Ja, das ist ein richtig interessantes Objektiv. Da trumpft mFT auf - meiner Gewichtung nach. Ähnlich wie das 12-100/4. Hoffentlich legen sie nicht wieder zu viel Wert auf die scheisz Ecken und halten es dafür kompakt.
Warum man so ein langweiliges Objektiv wie das 12-45/4 vorgezogen hat, verstehe wer will. Wer brauchte das?
Meiner Meinung nach macht mFT viel zu wenig aus dem kleinen Sensor.
Eine zweite Sensorgröße hätte man früher einführen müssen. Wie Sony oder Fuji halt. Oder dem L-Konsortium beitreten. Man könnte es auch wie Sigma oder Zeiss machen und nur Objektive für den L-Mount anbieten. Und das gleiche noch mit E-Mount für die Sonys. Linsen bauen kann Olympus ja. Sigma stellt eine - extrem spezielle und sehr exotische Kamera mit dem L-Mount. Also eigentlich (fast) keine.
Bei den Objektiven stimme ich Dir zu. Ich habe und schätze das 12-100PRO sehr. Den größten Vorteil sehe ich in der kombinierten Stabilisierung, die mir aus der Hand locker 1-2s Belichtungszeiten ermöglicht. Das macht für mich ein Stativ überflüssig. Und damit packe ich meine Tasche plus meine E-M1.3 und das Panasonic 100-300II und das Olympus 75/1,8. Alles in eine relativ kleine Fototasche, alles zusammen (incl. Tasche) wiegt 2,5kg. Das Panasonic ist zwar optisch nicht so wie die beiden anderen über jeden Zweifel erhaben, aber es ist gut genug für den Zweck, halt eine echte lange Brennweite dabei zu haben. Diese Tasche nehme ich auf jeden Spaziergang, auf jede Wanderung mit. Das war für mich der Vorteil des Systems. Diesen Brennweitenbereich bei sehr hochwertigen Optiken, die Makrofähigkeit und die Stabilität bietet mir kein anderes System ohne dass ich entweder deutlich mehr schleppen müsste oder ganz andere Kompromisse eingehen. Wenn ich Workshops besuche oder auf Safari gehe, nehm ich mehr und anderes mit - aber da ist das Gewicht für mich nicht so entscheidend.
Das 12-45PRO ist eigentlich ein bisschen das "Back to the roots" - und widerspricht so ein bisschen Deinem Anfangsargument. Es wiegt und kostet halt ca. die Hälfte des 12-100, und wenn ich letzteres nicht schon hätte, würde ich glatt daran rum überlegen. Wobei zwei Eigenschaften natürlich fehlen. Die Makrofähigkeit ist deutlich besser beim 12-100 - und der Vorteil von 100mm Brennweite ist, dass Du bei entsprechender Bildkomposition schon durchaus Freistellungspotential hast.
Ob man sich als Objektivhersteller etablieren sollte?! Weiß ich nicht so recht. Vom rein technischen ist das Knowhow sicher da, aber ob man weiß, wie der Markt funktioniert... Und Fremdobjektive haben halt immer eine ganz andere Preiserwartung. L-Mount sicher nicht, der Markt ist ja noch kleiner als mFT.
Ich bin gespannt, wie sich das 150-400PRO real verkauft. Die Kritiken sind überwältigend, und es hat natürlich wirklich diverse Alleinstellungsmerkmale. Aber der Preis ist eine Ansage und letztlich müssen es mehr Leute kaufen als ein paar professionelle Outdoor-Videofilmer oder Naturfotografen. In Vielen weckt es allerdings schon dieses Haben-Will-Gefühl. 1000mm aus der Hand filmen oder fotografieren hat schon was...
Und dann durchaus noch ein paar wie das erwähnte 12-45PRO, klein, leicht günstig (für das Gebotene) und dann die OM-D-Familie sinnvoll weiter entwickeln. - ob eine EM2X sinnvoll wäre bezweifle ich, wissen aber vielleicht die Marketing-Experten besser. Bei langen Telebrennweiten macht Größe und Gewicht der Kamera nicht mehr so den Unterschied.
Und - so hört man - eine PEN F 2 ist in Vorbereitung.
Die nächsten Jahre sind wohl noch gesichert - finanziell und technisch. Ob es dann JIP gelingt, das 31. Unternehmen in Folge wieder lukrativ zu machen. Ich hoffe es.
Wenn nicht, kauf ich vielleicht noch eine zweite Kamera auf Halde - die 20 Jahre, die ich vielleicht noch fotografiere, werde ich dann schon durch kommen. Für mich gibt es keinen Grund über Wechsel nachzudenken. Aber man freut sich natürlich, wenn man ab und an ein neues Schmankerl sieht, das vielleicht auch noch infrage kommt