parameter (Freistellung, Beugungsunschärfe, Dynamik/Kontrastumfang) angeht, vergleichen sich die Film- und Sensorformate nochmals - gerade auch noch in Anbetracht verschiedener Emulsionstypen und Entwicklungsprozesse.
Die wichtigste take-home-message ist doch einfach nur die: im digitalen Zeitalter übernehmen die diversen Sensorformate grösstenteils die Aufgaben eines mehr oder weniger deutlich größeren Filmformates.
Um den Turn zurück zum Originalthema zu schaffen:
Dass die 1Ds-III jetzt schon dort im Vergleich mit dem größeren Mittelformat auftaucht, wo doch noch kein einziges (Vergleichs)Bild von ihr in den Weiten des Webs zirkuliert, lässt mich auch noch etwas grübeln. Mag ja durchaus sein, dass sie in diesen Auflösungs-Ligen spielt, allerdings liegt der theoretisch erzielbare Auflösungsgewinn gegenüber der 1Ds-II bei gerade mal ca. 12%. Einen Quantensprung in der "Schlacht der Formate" sollte man von ihr also nicht erwarten. In keinem Fall überfordern 22 MP nun plötzlich und brachial irgendwelche Objektive, die zuvor an 16,7 MP KB-Format oder 6-8 MP APS-C noch gut gespielt haben. Klar, die Anforderungen für die tatsächliche Ausnutzung dieser Pixellawinen (übrigens nicht nur die an das Objektiv, sondern auch die Anforderungen an die Fotografietechnik!) steigen wieder einmal etwas weiter an. So lange die Kameras aber noch deutlich unter den 100 Pixelpaaren/mm liegen, wird entsprechend gutes Optikmaterial und entsprechende Fotografietechnik auch diese gesteigerte Pixelzahl noch ein Form einer (etwas) höheren Auflösung sichtbar machen können. 35 MP würden mich an KB-Sensoren überhaupt nicht wundern, bei > 60 MP würde ich vielleicht erst nochmal neue Tests sehen wollen, bei > 120 MP, denke ich, dürfte ein gewisses Limit erreicht sein, welches dann auch mit bester konventioneller KB-Optik und Technik nur noch eine begrenzte weitere Steigerung der Auflösung ermöglicht.