Du willst ein möglichst scharfes/detailreiches Bild, denkst über Mittelformat nach (dazu noch analog), und willst dann eine Normalzoom als Objektiv da dran klatschen
Das halte ich wirklich für unsinnig. Eine hochwertige Festbrennweite moderater Brennweite ist für Mittelformat in sinnvollen Preisregionen zu bekommen, und liefert dann auch wirklich eine entsprechende Auflösung.
Ich finde den luminous landscape-Bericht sehr eindrucksvoll, zumal es um die alte 1ds geht. Man sieht da auch, dass ein professioneller Trommelscan noch mal massiv bessere Bildqualität möglich macht, als ein herkömmlicher Tischscanner.
Und ich habe darüber nachgedacht, warum ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass der Ansatz mit den "großen Drucken in hoher Qualität" für mich einfach nicht wichtig ist. Oder, genauer, warum ich eben nicht finde, dass sogar ein 6MP-Bild nicht ausreichend für A3 ist. Ich fand auch die großen Ausbelichtungen meiner D50 immer schon "eindrucksvoll". Natürlich, wenn man nah rangeht, in die Details schaut, dann merkt man, da könnte "noch mehr kommen". Aber ich habe dann immer gedacht, naja, "wer geht schon so nah ran? Macht ja keinen Sinn".
Und über genau den Sinn habe ich nachgedacht. Für mich ist es so:
Ich sehe ein Bild als ganzes. Ich möchte auch, dass das Bild als ganzes gesehen wird, denn für mich macht der Gesamteindruck letztlich die Seele des Fotos aus, das Gefühl, er transportiert durch Bildaufbau, Lichtverteilung und so weiter letztlich die gesamte Stimmung.
Natürlich "schadet" es nicht, wenn eine hohe Auflösung viele Details liefert; ein detailreiches Bild wird immer noch besser wirken als ein verwaschenes oder sehr weiches/"unscharfes" Bild. Und man freut sich letztlich auch, wenn man dann doch mal näher rangehen kann, um noch etwas zu entdecken.
Aber: das ist für mich - das ist jetzt die Erkenntnis - eben nicht entscheidend. Für mich zählt das Bild als ganzes.
Auch bei einem Diaabend stellt man ja den Projektor und die Sitzreihen in einem solchen Betrachtungsabstand auf, dass der Betrachter problemlos das gesamte Bild aufnehmen kann. Und kaum jemand springt dann auf und ruft "wow, warte, DAS muss ich mir von nahem anschauen". Ist *mir* jedenfalls noch nicht passiert
Daher kommt wohl das komische kribbeln in den Fingern, wenn ich diesen Vergleich verfolge. Für mich wäre es einfach egal, ob da nun das letzte Quentchen Detail im Foto rauskommt, denn mit dem letzten Quentchen Detail transportiert man aus sagen wir mal "künstlerisch-emotionaler" Sicht genau garnichts. Und da liegt wohl eher mein Fokus *kopfkratz*
Trotzdem weiterhin viel Erfolg beim Vergleichen. Allerdings würde ich wirklich empfehlen, mal ein vernünftiges Objektiv an die DSLR zu hängen, damit der Vergleich halbwegs fair wird. Ein AF 50/1.8 wäre ein Anfang. Ein simpler 7-Linser, der dem Takumar gar nicht so unähnlich sein sollte - um ein einheitliches "Testbett" zu bekommen.
Nachsatz: die Panoramen in deinem 1m-Buch sind doch fast mit Sicherheit nicht mit einer Mittelformat-, sondern eher mit einer Großformat- oder Fliegerkamera gemacht worden. Ich habe hier Fotos an der Wand hängen aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, die knacken die 6MP mit denen sie gescanned wurden bei der digitalen Archivierung locker. Sind aber auch ganz klar erkennbar Großformat-Aufnahmen (Architektur, offensichtlich verstellt).