In dem Fall würde ich aber zur A7 oder A7r greifen: Billiger als die 12MP-A7s und im letzteren Fall auch hinsichtlich Auflösung ganz nah an dem, was der Kleinbildfilm hergibt.
Ich wollte mir eine A7r zulegen, um meine alten analogen Bestände zu digitalisieren. Die Kamera erwies sich für diesen Zweck als absoluter Albtraum und ging nach vier Tagen zurück. Ein paar Gründe:
Die alten Sonys haben ausschliesslich ein verlustbehaftetes, nichtlinear speicherndes Raw-Format. Dabei sind die Lichter grob gestuft, die Schatten fein. Für "normale" Bilder passt das. Für Negative kehrt sich das um: Man hat grob gestufte Schatten und fein gestufte Lichter. Das sieht übel aus.
Die alten Sonys speichern Raws in 11Bit, kennen also nur 2048 Farbstufen pro Kanal. Damit werden ca. 14EV Kontrastumfang aufgezeichnet. Nun sind Farbnegative recht weich und umfassen- je nach Objektiv und Beleuchtung- oft nur 3-5 EV. Dafür hat die Sony zu wenige Farbstufen übrig, und unschöne Tonwertabrisse sind eigentlich unvermeidlich. Ideal für diesen Zweck ist eigentlich eine Kamera, die einen geringen Kontrastumfang mit einer feinen Abstufung verbindet. So etwas gibts nur bei Canon.
Sony scheint bereits die Raws vorzuschärfen. Das kann bei normaler Fotografie ganz niedlich aussehen, nur kommt der Algorithmus mit analogen Ausgangsmaterial sehr schlecht zurecht. Die Farb- oder Silberkörner werden entweder verklumpt oder zu "Würmchen" zusammengefasst, was die Auflösung drastisch mindert. Die A7r holte jedenfalls aus PlusX-Negativen weniger Details heraus als eine Pana G1 (mft, 12MPix, ca. 50€ gebraucht).
Der A7r hätte ich ein wenig ****** gewünscht, damit sie wenigstens das Objektiv gerade halten kann. Das hing nämlich- oder umgekehrt: Die Kamera hing schief und schlackerte am Balgengerät (mit Diakopiervorsatz) und musste von mir als erstes mit am Bajonett
eingeklemmten Papierstückchen und einem untergelegtem Karteikartenstapel stabilisiert werden. Zudem gab es noch eine Lichtundichtigkeit am Bajonett, die Sony heute angeblich mit schwarzem Klebeband "repariert". Ich habe stattdessen bei jeder Aufnahme ein schwarzes Tuch drübergelegt und kam mir vor wie mein Grossonkel mit seiner Plattenkamera. Reproduktion im Makrobereich ist Präzisionsarbeit, da sollte man zu Kameras greifen, die präziser gefertigt sind.
Zurück zum TO: Ich digitalisiere meine SW-Negative derzeit mit meiner Pana G1. Die schafft alles bis PlusXPan und ist dabei deutlich besser als mein Coolscan LS30. Daher sollten 12MPix auch für alle Farbnegativfilme ausreichen. Sie reichen nicht für hochauflösende SW-Filme.
Wichtig ist ein sehr gutes Objektiv, ein stabiler Aufbau und eine gleichmässige konstante Beleuchtung. Noch wichtiger ist die Wahl des richtigen Konverters. Demosaicing-Algorithmen sind eigentlich nicht für die bunten Fleckchen optimiert, aus denen ein Farbfilm besteht. Du solltest also experimentieren, welcher Konverter mit deinen Filmen die besten Ergebnisse liefert.