Dem ein oder anderen mag das egal sein, gut für die Branchen und jeden Hersteller ist das aber trotzdem nicht und am Ende eben auch nicht für den Verbraucher.
Du solltest den Begriff "Verbraucher" vielleicht etwas differenzieren. Welche Eigenschaften hat denn der "Verbraucher"?
Das, was Du vermutlich meinst, ist allenfalls für den Zwangskäufer *) wichtig. Da ich mich aber - wie schon oben erwähnt - kein solcher Verbraucher bin, geht sowas an mir vorbei. Es gibt in jeder Firma Menschen, deren Aufgabe es ist, den Markt zu beobachten und innerhalb des Management aufzuzeigen, wohin die Reise gehen sollte. Und wenn der Markt rückläufig ist, weil 'der Verbraucher' nicht mehr mitspielt, dann sind eben andere Strategien notwendig. Überleben wird der, der sich den geänderten Umweltbedingungen am Besten anpassen kann. Das ist in der Natur so und ist auch im Wirtschaftleben so.
Und nur weil Nikon eine neue Topkamera herausgebracht hat, machen die nicht ihre Verluste der letzten Jahre direkt wett.
In schlechten Zeiten geht es nur darum, die Mitbewerber zu verdrängen und nicht, Gewinne zu machen. Amazon, als Beispiel, hat bewusst und jahrelang mit Unterstützung von Banken absichtlich Verluste geschrieben, nur um der größte Internet-Buchhändler zu werden. Die haben es damals geschafft, die Banken von ihrem Vorhaben zu überzeugen, die Banken haben daher investiert und heute schöpft Amazon reichlich den Rahm ab. Sollte die Entwicklung so weiter gehen im Foto-Sektor, dann wird es wieder eine Zeit der Marktbereinigung geben. Und das bedeutet, dass entweder große Firmen die kleinen in sich aufnehmen - oder kleine Firmen fusionieren, um gemeinsam am Markt bestehen zu bleiben.
Wie schon vorhin gesagt: Ich empfinde die aktuelle Entwicklung nicht als Tragödie. Durch das Aussterben der Dinosaurier (das für diese Spezies mit Sicherheit eine Tragödie war) hatten die Säugetiere die Möglichkeit, sich hochzuarbeiten. Genauso wird es auch in der Fotografie sein. Jeder Tod eines Mitbewerbers stärkt automatisch auch die Anderen. Und da ich selbst kaum den Hang zur Markenbindung pflege, habe ich im Falle des Falles auch kein Problem damit, einem anderen Hersteller eine Chance zu geben. Und wie ich ebenfalls schon geschrieben habe: Selbst wenn der Hersteller meiner aktuellen DSLR (Canon) den Fotosektor aufgeben sollte, habe ich keinerlei Befürchtung, weil meine Kamera nur deswegen mit Sicherheit nicht die Zusammenarbeit mit mir einstellen wird. Ich habe dann also noch genügend Zeit, den Umstieg vorzubereiten.
Ich bin da also komplett flexibel und habs da eben deswegen wohl etwas leichter.
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*) Unter 'Zwangskäufer' verstehe ich Menschen, die sich in meinen Augen eben gezwungen fühlen, immer die selbe Marke zu wählen und/oder immer die neueste Technologie kaufen zu müssen, ungeachtet dessen, ob der Kauf überhaupt notwendig ist und ob nicht der Umstieg zu einer anderen Marke die bessere Wahl wäre.